Vergangene Woche war bei unserem neuen Nachbarn ein gigantischer Bagger eingerückt, ich befürchtete, er wollte die wunderschöne Himalaya-Zeder (Foto unten) der Vorbesitzerin umnieten, denn ich wusste von seiner Raumnot, sein Wohnmobil nicht unterstellen zu können. Ich erzählte ihm, wie wichtig das Holz dieses Baumes aus den höchsten Regionen dieser Erde (v.a. Nepal) in der Aromatherapie sei. Aber er versicherte mir, er wolle sie ohnehin stehen lassen… man hatte nur haarscharf drumherum gebaggert und planiert.

Dennoch teile ich meinen LeserInnen natürlich die Vorzüge dieses wunderbar samtig-holzig duftenden Ölers mit, des engen Verwandten der Atlas-Zeder [Cedrus atlantica (Endl.) Man. ex Carr.], insbesondere in der Begleitung von lästigen Symptomen des Heuschnupfens. Dieser Methusalem unter den Bäumen kann weit über 1000 Jahre alt werden – es sind auch einzelne Prachtexemplare mit über 2000 Jahren bekannt – zudem ist die majestätisch wirkende Zeder einer der ganz großen und unübersehbaren Bäume. Ich nenne beide sehr ähnlichen Öle die “Stark-wie-ein-Löwe-Öle”. Zedern sind übrigens mit den Kiefern, Fichten, Tannen und Lärchen verwandt, doch anders als bei jenen, werden nicht die Nadeln sondern die Holzstückchen destilliert, so dass es von besonderen Sesquiterpenen und deren Abkömmlingen geprägt wird.

Zedernöl wirkt stabiliserend und kräftigend, sowohl körperlich als auch im seelischen Bereich. Es stimuliert die Aktivität der Lymphgefässe, wirkt der Steinbildung entgegen und wird in Frankreich wegen seiner lipolytischen („fettauflösend“) Fähigkeiten Cellulitemischungen beigegeben. Und es reguliert die Tätigkeit der Mastzellen, die für die unschönen Symptome dieser allergischen Erkrankung verantwortlich sind.

Erstaunlich verblüffende Erfolge erzielt man mit einer rechtzeitig begonnenen Anti-Heuschnupfen-Maßnahme: Etwa acht Wochen vor Beginn der Pollenflugsaison verwendet man mehrmals täglich ein Dekolleté-Spray aus Zedern- und Zypressenöl und fast alle Benutzer berichteten bislang von deutlich weniger Juckreiz, Schniefen und Augenbrennen. Es wird wie ein Raumspray, jedoch in Kopfnähe, versprüht, so dass man etwas davon einatmet.

In der Psycho-Aromatherapie hat das fast “ewig” haltbare Öl mit dem Thema „Präsenz im Hier und Jetzt“ zu tun, es unterstützt große und kleine Menschen, die sich mickrig und fehl am Platz fühlen. Es ist auch ein wertvoller Begleiter bei jeder Art von Wechsel und Neubeginn: Umzug, Schulwechsel, Partnerschaft, Beruf, Schwangerschaft. Der Inhaltsstoff Atlanton ist ein Sesquiterpenketon und kann nicht als schädigend bezeichnend werden, somit ist die Anwendung in der Schwangerschaft – im Gegensatz zu dem, was in vielen Büchern zu lesen ist – kein Problem. Die veralteten Warnungen kamen durch eine Verwechslung mit den amerikanischen „Zedern“ (Red Cedar) zustande, die vereinzelt neurotoxisch wirken können.

Ein Rezeptbeispiel, das bereits sehr viele Menschen, die von Heuschnupfen geplagt sind, überzeugen konnte:

Alles in einer Sprühflasche aus lichtgeschütztem Glas (Apotheke) gut verschütteln, vor jedem Versprühen (im Raum, auf dem Decolleté, auf den Fußsohlen) immer wieder gut schütteln, da kein Emulgator die Mischung stören soll.