Der wunderschöne neue Holzboden, auf dem ich in den letzten Tage meine Studien über Demenz und Riechen ausbreitete, duftet köstlich. Der Baum, der dieses Parkett liefert, versorgt uns auch mit einem seltenen süßlich-holzig duftenden ätherischen Öl, das ich von der Firma Maienfelser habe und das ich an dieser Stelle kurz vorstellen möchte.
Es wird aus der harzig-balsamischen Wundflüssigkeit und dem Holz eines 12 bis 15 Meter hohen Baumes aus meiner Kindheits-Heimat Brasilien durch Wasserdampfdestillation gewonnen, er heißt Myrocarpus fastigiatus, Cabreuva genannt, und ist mit Erbsen, Bohnen, Ginster und Mimose verwandt (Fabaceae). Wenn das Öl gut gereift ist, erinnert es im Duft an Whiskey, es findet hauptsächlich in der Parfümindustrie Verwendung. Durch den hohen Gehalt am Sesquiterpenol Nerolidol (bis zu 80%) wirkt das Öl vor allem
- hormonell regulierend, vor allem für Männer
- tonisierend und energetisierend
- wundheilend (epithelisierend) und hautpflegend
- entzündungsmindernd bei rheumatischer Polyarthritis
Im Fachbuch L’Aromathérapie Exactement von Franchomme und Pénoël (Artikel über Dr. Pénoël und das Buch in diesem Artikel) wurde einst darauf hingewiesen, dass Frauen dieses Öl nur mit Vorsicht einsetzen sollten. Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob Nerolidol eher auf der Stressachse wirkt, also das Cortisol regulieren hilft, oder ob es eine deutlichere Wirkung auf das Testosteron gibt, was ja auch im weiblichen Organismus vorhanden ist und darin diverse Rollen spielt. Im Jahr 200o wurde jedenfalls in einer Laborstudie von Blair & al an Uterusgewebe von Ratten festgestellt, dass Nerolidol NICHT an Östrogenrezeptoren bindet (anders als viele Kunststoffe, mit denen wir im täglichen Leben in Kontakt kommen!). Lesen Sie dazu den Artikel über (theoretische) mögliche unerwünschte Nebenwirkungen von ätherischen Ölen.
:: WERBUNG :: Enthält unbeauftragte und unbezahlte Links zu feinen Naturdüften. Der Einkauf über solche Affiliate-Links trägt zum daten-sicheren Erhalt dieser Seite mit hochwertigen und evidenzbasierten Gratis-Informationen bei, da die Autorin jeweils eine kleine Provision erhält, den Kunden entstehen jedoch keinerlei Mehrkosten.
Liebe Eliane Zimmermann,Iher Studien zu demenziellen Erkrankungen klingen sehr interessant.Mein Vater ist vor sechs Jahren an Alzheimer erkrankt, mittlerweile lebt er in einem fantastischem Heim , wo das Personal sehr offen für ätherische Öle ist. Bei Unruhe habe ich bei meinem Vater sehr gute Erfahrungen mit einem Fußbalsam aus Kokosfett, Jojoba, Rosenholz (Aniba rosaeodora) und grüner Zitrone (Citrus limonum) gemacht.In trotzigen Phasen hat Kamillenhydrolat (Anthemis nobilis)geholfen.Überhaupt ist es wunderbar zu sehen wie viele Heimbewohner positiv auf Düfte reagieren. Mir fällt da gerade ein Erlebnis mit einem Bewohner ein, der sonst kaum spricht. Wir ließen ihn an Maggikraut schnuppern und er erzählte uns wie er früher mit seiner Frau Suppe gekocht hat. Ist das nicht toll???Duftende GrüßeKordula Verhoeven
Liebe Kordula, die Geschichte mit dem Maggikraut ist ja rührend! Erst gestern beim Besuch eine Holspizes betonte ich den Pflegenden gegenüber, das man – wenn möglich – die Düfte anhand der Biografie der betrefffenden Personen 'verabreichen' sollte und nicht, weil man selbst einen Duft so mag. Danke für die Empfehlungen!
Hallo liebe Eliane, ich bin eine Frau und finde Cabreuva ganz angenehm und interessant. Ich finde die Anwendungsmöglichkeiten ebenso sehr hilfreich. Doch mich verunsichert dein Hinweis, dass Frauen damit vorsichtig sein so!lfen. Kannst du mir Genaueres dazu sagen? Inwiefern vorsichtig und was wäre dann vorsichtig? Liebe Grüße und vielen Dank, Doris
Hallo liebe Doris, sorry, erst heute deinen Kommentar gesehen, der wurde mir – warum auch immer – nicht als Email kopiert zugestellt. Dieser Artikel gehört zu den ältesten dieses Blogs! Und das Thema “Männer” bezog sich auf das doch inzwischen etwas veraltete, denn tolle Pionierbuch von Franchomme und Pénoël, den ich bereits persönlich erleben durfte.
Ich habe nun den letzten Absatz etwas aktualisiert (die drei aktiven Links sind dann im Artikel selbst): “Im Fachbuch L’Aromathérapie Exactement von Franchomme und Pénoël (Artikel über Dr. Pénoël und das Buch in diesem Artikel) wurde einst darauf hingewiesen, dass Frauen dieses Öl nur mit Vorsicht einsetzen sollten. Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob Nerolidol eher auf der Stressachse wirkt, also das Cortisol regulieren hilft, oder ob es eine deutlichere Wirkung auf das Testosteron gibt, was ja auch im weiblichen Organismus vorhanden ist und darin diverse Rollen spielt. Im Jahr 200o wurde jedenfalls in einer Laborstudie von Blair & al an Uterusgewebe von Ratten festgestellt, dass Nerolidol NICHT an Östrogenrezeptoren bindet (anders als viele Kunststoffe, mit denen wir im täglichen Leben in Kontakt kommen!). Lesen Sie dazu den Artikel über (theoretische) mögliche unerwünschte Nebenwirkungen von ätherischen Ölen.”
Früher wurden die Nebenwirkungen einfach so aus Erkenntnissen aus Tierstudien übernommen, heute wird sowas relativiert betrachtet, denn be vernünftiger Anwendung von Verdünnungen bis zu 3% (sowie guten Qualitäten der Öle) sind eigentlich keine unerwünschte Vorkommnisse möglich, es sei denn, man ist hochgradig allergisch. Viele tägliche aufgenommene Moleküle, an der Tankstelle, um den Käse, im Nagellack, in vielen Duschgels, Hausbau-Materialien etc können wesentlich problematischer sein, insbesondere was unsere sensiblen Hormon-Rezeptoren anbelangt. Also: Viel Freude mit diesem faszinierenden Duft!