Nach einer turbulenten Anreise nach Wien (Laptop beim Sicherheitscheck am Flughafen Cork liegen gelassen), Anlernen in total fremdes Betriebssystem und drei Tagen Kursgeben war heute Selber-Lernen angesagt. Busfahrt zur Universität für Bodenkultur (BOKU) mit in der höchsten Etage liegenden Gewächshäusern.


Aufzug in die Abteilung für Pflanzengenetik, hui, grusel, Alarm, Gentechnik!


Die meisten Räume sind nur mit Schutzkleidung zu betreten.


Viele unserer Kulturpflanzen werden nicht mehr liebevoll mit Ablegerchen vermehrt, sondern mit einem Verfahren namens Micropropagation (english). Die gewünschte Pflanze wird in zig winzige Teile zerlegt…


…und in einer kuscheligen heilen Welt ohne böse Keime, ohne bedrohliche Winde…


….ohne flutsturzartige Regenfälle, mit genau der richtigen Menge an Luft und Licht…


…in einer perfekt angepassten Nährstofflösung gepäppelt.


Wenn sie dann in ein anderes Medium zur Entwicklung von Wurzeln umgebettet wird und sich auch in dieser gemütlichen neuen Welt gut macht darf sie in die halbechte Welt eines Gewächshauses, hier bei der BOKU auf dem Dach. Auch hier wird ihr die Ungemach des wahren Lebens vom Leib bzw. vom Stiel gehalten. In kommerziell orientierten Unternehmen würde sie nach diese Phase den Weg zum Supermarkt oder zum Gartencenter antreten.