Gestern kaufte ich ein kleines duftendes Geschenk: ein Gel mit Lavendelöl der wohl bekanntesten Ätherisch-Öle-Firma Tisserand Aromatherapy. Und wie es der Zufall will, las ich heute früh einen wunderbaren Blog-Eintrag von Robert Tisserand, der diese Firma einst gründete, doch schon vor längerer Zeit verkaufte.

Im (englischsprachigen) Blogeintrag “Eine Prise TNT, Madame?” vergleicht er US-amerikanische und europäische Vorschriften und Verbote für Kosmetikprodukte. Er kritisiert, wie viele deutsche Kenner und Kollegen auch, dass Linalool, der “Lavendelalkohol”, in Europa als Allergen angeprangert deklariert werden muss*. Dieser mild-antibakteriell wirkende, fein duftende Stoff ist in sehr vielen ätherischen Ölen enthalten, nicht nur zu circa einem Drittel in Lavendelöl. Es gibt sogar einige ätherische Öle, die fast nur daraus bestehen, wie beispielsweise Rosenholzöl und Ho-Blätter-Öl. Auch Magnolienblätter-, Koriandersamen-, Petit Grain-, Muskatellersalbei und viele andere Öle enthalten diesen feinen Monoterpenalkohol.

Was ich aus diesem Artikel mit Verblüffung lernen konnte, ist die Tatsache, dass zwischen 1969 and 2007 von den 25.164 Menschen, die auf eine Verträglichkeit von Linalool hin untersucht wurden, dreizehn (0.05%) allergisch auf Linalool reagiert hatten. Diese sehr niedrige Quote entspricht fast den spärlichen Allergievorkommnissen mit Petrolatum (Vaseline), einem der weltweit am meisten verwendeten Produkte zur Herstellung von Cremes, Körperlotionen und ähnlichen Schönheitsprodukten. Laut Tisserand ist es die “unallergenste Substanz auf der Erde”.

*Die Leitsubstanz Linalool ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus von Vorsichtsmaßnahmen geraten, dieser Monoterpenalkohol oxidiert schneller als bis dahin bekannt war. Ich selbst kenne brennende Haut und Schleimhaut bei den Anwendung von überlagertem Lavendelöl. Darum sollte versucht versucht, linaloolreiche Öle innerhalb eines Jahres nach erstmaligem Öffnen zu verbrauchen, insbesondere wenn sie auf empfindlicher Haut angewendet werden.

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