Anjamaire aus Chemnitz, engagierte Hebamme und Mutter, bat mich um Hilfe bei der Bekanntgabe einer drohenden Entscheidung, die es Frauen in Zukunft immer schwerer machen wird, die Hilfe von freiberuflichen Hebammen als Begleiterinnen in Schwangerschaft und Geburt in Anspruch zu nehmen. Anjamaire schreibt:
Uns Hebammen ist zum 1.7. die Haftpflichtversicherung (vor allem im Bereich der Geburtshilfe) um das doppelte angehoben worden. Schon vorher war sie so hoch, dass es wirklich grenzwertig war. Doch jetzt wird es für die meisten freiberuflichen Hebammen nicht mehr bezahlbar sein, da wir nicht genug verdienen, um das Geld wieder reinzuarbeiten (und auch noch was für uns zu erarbeiten). Das heißt, viele Hebammen werden gezwungen werden, die Geburtshilfe, die Kernarbeit einer Hebamme, aufzugeben. Das betrifft nicht nur Hausgeburtshebammen, sondern auch die Beleghebammen, die an einer Geburt noch weniger verdienen. (siehe Petition) Die Folge wird sein, dass viele kleine Krankenhäuser, die Beleghebammen beschäftigen, schließen werden müssen. Genauso betroffen sind übrigens die Gynäkologen, welche als Belegärzte in geburtshilflichen Abteilungen arbeiten.
Unser Wunsch ist es, dass Frauen auch in Zukunft über den Ort der Geburt selber entscheiden können, weil es auch weiterhin Hebammen geben soll, die sie da begleiten können.
Mit dem Zeichnen der Petition (und dem Weiterleiten) unterstützt du das Anliegen der Hebammen und damit auch das Anliegen der Frauen, die in Zukunft ihre Kinder mit der Hilfe von Hebammen gebären wollen.
PS: Stand 19.5.2010: es wurden über 90400 Zeichnungen gezählt. Das bedeutet, dass die Präsidentin des Hebammenverbandes vor dem Petitionsausschuss sprechen darf. Ab 100.000 Zeichnungen dürfen 2, ab 150.000 Zeichnungen dürfen drei Personen sprechen, was ein stärkeres Gewicht haben wird. Deshalb an dieser Stelle noch einmal meine herzliche Bitte mitzumachen und auch andere für eine Zeichnung der ePetition zu gewinnen.
Bei allen, die schon gezeichnet haben, möchte ich mich auch im Namen meiner Kolleginnen herzlich bedanken!
Vor wenigen Wochen haben die Hebammen hier in meinem Nachbarstädtchen eine Demo veranstaltet.
Sie sind mit einer “Flüstertüte” durch die Stadt gegangen, vorne weg wurde eine (leere) Mülltonne geschoben, aus der zwei rot bestrumpfte Beine ragten. Zwischendrin ein Papa mit einem Kinderwagen (ohne Baby) und sie riefen immer wieder passende Sprüche.
Die Hebammen sind auf die Leute zugegangen, haben ihr Dilemma kundgetan und um Unterschriften gebeten. Mir hat diese Demo super gefallen. Vereinzelte Passanten haben nur mit dem Kopf geschüttelt. Denen war das “Aufmüpfige” zu viel, aber es waren nur wenige.
Ich freue mich zu lesen, dass schon so viele Unterschriften zusammen gekommen sind.
Und: gebt den Petitions-Link weiter, damit noch mehr Unterschriften geleistet werden!!
Herzlicher Gruß
Heidi
Liebe Eliane!
Endlich hab ich Dich wieder gefunden! Wollte Dir schon so oft einen Kommentar hinterlassen, konnte aber nie auf Dein Profil zugreifen und auf Deinen Blog gelangen. Gestern kam mir dann die glorreiche Idee, mal zu googeln :o)
Ich freu mich immer riesig über Deine lieben Worte, vielen vielen Dank dafür!
Wie ich das auf den ersten Blick gesehen habe, muss ich unheimlich viel nachlesen bei Dir :o) Aber ich freu mich drauf, denn Deine Blogmischung kommt mir sehr entgegen. Immer mehr erweitert sich mein ehemals sehr schulmedizinischer Horizont in Richtung ‘zurück zum Ursprünglichen’. Egal ob das seit ein paar Wochen genossene Leinöl, oder Kräuter die mir immer öfter auf meinen Spaziergängen vor die Füße kommen – es gibt sooo viel zu entdecken und zu lernen! Wie schön, dass ich bei Dir die Möglichkeit habe, meine Neugierde zu befriedigen :o)
Ganz liebe Grüße und eine wunderschöne Woche,
Melanie