Haarausfall, kann ich mit ätherischen Ölen etwas dagegen tun? Das ist eine der häufigen Fragen, die an mich gestellt werden. Ich muss mit ja und nein antworten, denn Haarwurzeln sind extrem empfindliche Gesellen, sie reagieren auf kleinste hormonelle Schwankungen, auf Übersäuerung, auf die ersten Attacken vieler Chemotherapien. Viele Jahre lang habe ich Indian Head Massage unterrichtet und gespürt, dass Verspannungen, welche durch die vielen Anforderungen unseres modernen Lebens entstehen, insbesondere die Kopfhaut verhärten. Nur ist sich kaum jemand dessen bewusst.
Insofern können tägliche kleine Massagegriffe mit entspannend wirksamen ätherischen Ölen durchaus eine Wirkung zeigen, indem das “Übel” buchstäblich an der Wurzel gepackt wird. Welche Öle dabei ausgewählt werden, entscheidet der spezifische Zustand der jeweiligen Person, ihre Nase sollte wohltuende Düfte auswählen und zusammenstellen. Wichtig wäre das eine oder andere ätherische Öl, das aufgrund seines Estergehaltes entkrampfend und lösend wirkt, beispielsweise
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Petit Grain (Citrus aurantium foliae)
- Kamille römisch (Chamaemelum nobile)
- Bergamottminze (Mentha citrata)
- Ylang Ylang (Cananga odorata)
- Rosengeranie (Pelargonium graveolens, P. asperum)
- Bergamotte (Citrus x bergamia, eher abends)
- Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
Entspannung alleine reicht jedoch nicht unbedingt, obwohl sich eine Kopfmassage sofort auf den ganzen Körper wohltuend auswirkt. Es muss zusätzlich ein ätherisches Öl gewählt werden, das die Durchblutung anregt, damit “Schlacken” abtransportiert werden können und damit (vor allem im Falle von Immunreaktionen) körpereigene Verteidigungsstoffe herbei geschafft werden. Der Klassiker ist
- Rosmarin Ct. Campher oder Ct. Cineol (Rosmarinus officinalis)
Pfefferminze (Mentha piperita) wäre auch denkbar. Für den Fall, dass Mikroorganismen (Pilze, Bakterien oder Hautflechten) am Haarausfall beteiligt sind, nimmt man einen geringen Anteil an Ölen, die “antibiotische” Phenole enthalten zur Mischung, sie fördern auch gleichzeitig die Durchblutung und helfen dem Immunsysten wieder auf die Sprünge (hinter Alopezie steckt eine Autoimmun-Reaktion). Der Klassiker ist Pimentöl (Pimenta dioica), es gibt sogar eine Patentanmeldung auf ein Haarwasser mit Piment. Im traditionellen Haar- und Pflegewasser aus Jamaika Trumper’s Bay Rum, das auch Gentlemen in Europa schätzen, ist dieses nach Gewürznelken duftende Gewürz enthalten. Das ätherische Öl ist leider nicht überall erhältlich.
- Piment (Pimenta dioica, Foto rechts, bei Maienfelser erhältlich)
- Bay (Pimenta racemosa, hier erhältlich)
- Thymian Ct Thymol (Thymus vulgaris Ct Thymol)
- Gewürznelkenblätter oder etwas milder Gewürznelkenknospe (Syzygium aromaticum)
- Tulsi/Heiliges Basilikum (Ocimum sanctum)
Last not least muss man dem Körper helfen, diesen chronisch-entzündliche Prozesse (evtl sogar Abstossungsprozesse) zu regulieren, dabei helfen ihm insbesondere Sesquiterpenverbindungen, besonders bewährt hat sich Zedernöl:
- Atlaszeder (Cedrus atlantica)
- Himalajazeder (Cedrus deodara, hier erhältlich)
Aus diesen vier Komponenten wird nun ein Haaröl oder ein Haarwasser gemischt und es wird somit wesentlich wirkungsintensiver als die meisten Haarwässer, die man in Drogeriemärkten findet. Diese bestehen hauptsächlich aus Wasser (billig), sehr viel Alkohol (durchblutungsanregend, antiseptisch und billig) und manchmal einem Antischuppen-Wirkstoff (Pirocton-Olamin).
Ein Beispiel für ein selbst gemachtes Haarwasser könnte sein:
- 25 ml Wodka 40%-ig mit
- 6 Tropfen Rosmarin
- 5 Tropfen Atlaszeder
- 4 Tropfen Ylang Ylang
- 3 Tropfen Piment (oder Thymian Ct. Thymol) gut verschütteln, mit
- 25 ml Rosmarinhydrolat mischen (hier erhältlich)
Jeden Morgen mit kreisenden Massagegriffen auftragen, für eine Abendmischung den Rosmarin weg lassen. Nach dem Auftragen mit einem Handtuch abdecken, dann verflüchtigen sich die ätherischen Öle nicht so schnell. Wer besser mit Öl zurecht kommt (oder als nächtliche Haarkur), mischt diese ätherischen Öle in 50 ml eines guten nativen fetten Pflanzenöles wie beispielsweise Olivenöl, Mandelöl oder Johanniskrautmazerat.
Professor Dr. Wabner hat vor vielen Jahren auf eine schottische wissenschaftliche Arbeit mit 86 PatientInnen hingewiesen. In der randomisierten Doppelblindstudie wurden 86 PatientInnen mit Alopecia areata (kreisrundem Haarausfall) sieben Monate lang entweder mit ätherischen Ölen in Traubenkernöl und Jojobaöl und einer 2-minütigen Kopfhautmassage sieben Monate lang behandelt
- Thymus vulgaris (Thymian, Chemotyp nicht angegeben, 2 Tropfen, 88 mg)
- Lavandula angustifolia (Lavendel fein, 3 Tropfen, 108 mg)
- Rosmarinus officinalis (Rosmarin, Chemotyp nicht angegeben, 3 Tropfen, 114 mg)
- Cedrus atlantica (Atlaszeder, 2 Tropfen, 94 mg)
- 20 ml Traubenkernöl (besonders leicht, zum Selbermachen: Mandel– oder Olivenöl
- 3 ml Jojobaöl
oder nur mit dem Traubenkernöl-Jojobaöl-Mix. In der Aromatherapie-Gruppe zeigten sich signifikante Verbesserungen im Vergleich zur Fette-Öle-Gruppe [Hay IC, Jamieson M, Ormerod AD. Randomized trial of aromatherapy. Successful treatment for alopecia areata. Arch Dermatol. 1998 Nov;134(11):1349-52]. Die fertige Mischung ist bei WADI erhältlich.
Früher hat man Klettenwurzelöl in die Kopfhaut einmassiert, es ist wirksam bei Haarausfall und bei juckenden Hautekzemen. Heute ist es kaum noch in guter Qualität erhältlich (hier geht es zu einem Klettenwurzelöl), besser man stellt es demnächst her, indem man getrocknete und klein geschnittene Wurzelstückchen drei Wochen lang in einem guten Olivenöl einlegt und dann abseiht. Die große Klette, Arctium lappa, wird heute ohnehin als Unkraut betrachtet, dabei ist ihre lange Wurzel sehr heilkräftig (sie ist auch im “Anti-Krebs”-Produkt Essiac enthalten).
Unterstützend sollte auf eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten geachtet werden, damit die Übersäuerung des Körpers und damit der Kopfhaut reguliert werden kann, so dass die Haarwurzeln sich in einem gesünderen Umfeld neu entfalten können. Eventuell sollte ein Hormonspiegel vorgenommen werden und es sollte unbedingt auf eine Reduktion von stressauslösenden Situationen geachtet werden.
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Hallo Eliane, das ist ein wirklich guter Artikel, auf den ich eigentlich gewartet habe, da ich auch auf einmal weniger Haare habe und es bisher nur mit Yamswurzeln versucht habe. Nun habe ich einiges mehr zum Ausprobieren. Herzlichen Dank dafür und liebe Grüsse auf die grüne Insel aus dem regnerischen Rheinland. Deine Gitte
krause
Hey Eliane,
ich muss gestehen, ich bin immer etwas kritisch gegenüber Aromatherapien und greife dann persönlich eher zu den vermeintlich “härteren” Mitteln. Kann das wirklich was oder ist das nicht eigentlich nur ein psychologischer Effekt?
Viele Grüße
Hallo Felix (oder wer auch immer hier ohne Namen kommentierte,
da ätherische Öle pharmakologisch aktive Moleküle mit nachweisbarer und reproduzierbarer Wirkung sind (siehe Kategorie Studien auf meiner Blogseite) und weltweit an vielen Unis und Privatlaboren untersucht und studiert werden, kann man seriös praktizierten aromatherapeutischen Behandlungen genau so trauen wie „härteren“ Methoden. Ich bin mit etlichen anerkannten Ärzten und Wissenschaftlern in Kontakt und habe fast 30 Jahre Erfahrung mit naturheilkundlich eingesetzter Aromatherapie. Freilich helfen ätherische Öle nicht gegen alles, so wie auch Minoxidil nicht gegen alles hilft und auch nicht Ibuprofen das Leben von Sorgen befreit.
Und freilich hilft bei schulmedizinischen, kosmetischen und auch naturheilkundlichen Anwendungen immer die Psyche, der Wille, gesund zu werden oder sein leben zu verbessern muss IMMER vorhanden sein, ein Mittel allein vermag fast nichts zu kurieren, die Einstellung dazu spielt immer eine Rolle.
Hey Eliane,
super Artikel, Kompliment!
Ich stelle mir mein Klettenwurzelöl auch selbst her. Ist bei mir fast schon zum Ritual geworden, Kletten sammeln zu gehen!
Lieben Gruß
Elfride
Liebe Eliane, danke für den umfangreichen Artikel – Das mit dem Klettenwurzelöl versuche ich langsam in meinem Alltag zu integrieren 🙂 Ich hätte eine grundsätzlich Frage an dich, und zwar versuche ich gerade mit Microneedling meine Hautoberfläche zu stimulieren um somit mehr Haarwuchs zu gewinnen – mit dem Bart hat es einigermaßen gut geklappt 😀 Welches Öl bzw. was würdest du als Pflege für danach empfehlen? Wenn du Zeit für diese Frage findest so würde mich das sehr freuen 🙂 Liebe Grüße und alles Gute, Johannes
Bitte lassen Sie das Hinterlassen von kommerziellen Links auf meiner Seite.
Hey Eliane,gibt es auch etwas zum einnehmen für Haarausfall oder kann man da nur mit der äußerlichen Anwendung entgegen wirken?
Biotin, DAS Haarvitamin sollte eingenommen werden. Haarausfall bei Mann oder Frau? Zunächst ist mal eine Hormon-Speicheltest angeraten, um zu schauen, ob es an einer Dysbalance von Testosteron und Östrogenen liegt (ja, auch bei Frauen, besonders bei Frauen). Zudem kann dann gesehen werden, ob das Stress-Hormon Cortisol mit dran schuld ist. Je nach Befund können Hormone bioidentisch eingenommen werden (also bitte nicht die üblichen chemisch veränderten Hormone).
Zudem kann Stress zu extremen Anspannungen der Kopfhaut führen, so dass die Haar”wurzeln” nicht gut versorgt werden. Magnesium einzunehmen kann bei starken Anspannungen helfen. Stimmt der Fettsäuren-Haushalt? Ohne essenzielle Fettsäuren kann es zu Störungen an der Haarbildung kommen, ein zu Hause zu machender Text kann es zeigen:https://www.norsan.de/shop/norsan-fettsaeure-analyse/?norsan=525
Die Kopfhaut hilft, den Körper generell zu entgiften, also auf Ernährung achten. Denn übersäuernde Ausscheidungen (oft am Kopfkissen zu erkennen, voller “Schweißflecken” führen auch zu Haarausfall. Weniger Tierprodukte, vorwiegend Beeren, Grünzeug etc.
Liebe Elaine,
Ich leide an Alopecia Areata und der Leidensdruck ist enorm. Bisher hat mir nichts geholfen. Ich habe nun von der schottischen Studie gelesen und in deinem Artikel dazu hattest du einen Link (WADI) eingefügt, unter dem die Mischung aus der Studie erhältlich sei. Leider erscheint auf der Site, dass das Produkt nicht erhältlich sei. Weißt du, woher ich es bekomme?
Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Beste Grüße, Lucy
Zum Glück haben die meistens Websites Suchfelder. Wie wäre es damit: https://www.etherischeoele.de/wadi-shop/apotheker-tremmels-empfehlungen/schottisches-haaroel-30-ml-detail ??? 😉
Liebe Elaine,
Danke und ja …. Ich stehe ziemlich neben der Spur.
Hallo Elaine,
den Artikel finde ich sehr interessant. Habe auch spontan eine Mischung aus Aloe-Vera als Basis mit Lavendel- (fein), Rosmarin- (camp.), Thymian- (türk.) und Zedernöl angerührt. Die Mischung habe ich in einem kleinen Meßbecher offen stehen. Nach ca. 2-3 Tagen fiel mir eine merkliche Dunkelfärbung auf. Vermutlich eine Oxidation, da offen stehend. Gäbe es Deinerseits eine Empfehlung für andere Basisöle außer Kokosöl, die speziell die Oxidation hemmen? Kokosöl hatte ich ein paar mal ausprobiert, jedoch entwickelt es auf meiner Haut einen unangenehmen Geruch.
Gruß Holger
War er Aloe vera-Mazerat oder Aloe vera-Gel? Letzteres wird gerne mal etwas bräunlich ohne Qualitätseinbuße. Olivenöl bzw gutes Johanniskrautmazerat oxidieren nur sehr langsam, Jojobaöl noch langsamer bzw wird nicht auf die übliche Art ranzig.
Es ist Aloe Vera Öl. Wie auch die ätherischen Öle von Primavera. Die Färbung scheint sich stabilisiert zu haben. Geruch in Ordnung. Eine Trübung ist nicht zu erkennen.
Interessant finde ich nach dem Einmassieren, wenn ich mit den Fingern leicht über die Haarspitzen gleite, dass die Sinnesreize ein paar Stunden lang deutlich intensiver sind. Vergleichbar mit den Stellen mit voller Haarbestückung.
Viele Grüße
Podeis mandarme la información en español?
Puedes copiar mi(s) artìculo(s) y copiar en http://www.deepl.com para traducir-los!
Leide leider auch unter Haarausfall und das ist gar nicht toll. Es ist so deprimierend.
Lg Kai
Da
Hallo liebe Eliane,
wäre es auch möglich ein Haarwasser herzustellen aus stillem Mineralwasser ein paar Tropfen reines, Pferfferminzöl und Lavendelöl. Dazu noch 1 bis 2 Tropfen Aloevera gel. Alles schütteln und auf die Haare oder Gesicht zur Erfrischung und Pflege sprühen.
Liebe soonnige Grüße Beate
Ich bin gegen das Vermischen von Wasser und ätherischem öl ganz ohne Mittel zum Emulgieren/Dispergieren. Wenn, dann müsste es mehr als ein paar Tropfen Aloe vera-Gel sein (1-2 Teelöffel), damit die äÖ sehr gut vermischen und dann mit 40 ml Wasser auffüllen, immer gut verschütteln. Das Öl der Zeder (Atlaszeder oder Himalayazder) spielt bei chronischen leicht entzündlichen und Autoimmunsprozessen ein wichtige Rolle, darum wäre es wichtig.
Liebe Eliane, ich freue mich dich und viel kommentar hie zu finden. Ich leide vom Alopecia areata seit 4 Jahren! Habe viel probiert ohne Erfolg. Sagst du mir bitte mit welchem Ölen und wie oft sollte ich anwenden?
Liebe Grüsse
Maria
Hallo Maria, ich verstehe Ihre Frage nicht so recht. Im Blogtext befinden sich doch alle relevanten Öle, sogar mit exakten Mengenangaben (oder geht es um eine gute Firma? die von mir empfohlenen Öle-Anbieter mit überwiegend besten Bio-Ölen sind hier aufgelistet: https://aromapraxis.de/aroma-plus/oeleanbieter/ ) . Alle Öle laut Rezeptur oder auch erstmal nur zwei oder drei dieser Öle mischen und einige Tropfen davon 1-2x täglich auf die betroffenen Stellen sanft einmassieren, dann einige Minuten mit Handtuch abdecken. Die fertige Mischung ist, wie im Artikel erwähnt, bei Wadi erhältlich: https://etherischeoele.de/produkt/schottisches-haaroel/
Thymus vulgaris (Thymian, Chemotyp nicht angegeben, 2 Tropfen, 88 mg)
Lavandula angustifolia (Lavendel fein, 3 Tropfen, 108 mg)
Rosmarinus officinalis (Rosmarin, Chemotyp nicht angegeben, 3 Tropfen, 114 mg)
Cedrus atlantica (Atlaszeder, 2 Tropfen, 94 mg)
20 ml Bio-Traubenkernöl oder Bio-Mandelöl oder Bio-Olivenöl
3 ml Jojobaöl (optional)
Und bitte daran denken: Eine intakte Kopfhaut (und Haut) benötigt gute Fette, innerlich eingenommen (täglich Mandeln, Nussmuse, beste Bioöle, Saaten wie Sonnenblumen, Leinsamen etc), insbesondere Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen und Autoimmun-Reaktionen regulieren helfen, beispielsweise von Norsan in höchster Qualität, aus Fisch oder vegan aus Algen: https://www.norsan.de/shop/omega-3-vegan/
Viel Erfolg!
Hallo Liebe Eliane, vielen Dank für den tollen Beitrag 🙏🏼 Ich möchte in erfahrung bringen ob es für die Patentanmeldung “das Haarwasser mit Piment” schon ein Anbieter auf den Markt gibt, der diese Mischung schon vorgefertigt anbietet? Da es doch sehr viele Inhaltsstoffe sind um es privat selbst herzustellen. Herzlichen Dank für die Info & Ganz liebe Grüße aus dem Allgäu! Day
Danke für dein Lob. Da ich mich noch nie mit Patenten beschäftigt habe, entzieht sich der Stand dieser Piment-Anmeldung komplett meiner Kenntnis. Wie im Artikel verlinkt, ich würde einfach die fertige Mischung bei Wadi (Prof. Dietrich Wabner) bestellen. In seiner Mischung ist gemäß der Studie Thymian enthalten, dieses hat ein ähnliches Wirkprinzip wie Piment.
Hallo,
ich habe kürzlich ätherisches Basilikumöl auf der Kopfhaut angewendet. Zuerst verdünnt, dann unverdünnt. Jetzt habe ich den Eindruck als wären an den Stellen der Anwendung massiv Haare ausgefallen. Ist das möglich, daß hoch konzentriertes Basilikumöl
Haarfollikel zerstört? Ich hatte kein Brennen oder Rötung bei der Anwendung, die Kopfhaut sieht allerdings im Anwendungsbereich irgendwie anders aus.
Hallo, Sie schreiben nicht, welchen Chemotyp von Basilikum Sie angewendet haben. Und von welchem Anbieter (steht denn nicht auf dem Fläschchen, dass so ein Produkt verdünnt werden MUSS?!). Es gibt so viele Basilikum-Arten (Kräuterversand Rühmanns verkauft über 20 verschiedene Basilikumpflanzen! https://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/#search:query=basilikum)
Zudem wäre es interessant zu wissen, warum Sie ein ätherisches Öl unverdünnt anwenden. Das tut mir in der Seele weh. In einem einzigen Tropfen Basilikumöl ist circa 1/2 bis 1 Schubkarre voller Basilikumkraut enthalten. Je nach Basilikumöl besteht es zu einem großen Anteil an Monoterpenen, dieses sind – chemisch betrachtet – Lösungsmittel für alles, was fettartig (lipophil) ist. Die Kopfhaut MUSS mit relativ viel Talg vor allen möglichen äußeren Faktoren geschützt sein, diese Schicht wird bereits durch zahlreiche Shampoo-Inhaltsstoffe kurzzeitig geschädigt, wie schlimm muss es dann für diesen Körperteil sein, wenn er mit einem zwar natürlichen, aber dennoch Lösungsmittel behandelt wird!!!
Also ja, es ist davon auszugehen, dass erstmal eine Zerstörung stattgefunden hat, ob es sich um die Haarfollikel selbst handelt oder die winzigen Haaranhangs-Organe, vermag allenfalls ein Dermatologe zu sagen.
Nicht umsonst ist in meinen 10 Büchern, in meinen über 40 webSeminaren, in vielen Instagram-Beiträgen immer wieder unmissverständlich zu lesen, dass es sich bei ätherischen Ölen um hochkonzentrierte PflanzenEXTRAKTE handelt, diese müssen auf eine physiologische Verdünnung zurück gebracht werden, in den jeweiligen Pflanzen kommen sie ganz circa 1%ig vor (meistens weniger, selten mehr), auf circa diese Verdünnung bringen wir sie also zurück, damit sie unseren Geweben/Zellen nicht schaden. Natur ist selten sanft, wenn der Mensch sie hoch konzentriert, das geschieht bei der Destillation. Schauen Sie doch mal unsere Video mit dem Beispiel der Menge Oreganoöl an, die einen Tropfen ergibt: https://www.youtube.com/watch?v=eKjhjmPJnOY&t=7s
Vielleicht hilft ein gutes heilendes fettes Öl wie Calendulaöl, die Panne bald wieder hinzubekommen. Gute Besserung!