Menschen, die ätherische Öle in der Pflege von Kranken anwenden, werden gerne belächelt. Verantwortliche Ärzte/innen und auch Pflegedienstleitungen lassen entsprechende Wünsche nach diesem Engagement gerne abblitzen, vor allem in nördlichen und östlichen Gebieten Deutschlands (kein Mensch weiß das sehr augenfällige Nord-Süd-Gefälle bei naturheilkundlichen Behandlungen zu erklären). Wie bereits öfters hier erläutert, können ätherische Öle zwar keine “hoffnungslosen” Krankheiten heilen, sie können dennoch kleine Wunder und vor allem neue Hoffnung geben. Denn der Verlauf von sehr belastenden Zuständen wird durch eine fachgerechte Aromapflege fast immer extrem positiv beeinflusst. Zudem vermag die BeHANDlung mit ätherischen Ölen auch schwerst erkrankten Patienten/innen ein Stück WÜRDE zurückgeben. Dieses Grundrecht des Menschen, in §1 des deutschen Grundgesetzes festgehalten, gerät zusehends in den Hintergrund. Kranke Menschen werden immer mehr verwaltet und dienen vor allem einem Zweck: der Aktiengesellschaft Krankenhaus zu noch besseren schwarzen Zahlen zu verhelfen und einer unanständig reichen Industrie zu noch mehr Gold zu verhelfen. Und das, obwohl das Recht auf Würde, gerade in kranken Zeiten, einklagbar wäre, Artikel 1, (1) sagt: “Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.”
Nur Pflege die nicht zusätzlich schmerzt, vielmehr Pflege die sogar gut tut, Pflege, die Körper und Seele gleichermaßen betreut, entspricht dem Grundgesetz! Wenn grausame Krankheiten mit einfachen (und vergleichsweise preiswerten) Mitteln gelindert werden können, warum wird es dann nicht viel öfter getan? Einen engagierten Einsatz möchte ich hier zeigen, der zwar wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken mag, aber für den betroffenen Patienten Großes bedeutet. Anja K. hat die Schritte fotografisch festgehalten (wer empfindlich ist, bitte ab jetzt weg schauen!), ich darf sie mit Einverständnis des Patienten, der am Charcot-Fuß leidet, zeigen. Fast immer ist diese Deformierung samt Knochenbrüchen eine Begleiterscheinung von schwerem Diabetes. Die Schmerzen dabei sind zum Glück nicht ausgeprägt, doch die Infektionsgefahr ist riesig und oft droht eine Amputation.
A patient with the neuropathic athropathy called Charcot foot (occurs mostly with patients who suffer from serious diabetes) was discharged from hospital with no further recommendations as to how take care of the horrendous condition of his foot. Nurse Anja, K. looked after him and treated him with the following two recipes of essential oils, each mixed in 500 g (about a pound) of sea salt and 30 ml apricot kernel and St. John’s worth respectively.
In diesem Zustand stellte man Anja K. den Patienten vor: 2. Mai, Entlassung aus dem Krankenhaus, Zustand nach Rivanol-Behandlung. Es gab keinerlei Empfehlung zur weiteren Pflege. Nach einem Kernseifenbad zum Lösen extremster Verkrustungen (man sah kaum noch Haut) wurden diese Fotos gemacht. Das aromapflegerische Konzept sah ein regelmäßiges Fußbad vor, das gleichermaßen die Haut wieder aufbauen hilft und Keimen entgegenwirkt. Auf 500g Meersalz und 30 ml Aprikosenkernöl wurden folgende ätherische Öle gemischt:
- 10 gtt Lavandula angustifolia (Lavendel fein), hautregenerierend, antiinfektiös
- 6 gtt. Pelargonium graveolens (Rosengeranie), hautregenerierend, antiinfektiös
- 6 gtt. Cymbopogon martinii (Palmarosa), hautregenerierend, antiinfektiös
- 6 gtt. Melaleuca viridiflora (Niaouli), hautfreundlich, antiinfektiös
- 6 gtt. Melaleuca alternifolia (Teebaum), hautfreundlich, sehr breitflächig antiinfektiös
- 6 gtt. Thymus vulgaris Ct. Linaool (Thymian mild), hautfreundlich, sehr breitflächig antiinfektiös
Ein gestrichener Esslöffel von dieser Salzmischung wurde auf 5 Liter warmes Wasser gegeben und die Füße darin ein bis zweimal darin für circa fünf bis zehn Minuten gebadet. Damit die ohnehin schorfige Haut nicht zu sehr austrocknet (Salz hilft zwar, dass die Öle sich gut in Wasser auflösen, trocknet jedoch aus), sollte abwechselnd ein Bad ohne Salz gemacht werden, in diesem Falle wurden nur 3 Tropfen Lavendelöl in einem Esslöffel Honig aufgelöst und in die 5 Liter Wasser gegeben. Guter Honig verstärkt die antibakterielle Wirkung. Nach zwei Wochen sah der Fuß dann so aus (after two weeks of bathing in the above mixture the foot looked like that):
Die Meersalzmischung war nach sieben Wochen aufgebraucht und Anja K. mischte eine neue Variante in 500 g Meersalz und 30 ml Johanniskrautöl:
- 4 gtt. Lavandula angustifolia (Lavendel extra), hautregenerierend, antiinfektiös
- 6 gtt. Pelargonium graveolens (Rosengeranie), hautregenerierend, antiinfektiös
- 4 gtt. Achillea millefolium (Schafgarbe), auf chronische Prozesse regulierend wirksam, entzündungshemmend
- 4 gtt. Melaleuca alternifolia (Teebaum), hautfreundlich, sehr breitflächig antiinfektiös
- 5 gtt. Cymbopogon martinii (Palmarosa), hautregenerierend, antiinfektiös
- 4 gtt. Thymus vulgaris Ct. Linaool (Thymian mild), hautfreundlich, sehr breitflächig antiinfektiös
- 4 gtt. Daucus carota (Karottensamen), auf chronische Hautprobleme stark regulierend wirksam
- 3 gtt. Matricaria recutita (Kamille blau), auf chronische Prozesse regulierend wirksam, entzündungshemmend
Der Fuß sah inzwischen so aus (after seven weeks the first recipe was replaced by the mixture above and the foot looked like that):
The Ehefrau des Patienten kümmert sich nun um die Fußbäder ihres Mannes, welche mindestens zweimal wöchentlich durchgeführt werden müssen, da die Haut schnell rückfällig wird. Nicht nur die beiden sind vom Erfolg begeistert, sondern auch deren Hausarzt. Und hier sind wir wieder beim Thema Würde: Diese Behandlung tut nicht nur nicht weh oder ist sonst irgendwie unangenehm, nein, sie duftet ja ganz fein und hat dadurch sogar einen Spaßfaktor. Die Compliance, also das selbstverantwortliche Mitmachen, fällt somit (relativ) leicht. Der Mensch bekommt ein “Werkzeug”, seine Gesundheit (in bestimmten Maßen) selbst in die Hand zu nehmen. Nach bislang vier Monaten ist die Lage immer noch recht stabil
(The pics below show the foot after 4 months. The patient’s wife takes care that he bathes his foot at least two times per week as the condition tends to reoccur quite fast. Above I discussed the role of dignity in a patient’s care – aromatherapy is a relatively cheap treatment with great effects and even ‘happylizing’ side-effects – and a regime is quite easy to follow as the fragrance is nice so the patient’s compliance is easier to achieve as with ‘bitter medicines’ which might even hurt).
Liebe Eliane,
danke für die tollen Tipps!
Für diesen Fall hätte ich auch noch einen: Nehmt basisches Badesalz statt Meersalz. Das trocknet nicht aus, sondern regt die Rückfettung der Haut an. Außerdem entlastet es die Haut und den Stoffwechsel.
Was die Ablehnung natürlicher Heilmittel in Pflegeheimen angeht, kann ich auch ein Lied singen – null Intersse. Würde ja Zeit und Geld kosten… lieber nimmt man Hautkrankheiten, Infekte und Pilzbefall hin. Und die Angehörigen bekommen erst gar nicht die entsprechenden Informationen.
Doch vielleicht höhlt auch hier steter Tropfen den Stein….
Herzliche Grüße
Martina Quast
Liebe Eliane
ganz herzlichen Dank für diese Information mit den eindrücklichen Bildern.
Da ich doch einige Menschen mit Pflegeberufen unterrichte, gibt dies mir wieder ausgezeichnetes Anschauungsmaterial, was die Aromatherapie leistet.
Zum Glück sind die Erfahrungen bei uns in manchen Spitälern nicht ganz so negativ und viele Klinikleitungen sind offen…und deine Berichte mit den Bildern helfen dabei.
Liebe Grüsse
Margrit Diallo
Liebe Eliane,
ein großes Dankeschön Bilder sagen mehr als tausend Worte sagt mensch ja. Das lohnt sich sehr Zweiflern unter die Nase zu halten.
Herzlichen Gruß
Birgit Huvendieck
Hallo Eliane,
Es ist einfach wunderbar und faszinierend was man mit ein wenig Aufwand für tolle Erfolge erzielen kann!
So super dokumentierte Berichte sind eine schöne Bestätigung für alle Zweifler!
LG
Sabine
Liebe Eliane
Herzlichen Dank für die interessanten Bilder und die Vorgehensweise. Schade, dass immer noch viel zu wenig in diesem Bereich angewendet wird…
Liebe Grüsse
Margarete
Mein Vater hatte eine arterielle Durchblutungsstörung mit dem Schweregrad IV. Nach einem viel zu langen Bad und anschließendem nicht richtig abtrocknen bildete sich an einem Fuß ratzfatz ein feuchtes Gangrän mit Nekrosen. Vater ins Krankenhaus, Nekrosen abgetragen und als Verbandsempfehlung nur trockene Verbände, vorher Pinselung mit Braunollösung und eine Spezialschiene. Vater nicht bereit, eine andere Möglichkeit des verbandwechsels in Kauf zu nehmen. Die Ärzte haben das so gesagt, also soll es auch so sein. Zustand vom Vater verschlimmerte sich, also endlich mit anderer Behandlung einverstanden. Es wurde ein Spray aus Alkohol 96%, Rosenhydrolat, Neroli, Niaouli, Immortelle, Galbanum, Lavendel und Eukalyptus globulus verwendet. Die Ärzte im Wundzentrum waren sehr angetan, wie gut ihr Braunol doch geholfen hat ;))
klasse und mutig…..könnte man hier auch manuka-honig verwenden?
hier in oö gibt es “die geheimen gärten der aromapflege- und “therapie….”, wie wäre es, wenn wir bzw IHR Pflegespezialistinnen zusammen mit anderen bekannten Pflegemenschen einen tollen “klinisch-aromapflege-aromapraxis-newsletter kreieren würdet”, der einfach auf Wunsch an alle Krankenhäuser, Pflegeheime, Palliativstationen usw ausgeschickt würde?? Als nicht Krankenschwester..und nicht-Medizinerin und nicht Pflegefachfrau, darf ich soetwas ja nicht….offiziell…aber diejenigen von Euch, die täglich in der klinischen Praxis damit arbeiten, könnten doch die tatsächlichen Erfahrungen publiker machen, oder? Vielleicht erweckt man dann auch MEHR Interesse bei den klassischen klinischen Einrichtungen. Ich bin der Meinung, dass heute in den wenigsten Kliniken und Pflegeheimen das volle Potential der Aromanwendungen ausgeschöpft wird im Gegensatz zu benachbarten europäischen Ländern…! lg marta
Hallo Eliane,
dass Nord/Südgefälle kann ich mir auch nicht erklären trifft aber auch auf andere Bereiche zu! Wir arbeiten jetzt im dritten Jahr in unserer Abteilung ( Neurologie) ergänzend mit Aromaölen und haben gute Erfolge und viele, positive Rückmeldungen von Patienten. Im Kollegenkreis ist echte Überzeugungsarbeit zu leisten und es werden immer wieder Fortbildungen angeboten. Ganz begeistert sind die Physiotherapeuten in unserer Abteilung und jeder Erfolg motiviert zum Weitermachen! Besonders dann, wenn es solche Bilder zusehen gibt! Klasse!!!
LG Tina
ich bin erstens auf reisen mit nur wenig internetzugang und zweitens kann ich keine ferndiagnosen stellen oder gar fern-behandlungsvorschläge machen.
Hallo!
Ich bin in der Ausbildung bei Soham Topham und finde deine Seite/Blog wirklich sehr beeindruckend und toll!
Auch diesen Beitrag! Wirklich sehr interessant!
MFG
Silvia B.