Vielen Dank für die vielen Empfindungen, Eindrücke und sogar poetischen Sinnsprüche zu den faszinierenden Makro-Fotos von Duftpflanzen, bearbeitet und veröffentlicht im Buch von Katerina Svoboda (sie wird auf der “Wand der Giganten” vom Aromatika Magazine vorgestellt). Ich denke, das erste Bild – übrigens mein Favorit – hat die passendsten Assoziationen bekommen.

Elane Zimmermann_Aromatherapie_Kurse

Es ist Salvia sclarea, der Muskatellersalbei (in der Schweiz ein weibliches Kraut: die Muskatellersalbei). Das ätherische Öl ist auf der körperlichen Ebene ein(e) wichtiger Helfer(in) bei Menstruationsschmerzen und -Unregelmäßigkeiten, zudem macht es fröhlich, entspannt, fördert die Kreativität, ja es wirkt bei manchen Menschen sogar stark euphorisierend, wie Tisserand in einem Buch warnt. Ich assoziiere mit diesem Bild immer ganz viele ganz helle Comic-Stimmchen, sowas wie Außerirdische, die sich tierisch und ganz lautstark auf einem Jahrmarkt vergnügen.

Foto B zeigt unser Allrounder-Öl, der Helfer für alle Lebenslagen, der Retter in der Not: Lavandula angustifolia, der Lavendel. Die feinen Haare, die auf diesem durch ein Spezialmikroskop aufgenommenem Foto (die anderen Bilder natürlich auch, es sind freilich keine herkömmlichen Makrofotos) fast bedrohlich aussehen, haben zu einigen Irritationen geführt. Jedoch auch das schützende Element des Lavendel wurde mehrfach erwähnt, und die Ruhe und das Zuhause passend zu diese Duft. Auch das schlafende Dornröschen passt gut und natürlich die Schutzfunktion. Der Begriff ‘Symbiose’ drückt vielleicht aus, dass dieses Öl sich mit allen und allem verträgt.

Foto C gibt es im Buch auch in einer Variation, wo die Hülle intakt ist, die Duftmoleküle geschützt und gut verpackt sind. Es handelt sich um Origanum vulgare, Oregano. Etliche Kommentare kann man gut in die Richtung interpretieren, dass es sich um ein mächtiges Öl handelt, es schützt und stärkt, es ist sogar ein wertvoller Kämpfer bei schweren Infektionen (Eiter und Schimmel/Pilzbefall). Es wirkt wärmend, durchblutungsfördernd und anregend (Kaffeebohnen…).

Foto D hat durch die intensive Färbung etwas für Irritation gesorgt, das sehr grüne Heilkraut ist jedoch oft zwischen all dem Grün rötlich, burgund, weinrot gefärbt. Es gibt Kraft, Mut und stärkt Hirn und Konzentrationsfähigkeit (und Fantasie und Entscheidungsfähigkeit). Es handelt sich um Mentha piperita, Pfefferminze. Sicherlich manchmal (bei Überdosierung) wie ein Nashorn, das einem schnell mal die Empfindlichkeit unserer Haut zeigt. Die ersten vier Motive zeigen übrigens recht enge Verwandte, alles Mitglieder der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).

Foto E wurde öfters mit Geborgenheit, Stärkung und Struktur assoziiert. Auch mit Leckereien und Naschwerk. Es zeigt Zingiber officinale, den stark wärmenden Ingwer, der eine beliebte Zutat für edle Süßwaren ist, der zur ayurvedischen Küche gehört, der in der Erde wächst (Rhizom) und der wegen seiner Schärfe vorsichtig dosiert werden muss, sollte das Öl aus CO2-Extraktion stammen (destillierte Ingwer-Öle sind hautfreundlich, die Scharfstoffe gehen nicht mit Hilfe des Wasserdampfes über in das Öl). In einem alten Buch wurde er, wenn ich mich recht erinnere, zur Vorbeugung von Osteoporose zugeordnet.

Photographs by Andrew D. Syred from the book Secretory Structures of Aromatic and Medicinal Plants by Katerina P. Svoboda and Tomas G. Svoboda • Katerina Svoboda and Eliane Zimmermann: private