Mogra (Jasminum sambac) ist ein exzellentes Absolue (durch Lösungsmittel extrahiertes “ätherisches Öl”) bei einer Neigung zu Knötchen in der Brust, berichtete auf der Aromatherapie-Konferenz Botanica2014 (klick!) die temperamentvolle Ayurveda-Fachfrau aus Australien Farida Irani. “Knötchen” in der Brust meint nicht bösartigen Brustkrebs, sondern kleine (gutartige jedoch oft schmerzhafte) Verhärtungen, Zysten, die so genannte Mastopathie, verursacht durch hormonelles Ungleichgewicht. Da ich vor einigen Tagen zwei Fotos meiner Jasmin sambac-Pflanze auf Facebook gepostet hatte und unglaublich viele “Likes” bekam (so viel mehr Zustimmung als hier auf meinem guten alten Blog 😉 ), würdige ich diese wundervoll duftende Pflanze auch hier. Frau Irani sprüht nur so vor Leben und man kam gar nicht dazu, alles aufzuschreiben, beispielsweise was sie bei den Defiziten von Vata empfiehlt (Kreuzkümmel, Davana, Tulsi/Heiliges Basilikum). Bei mangelndem Pitta müssen Blütendüfte her, vor allem das Absolue aus Kewda (Schraubenbaum, Pandanus odoratissimus, hier beim “Gewürzepapst Gernot Katzer (klick!) findet man klasse Infos über dieses Gewürz). Bei einem Mangel an Kapha empfiehlt sich vor allem Gewürznelke, Cardamom und wieder Tulsi (eines der wichtigen indischen Alleskönner-Öle). Für Menschen, die keine ätherischen Öle vertragen, empfahl sie das Mazerat von Brahmi (Bacopa monnieri) in Sesamöl. Dieses fette Öl gibt sie auch allen Menschen mit, die sich einer Bestrahlungstherapie unterziehen müssen. Für Frauen, die unbedingt schwanger werden wollen, der Klapperstorch jedoch ausbleibt, empfiehlt sie Davanaöl (klick! Artemisia pallens, es duftet wunderbar fruchtig-süßlich und etwas nach Whiskey! und bestimmt den Duft der Granatapfelserie einer großen deutschen anthroposophischen Kosmetikfirma mit dem Anfangsbuchstaben W). Bei diversen Tumoren gibt sie Ashwagandha (klick!), ein ganz wichtiges Stärkungsmittel in der traditionellen indischen Medizin. Es hilft bei Schwächezuständen, bei seelischen Durchhängern und laut einigen Studien schützt es Nervenzellen vor noch mehr degenerativem Zerfall wie bei Morbus Alzheimer. Sie gibt es auch Menschen die an Fibromyalgie leiden (Weichteilrheumatismus mit psychischen Krisen). Auch Safran-Attar (in Sandelholzöl hinein destilliert) empfiehlt sie bei Krebs. Bei Angstzuständen empfiehlt Frau Irani das ätherische Öl von Curcuma longa, einem Verwandten der Gelbwurz, die das Currygewürz gelb färbt. Zurück zum Jasmin-Absolue, das seine rote Farbe vom Indol-Anteil erhält. Das ist der Fäkal-Riechstoff, der speziell weißen Blüten, welche Nachtinsekten anziehen, einen manchmal eher unangenehmen Unterton gibt. Im Gewächshaus hinter unserem Seminarhaus konnten das viele TeilnehmerInnen meiner Kurse bestätigen (dort blüht immer noch Jasminum officinalis). Als tausende von Blüten geöffnet waren, war der schwere Duft/Geruch rund ums Gewächshaus kaum auszuhalten. Dieser Riechstoff (Stinkstoff?) macht – in raffinierten Spuren eingesetzt – Parfüms für uns Menschen ziemlich unwiderstehlich. Kein Wunder, er ist ein Bestandteil unseres Gehirnstoffwechsels. Als ich diese Tatsache vor einigen Jahren in einem Fachbuch fand, war ich doch etwas erstaunt, dass sich dieses anrüchige Molekül sowohl “da unten” als auch in unserem Kopf befindet. Und dort für Wohlbefinden sorgt. So ist es kein Wunder dass Frau Irani Jasmin sambac-Absolue (klick!) bei depressiven Zuständen und Ängsten empfiehlt. Anscheinend reguliert es unseren aus der Balance geratenen “Happylizer”-Stoffwechsel (also die Botenstoffe, die für Wohlbefinden sorgen sollen). Sie empfiehlt, Ätherische-Öle-Mischungen für die Seele auch immer rund um den Bauchnabel einzureiben, dem Zentrum unserer Ausgeglichenheit und Balance. Sie rät zudem dazu, diesen schweren Duft auch als Deo einzusetzen, als kühlende Gesichtspflege und sogar bei Geschwüren. Sie schloss ihr unglaubliches Feuerwerk an Tipps und Rezepturen mit obigem Spruch von Paramahansa Yogananda und überreichte der Gastgeberin Rhiannon Harris (klick!) als Zeichen des Dankes und der Anerkennung einen großen Schal (eher eine Stola). Frau Irani hat es übrigens geschafft, in ihrer Heimat Australien eine staatliche Anerkennung für ihre Kurse in Ayurvedischer Aromatherapie zu erhalten. Dazu mehr auf ihrer Website Subtle Energies (klick!). Die gesammelten Vorträge dieser Konferenz kann man bis zum 30. September mit 25 Euro Ermäßigung hier (klick!) als Download-Datei erwerben (75 Euro statt 100 Euro).
Liebe Eliane, danke für deine jeweils sehr fundierten Artikel und Beiträge zur Aromatherapie – Merci vielmol.
Diesmal ist dir ein kleiner Fehler unterlaufen, Weleda ist eine Schweizer Firma seit ihrer Gründung. Siehe https://www.weleda.ch/weleda/identitaet/unsere-wurzeln
Liebe Grüsse aus der CH Silvia
liebe silvia, danke für dein lob – und schmunzel ;-), ich meine die niederlassung von w… in schwäbisch-gmünd. freilich wurde diese firma in der schweiz gegründet und deren produkte sind heutzutage selbst in den tiefsten provinzen südamerikas erhältlich!
Ich habe mich erst heute hier angemeldet und bin überwältigt von der Fülle der Informationen. Besonders klasse sind die “klick-Links”. Es scheint er sehr lebhafter und schöner Vortrag gewesen zu sein.
Jasmin ist eher nicht mein Ding, aber wenn es als eine Zutat von Vielen angewendet wird, bestimmt gut. Mir gefällt an diesem Artikel besonders gut, dass die Frauen selbst aktiv ihre Behandlung unterstützen können und so das Gefühl haben, sich etwas Gutes zu tun.
Liebe Eliane,
so interessant und informativ.
Ganz lieben Dank dafür
Duftende Gruesse zu Dir
Doris
ein Feuerwerk an spannenden Info’s..danke <3
Mann oh Mann, was für unendliches traumschönes Thema..
Liebe eliane, DANKE für das Posting. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Jasmin sambac Absolue wesentlich besser gegen Depressionen und Angst wirkt als Jasminum grandiflorum. auch bei Hunden ist Jasmin sambac in ultraniedriger Dosis absolut nicht zu toppen bei traumatisierten, ängstlichen Hunden.
Knuddel