Zum Thema ätherische Öle in der Schwangerschaft werden in der Literatur für Laien sehr unterschiedliche Angaben gemacht. Im aktualisierten Blog-Artikel sind viele Hinweis und Tipps nachzulesen. Feststeht, dass frau alle emmenagogen (menstruationsfördernden) ätherischen Öle vor allen im ersten Trimenon (erstes Drittel) meiden soll, da ja eben keine Blutung in der Schwangerschaft hervorgerufen werden darf. Dies gilt insbesondere für Frauen, die bereits problematische Schwangerschaften bis hin zu Fehlgeburten hinter sich haben oder die gesundheitlich nicht stabil sind.

Besonders empfindlich ist der Embryo in den ersten drei bis vier Schwangerschaftsmonaten, in dieser Zeit werden Nervensystem, alle Organe und Gliedmaßen gebildet. In diesen ersten Wochen seines Lebens reagiert der werdende Mensch am empfindlichsten auf Eingriffe und Störungen. Nach diesem Zeitraum können bei entsprechender Indikation viele der “problematischen” Öle unter fachlicher Aufsicht — am besten bei einer erfahrenen Hebamme — verwendet werden.Für eine schwangere Frau gilt, was zum Thema Baby und Kleinkind gesagt wird, denn sie beherbergt den Embryo bzw. Foetus, die noch empfinlicher reagieren als das jüngste Baby.

Schwangere Frauen haben fast immer einen sehr ausgeprägten Geruchsinn, so dass sie automatisch alle strengen und penetranten Gerüche meiden; ja, ihnen wird oft sogar schlecht von bestimmten Duftnoten. Dieser “Beschützer-Instinkt” muss unbedingt im Umgang mit ätherischen Ölen beachtet werden. Also nur die Öle verwenden, die sich wirklich gut anfühlen.

Zu den möglicherweise emmenagogen (menstruationsfördernden) Ölen zählen (wenn über 2 Prozent eingesetzt):
Achillea millefolium, Schafgarbe
Cinnamomum zeylandicum, Zimtrinde und -blätter
Foeniculum vulgare var. dulce, Fenchel, süß
Myristica fragrans, Muskatnuss und -blüte
Pimpinella anisum, Anis
Salvia officinalis, Salbei

In hohen Dosierungen (über 2 Prozent) und innerlich angewendet werden folgende Öle als emmenagog diskutiert:
Artemisia dracunculus, Estragon
Chamomilla recutita, Deutsche (blaue) Kamille
Commiphora molmol, Myrrhe
Juniperus communis, Wacholder
Levisticum officinale, Liebstöckel
Lippia citriodora, (Zitronen-) Verbene
Mentha x piperita, Pfefferminze (nur wenn sie stark ketonhaltig wäre)
Ocimum basilicum, Basilikum
Rosa damascena & centifolia, Rose
Rosmarinus officinalis, Rosmarin
Salvia sclarea, Muskatellersalbei
Vetiveria zizanioides, Vetiver

Laut Shirley Price sind Salvia sclarea, Commiphora molmol und Rosa damascena & centifolia hormonregulierende Öle, die nicht als emmenagog zu bezeichnen sind.

Als uterotonisch, also die Gebärmutter stärkend bishin zu wehenauslösend, werden folgende Öle angesehen, wenn sie über 2%-ig auf der Haut und innerlich verwendet werden. Sie können also erst wenige Tage vor dem Geburtstermin eingesetzt werden bzw. während der Entbindung, sofern frau sie dann riechen mag:

Foeniculum vulgare var. dulce, Fenchel süß
Lippia citriodora, (Zitronen-) Verbene
Mentha x piperita, Pfefferminze (nur wenn sie stark ketonhaltig wäre)
Myristica fragrans, Muskatnuss und -blüte
Pimenta dioica, Bay
Pimpinella anisum, Anis
Syzygium aromaticum, Gewürznelkenblätter /-knospe

Bei vorzeitigen “wilden” Wehen hat sich das echte Majoran-Öl (aber bitte Origanum majorana und nicht Thymus mastichina!!, der als “Spanischer Majoran” im Handel ist) als ungewöhnlich hilfreich erwiesen und sogar Klinikaufenthalte verkürzt oder gar vermieden.

Es versteht sich von selbst, dass alle potenziell gefährlichen Öle in der Schwangerschaft nicht angewendet werden oder nur unter Aufsicht einer wirklich damit erfahrenen Person.
Rückblickend muss zusammengefasst werden, dass bei einer sachgemäßen Anwendung keine Gefahren von ätherischen Ölen ausgehen — wie auch nicht von vielen allopathischen Medikamenten. Die Dosierungsmenge, die Häufigkeit der Verabreichung und das Gesamtbefinden des Klienten müssen betrachtet und aufeinander abgestimmt werden .
Ist Ihr Baby erst da, müssen Sie auch ein paar Vorsichtsmaßnahmen kennen.

Das beste Buch zu diesem Thema ist von der Hebamme und Aroma-Fachfrau Ingeborg Stadelmann geschrieben worden: Die Hebammen-Sprechstunde (Eigenverlag), ihre Ätherisch-Öl-Mischungen für Schwangere bekommen Sie bei der Bahnhof Apotheke in Kempten/Allgäu.

Entbindung

Die Situation einer normalen Geburt ist ein dankbarer Einsatzbereich für schmerzlindernde und entspannende/angstlösende ätherische Öle. Mitgenommen werden in diese spezielle Situation kann jedes Öl, das gefällt und wohl tut, für bestimmte Indikationen ist allerdings der Rat einer mit ätherischen Ölen erfahrenen Hebamme ratsam.

In der Geburtsnachsorge ist der Einsatz von ätherischen Ölen (plus Homöopathika) oft die einzige babyverträgliche Lösung gegen Schmerzen von Nähten/Rissen, Unruhezuständen, depressiver Verstimmung und Erschöpfung. Geschulte AromapraktikerInnen beraten und pflegen gerne. Sehr viele freiberufliche Heabmmen sind bereits in diesem Bereich geschult. Wenden Sie sich an einen der Verbände, um Namen zu erfahren. Ausgezeichnete Tipps bekommen Sie in den beiden Büchern von Ingeborg Stadelmann: “Die Hebammen-Sprechstunde” und “Bewährte Aromamischungen”.