Pogostemon cablin (Blanco) Benth. Synonym Pogostemon patchouly Pellet.

Aus ganz zarten Blättchen einer unscheinbaren, brennessel-ähnlichen Pflanze wird einer der schwersten und verträglichsten Naturdüfte gewonnen, der zudem sehr vielseitig einzusetzen ist.

Pflanzenfamilie: Lamiaceae (Lippenblütengewächse)

Pflanzenteil: getrocknetes Kraut/Blätter (frisch fast ohne Duft)

Haupt-Inhaltsstoff(e): sehr unterschiedliche Sesquiterpene wie je bis zu 20 % Aromadendren und alpha-Bulnesen und beta-Bulnesen, circa 50 %  Sesquiterpenole wie Patchoulol

Haupt-Wirkungen körperlich: bei Hautpilz, Ekzeme, Neurodermitis, zusammenziehend (Venenprobleme), Hautparasiten

Haupt-Wirkungen seelisch: für Menschen, die sich mehr abgrenzen müssen und die nicht ‚nein’ sagen können, aphrodisierend, erdend-beruhigend

Besonders effektive Anwendung: lokal auf betroffene Stellen,  als „therapeutisches Parfüm“, als Fixativ in Raumsprays, in den Notfalltropfen nach Martin Henglein

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: „ewig“ (gereifte Qualitäten sind besonders schön als Naturparfüm, in der Hautpflege innerhalb von 4-5 Jahren aufbrauchen)

Preisniveau: preiswert

Der Name ‘Patchouli’ stammt von den griechischen Wörtern pogos für Bart und stemon für Faden/Staublatt (welche leicht behaart wie viele Teile der Pflanze sind). Es gibt bis zu knapp 100 Arten in dieser Gattung der Lippenblütengewächse, sie wird auf englisch zu den “East Indian mints” gezählt (Indische Minze, sie sieht tatsächlich so ähnlich wie Pfefferminze an und erinnert auch an Brennnesseln). Der Name Patchouli kommt aus dem Tamil (Sprache u.a. in Sri Lanka) und bedeutet grün (pachchai) und Blatt (ilai).

Eliane Zimmermann AiDA Aromatherapy

Patchouli, Pogostemon cablin (Benth.)

Ein Blatt dieser unscheinbaren tropische Staude mit den brennesselartigen Blättern stand Pate für mein (früheres) Firmenlogo: Die gezahnten etwas behaarten Blätter werden getrocknet und fermentiert und zu einem dunkelbraunen Öl destilliert, das mit zunehmendem Alter immer zähflüssiger wird. Aufgrund des recht deutlichen Duftes – manche empfinden ihn sogar als penetranten Gestank – findet dieses bestens haltbare und babymilde Öl leider nie den Weg in Pflegeeinrichtungen. In bester Qualität, gut gereift und verdünnt kann man jedoch viele Duftfacetten riechen: blumig, süß, balsamisch. Mit Lavendel (und Vanille) gemischt ist es ein hervorragendes und preiswertes Hautheilungsöl, das fast nie seine Wirkung verfehlt.

Patchouli als milder Helfer im dermatologischen Bereich

Dieser schwere, fast modrig-waldbodenartige Duft polarisiert: Er wird entweder absolut geliebt oder er führt zu sofortigem Entsetzen. Bekannt geworden ist der überraschend erdige Duft durch die 68er-Generation, deren Symbol er war: Abgrenzung, Ablösung, gegen die Konventionen „anstinken“. Trotz des nicht zu über-riechenden Duftes haben wir mit diesem bräunlichen ätherischen Öl eine babymilde Pflege für alle Formen von Hauterkrankungen. Das sanfte Patchouliöl kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein.

Auch auf anderen Gebieten steht einem dieses gutmütige Öl erfolgreich zur Seite: In einer japanischen Studie wurde die Empfindlichkeit diverser Grippeviren-Stämme auf einen methanolischen Extrakt von Patchouliblättern untersucht. Der Hauptinhaltsstoff (auch des ätherischen Öles), der zu circa 45 Prozent enthaltene Sesquiterpenalkohol Patchoulol, konnte 99,8% der H1N1-Viren den Garaus machen (in vitro= Labortests). [Kiyohara H, Ichino C, Kawamura Y, Nagai T, Sato N, Yamada H. Patchouli alcohol: in vitro direct anti-influenza virus sesquiterpene in Pogostemon cablin Benth. J Nat Med. 2012 Jan;66(1):55-61.] Dieses Öl sollte viel mehr eingesetzt werden!

Die Patchouli-Staude is sehr unscheinbar, der Duft entwickelt sich erst in den getrockneten Blättchen

Jeder Anbieter hat dieses preiswerte Öl im Sortiment, wem es direkt nach Lieferung noch nicht gefällt, kann es ein oder zwei Jahre einlagern, der Duft wird weicher und “runder”, verliert eine womögliche “Kratzigkeit”: Farfalla Feeling und viele andere auch. Ich liebe ein Körper- und Massageöl mit einem Hauch Patchouliduft im Hintergrund und viel Vanille im Vordergrund:

  • 40 ml Jojobaöl
  • 10 ml Sesamöl (oder Olivenöl)
  • 10 Tropfen Bio-Vanilleextrakt (Farfalla Vegaroma {als Lebensmittel zertifiziert}oder das schwere Vanille-Absolue von Feeling)
  • 2-3 Tropfen Patchouli
  • 2-3 Tropfen Lavendel (eher herb) oder Rosengeranie (eher blumig)

Übrigens rochen vor gut 100 Jahren edle Kaschmir- und andere Wollerzeugnisse immer nach Patchouli, es ist eines der wirksamsten Mottenabschreckungsmittel. Irgendwann wurde dieser Duft dann mit “exotisch, edel und teuer” assoziiert (und auch Billiges damit “aufgewertet”). Zur Abschreckung der gefräßigen Larven, die demnächst wieder auf Beutezug gehen werden, kann man die getrockneten Blätter einfach im Schrank verteilen oder Stoffsäckchen nähen und mit Lavendelblüten und Patchouliblättern füllen. Es gibt sie in guter Qualität beispielsweise von Flora Perpetua als Räucherware zu kaufen.

Die Pflanze gibt es auch im Blumentopf bei Rühlemanns zu bestellen, sie braucht ein sehr warmes Plätzchen im Haus und im Sommer sollte sie draußen stehen dürfen, sie muss oft gegossen werden. Noch eine Anekdote: Eine He-Man-Figur namens Stinkor, das ist eine Spielzeugfigur des Spielzeugherstellers Mattel, diese skunk-ähnliche Spielzeug-Kreatur riecht/roch nach Patchouli….

Bio-Patchouli von Feeling

Bio-Patchouli von Farfalla

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