Mentha x piperita L.

Dieses einheimische „Wunderöl“ hilft bei vielen Beschwerden, nur Babys, Kleinkinder und überempfindliche Menschen sollten wegen des circa 50-prozentigen Mentholgehaltes darauf verzichten.

Pflanzenfamilie: Lamiaceae (Lippenblütengewächse)

Pflanzenteil: frisches Kraut/Blätter (selten auch getrocknete Droge)

Haupt-Inhaltsstoff(e): Menthol

Haupt-Wirkungen körperlich: je nach Menge kühlend oder wärmend, bei Erkältungskrankheiten, Nasennebenhöhlenprobleme, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, insbesondere bei IBS (Reizdarm)

Haupt-Wirkungen seelisch: Konzentrationsprobleme, erfrischend, für klarere Gedanken

Besonders effektive Anwendung: zur „Trockeninhalation“ auf Papiertaschentuch, bei Kopfschmerzen in Alkohol lokal, als Sportöl

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: circa drei Jahre

Preisniveau: preiswert

Die Nymphe namens Minthe war einer Sage nach eine Geliebte des Gottes der Unterwelt (Hades), der sie in die stark duftende Minze verwandelte, als seine Frau eifersüchtig wurde. Der Gattungsname ‘piper’ bedeutet Pfeffer (lat. = gepfeffert, scharf).

Im Süden Deutschlands wurde bereits vor 100 Jahren eine der hochwertigsten Pfefferminzen großflächig angebaut. Dokumentiert im immer noch besuchbaren ⁠Pfefferminze-Museum⁠ in Eichenau bei München. Wesentlich länger setzt die Menschheit dieses wertvolle Heilkraut an, kommerzielle Zubereitungen mit ätherischem Pfefferminzöl waren vielen unserer Großeltern bekannt. Diese wurden und werden quasi für und gegen alles eingesetzt.

Die ‘billige’ Qualität aus Drogeriemärkten und vom Discounter wird meistens aus Mentha arvensis, der Ackerminze gewonnen, diese kann zu fast 100 Prozent aus Menthol bestehen, in der Apotheke wird dann von Minzeöl gesprochen (um es von Pfefferminze zu unterscheiden). Lesen Sie dazu hier in meinem Artikel Wie Flohminze die Welt eroberte und Pfefferminze den Spannungskopfschmerz besiegt

Ein relevanter Inhaltsstoff, der Monoterpenalkohol Menthol, wirkt durchaus sehr widersprüchlich. Je nach Menge und Zeit(spanne auf der Haut), kann er Hitze oder Kälte auslösen bzw simulieren. Er spricht unsere Temperaturrezeptoren an (TRPM8), auch ist er ein Kalziumantagonist vom Dihydropyridin-Typ! Damit wird der schmerzlösende Effekt erklärt, der in einer alten klinischen Studie an der Schmerzklinik Kiel, die 2016 aktualisiert durchgeführt wurde, gezeigt werden konnte. Göbel H, Heinze A, Heinze-Kuhn K, Göbel A, Göbel C. Oleum menthae piperitae (Pfefferminzöl) in der Akuttherapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp[Peppermint oil in the acute treatment of tension-type headache]. Schmerz. 2016 Jun;30(3):295-310.

Eine Art Roll-on mit bis zu 10 % Mentha piperita in Ethanol – von mir schon zig-fach angefertigt und angewendet, auch von meinen Kindern (ab circa 8 Jahre) –  konnte bei Spannungskopfschmerzen genau so überzeugen wie jeweils 1 g Paracetamol oder Acetylsalicylsäure. Er kann ähnlich ganz schnell selbst hergestellt werden und hilft auch bei (Reise-)Übelkeit, hier ist zu sehen, wie einfach es geht. Türkisblaue und andere bunte Roll on’s zum mehrfachen Befüllen gibt es in unserem Shop: ⁠10 ml⁠ und ⁠5 ml⁠

Es gibt immer wieder unsinnige Behauptungen, dass schwangere Frauen, die beispielsweise über Übelkeit im ersten Trimenon klagen, kein Pfefferminzöl verwenden dürfen. Pfefferminzöl, das in einem Roll-on (oder im in der Apotheke erhältlichen Mittel Euminz®) enthalten ist wird punktuell an Stirn und Nacken und nur bei Bedarf angewendet, darum besteht keinerlei Gefahr bei der Anwendung während der Schwangerschaft. Ein Fötus atmet noch nicht, darum besteht im Gegensatz zum Baby, dass vom Einatmen von Menthol ernsthafte Probleme bekommen kann, absolut keine Gefahr.

Die heutigen synthetischen Zusätze in Essen, billige fette Öle, Plastikverpackungen, Plastik in inzwischen fast jedem Kosmetikprodukt und so vieles mehr ist viel viel „giftiger“ als hochwertige ätherische Öle aus zertifiziertem Bio-Anbau oder als gut untersuchte und zugelassene Medikamente wie Euminz. Mehr zum Thema Schwangerschaft und ätherische Öle ist im ausführlichen Artikel nachzulesen.

Die unsinnigen Warnungen gegenüber manchen ätherischen Ölen stammen aus Zeiten, als man noch vorwiegend synthetische Öle hatte, zudem werden die angeblichen Gefahren von einigen wenigen Fällen abgeleitet, wo Menschen zu große Mengen an Ölen bzw Ölpflanzen INNERLICH verwendeten und es dann zu Vergiftungen kam.

Über das durchaus mit extremer Achtsamkeit anzuwendende ätherischen Öl der Flohminze kann in diesem Artikel nachgelesen werden.

Ärztin und Forscherin für Hilfe in der Geriatrie: Takae Ebihara

Über die sensationellen Erkenntnisse der Wissenschaftlerin,Takae Ebihara aus Japan, berichtete ich bereits in den Urzeiten meines Blogs in diesem Artikel (2009). Sie ist Ärztin und Professorin für Geriatrische Medizin an der Tohoku Universität in Tokyo. Ich schrieb damals über die Vorsorge vor Lungenentzündungen (Aspirations-Pneumonie) bei sehr alten Menschen mit Schluckstörungen (teils aufgrund von neurologischen Ausfallserscheinungen), freilich nicht ahnend, dass mein Vater mit 88 Jahren an Lungenentzündung versterben würde, kein Antibiotikum hatte ihm mehr helfen können. Insofern berührte mich das Kennenlernen dieser engagierten Wissenschaftlerin ganz besonders.

Capsaicin und Pfefferöl helfen ähnlich wie Pfefferminzeöl (bzw. Menthol), beispielsweise vor dem Essen  sanft dosiert in Form eines Gelatine-Puddings eingenommen, den Schluckreflex dahin gehend zu stimulieren, dass er wieder zuverlässiger arbeitet. Die durch Menthol stimulierten TRPM8-Rezeptoren, das haben einige von uns bereits bei Professor Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt gelernt, können bei Schluckstörungen (Dysphagie) helfen.

Achtung, auch wenn dieses Öl – vorausgesetzt es stammt von einem seriösen Anbieter, möglichst nicht auf globaler Massenwaren – völlig untoxisch ist, sind dennoch ein paar Dinge zu berücksichtigen:

  • Auf eine hohe, verlässliche Bio-Qualität achten, sonst können der Menthon- und Pulegongehalt zu hoch sein. Bei den üblicherweise eingesetzten Verdünnungen (1–2 %) eines qualitativ hochwertigen Öles auf der Haut sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.
  • Das Öl ist nicht für Babys und Kinder unter circa 3 Jahren (Apnoegefahr) geeignet, also auch nicht in den kinderüblichen Dosierungen von 1 Prozent; für Rezeptideen und vielfältige Informationen rund um die sichere Anwendung von ätherischen Ölen bei Kindern schauen Sie bitte auf unsere aromaMAMA-Seite.
  • Pfefferminzöl (egal ob verdünnt oder unverdünnt) gehört NICHT auf gerötete Haut nach Strahlentherapie bei Tumoren, bitte nicht! (alles schon erlebt)
  • Es sollte nicht auf Schleimhäuten angewendet werden, wenn es in die Augen gerät, werden diese mit viel Wasser  ausgewaschen (offizielle Anweisung laut Sicherheitsratschlag „S26“ der EG-Richtlinie 92/32/EWG; siehe auch Abschnitt 6.3 im Buch Aromatherapie für Pflege und Heilberufe).
  • Bei Fieber stark verdünnen, besser Pfefferminzhydrolat oder Pfefferminztee in hochwertiger Apotheken-Qualität als Wadenwickel/Waschung einsetzen.
  • Bei Epilepsie darf es nur von gut geschulten Experten empfohlen werden.
  • Nicht innerlich anwenden bei Gallenflussstörung, Verengung der Gallengänge oder bei Gallensteinen, da Pfefferminzöl die Bildung der Galleflüssigkeit anregen kann.

Jeder deutschsprachige Anbieter führt gute und sichere Bio-Pfefferminzöle, beispielsweise: Primavera, Farfalla, Feeling, das erfrischende Pfefferminzhydrolat kann bei Hitzewallungen im Klimakterium helfen, es ist ein einer feinen Kombination im Hitzestopp-Spray enthalten. Pfefferminzduft kann die Büroluft klären, und damit den Kopf “durchlüften” und die Konzentration verbessern, dafür eignet sich das Raumspray Frische Luft.

In unserem webSeminar ‘⁠⁠Unterschiedliche Minzen und ihre Anwendungen⁠⁠‘ erklären wir die Unterschiede zu Spearmint/Nanaminze und Bergamottminze. Kostenfreies Video mit wertvollen Informationen⁠ mit Kollegin Conny Mögel (Heilpraktikerin und Pflegende) und Sibylle Broggi (Inhaberin und Dozentin der Sela Schule in Bern), Conny berichtet u.a. über eine gefährliche Fehlanwendung im klinischen Bereich.

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