Pelargonium x graveolens L‘Hér.

Rosengeranienöl wirkt stark ausgleichend auf den Hormonhaushalt (v. a. Cortisol), was schon unseren Vorfahren bekannt war, denn „der Storch bringt die Babys”: Weil einige dieser Storchschnabelgewächse seit Urzeiten bei Kinderwunsch verwendet wurden.

Pflanzenfamilie: Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)

Pflanzenteil: Blätter

Haupt-Inhaltsstoff(e): 30 % Citronellol, knappp 20 % Geraniol (Monoterpen-Alkohole), 15 % ganz unterschiedliche Ester

Haupt-Wirkungen körperlich: hautpflegend, wundheilend, bei Pilzinfektionen an empfindlicher Haut

Haupt-Wirkungen seelisch: entspannend und stark ausgleichend

Besonders effektive Anwendung: Riechstift, Körperöl, Badezusatz, Raumspray, Duftlampe

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: circa 3-4 Jahre

Preisniveau: preiswert bis Durchschnitt

Rosengeranienöl wird aus den stark duftenden rauen Blättern dieses in Südafrika wild wachsenden Kleinstrauches gewonnen, das bei gut gereiften (nicht allzu frischen) Qualitäten fein-samtig nach Rose duften kann. Es wird überall dort eingesetzt, wo über ein ‚zuviel‘ oder ‚zuwenig‘ geklagt wird, es hilft, die Balance in allen Lebensbereichen wieder herzustellen. In der Medizin sprechen wir von Homöostase, der Körper versucht also immer, den für ihn idealen Gleichgewichtszustand aufrechtzuerhalten, wenn er es nicht schafft, entsteht Krankheit. An dieser Stelle hilft die Rosengeranie.

Pelargonium graveolens

Duftgeranie: Auf die stark duftenden Blätter kommt es an

Von den 200 Pelargonium-Arten werden nur wenige für die Ölherstellung kultiviert:

  • Pelargonium graveolens
  • Pelargonium asperum
  • Pelargonium radens
  • Pelargonium tomentosum (“After Eight-Duftgeranie”)

Pelargonium graveolens kommt in vielen Nuancen vor, man muss den für die Nase angenehmen Duft finden, er kann, vor allem wenn noch zu frisch, etwas kratzig in der Nase wirken.

Das hochwertigste Öl stammt von der Insel Réunion (früher Bourbon) bei Madagaskar. Da es mit ähnlichen Anteilen an Geraniol und Citronellol ähnlich wie Rosenöl duftet, ist es ein ideales Öl für Fälscher. Zudem ist es wesentlich preiswerter als jenes, da 300-500 Kilo der duftenden Blätter für 1 Kilo ätherischen Öles ausreichen.

Mit Rosengeranienöl haben wir ein ganz wichtiges Öl für den modernen Menschen zur Verfügung. Es balanciert die Folgen einer unausgeglichenen Lebensweise auf fast unheimliche Weise aus, darum ist es ein Muss bei stressbedingten Beschwerden. Früher dachte man, mit “hormon-regulierend” seien nur die Geschlechtshormone gemeint, doch in diesem Fall scheint das Öl besonders auf die Cortisol-Achse modulierend zu wirken (beide Arten Hormone gehören zu den Steroid-Hormonen). Also wird dieses unser “Stress-Begegnungs-Hormon” wieder in die Balance gebracht.

 

 

Wer sich im Dauer-Stress befindet, dessen Immunsystem ist etwas “runter reguliert”. Dauer-Stresss bedeutet, dass unser uralte Flucht-System, der Nervus sympathicus, zu häufig aktiviert ist. Wer sich im “Rette-sich-wer-kann-Modus” befindet und “auf der Flucht ist”, ist weniger empfängnisbereit.

Wann immer in der Aromaberatung das Wörtchen „zu“ fällt, sollte an das gut verträgliche Blätteröl gedacht werden: wir sind zu müde, er ist zu angespannt, sie ist zu hektisch, mein Herz schlägt zu ungleichmäßig. Es ist auch eines der wichtigen Öle für die Hautpflege, da es regulierend auf alle Hauttypen wirkt. Es wirkt ferner mild antiseptisch, wundheilend, narbenpflegend, hilft bei Verbrennungen, Lymphstauungen, Frostbeulen, Ekzemen, Schnittwunden, Fusspilz und Hämorrhoiden.

Manche Anbieter haben die ätherischen Öle mehrerer Arten der Rosengeranien im Programm, beispielsweise hat Feeling zwei leicht unterschiedliche Düfte, die Bourbon-Qualität aus Pelargonium x asperum gilt als besonders hochwertig. Farfalla hat diese feine Qualität sogar in 50-ml-Flaschen im Sortiment, weil es ein sehr wichtiger, sparsam zu dosierender und in vielen Situationen effektiver Naturduft ist.

Das Rosengeranienhydrolat ist ein Traum, die Kombination mit südtiroler Bio-Apfelessig als ‘Acetum aromaticum‘ ist wunderbar für Waschungen von angegriffener Haut, bei gereizter Intim-Schleimhaut, gekühlt als Auflage bei Schmerzen, zur Spülung der Haare, bei Neigung zu Pilzinfektionen etc.

Sanfte und doch starke Anti-Pilz-Wirkung

In Japan wird intensiv an der Wirkung auf vaginale Candida-Infektionen geforscht, Forscherin Naho Maruyama von der Teikyo University (Institute of Medical Mycology) erlebte ich auf der Botanica2012-Konferenz in Dublin, sie berichtete sehr ausführlich über die neuesten Erkenntnisse bezüglich der Anti-Pilz-Wirkung von ätherischen Ölen, die Rosengeranie spielt dabei eine relevante Rolle. In unserem ausführlichen webSeminar geben wir zahlreiche Tipps zu diesem Themenbereich. Es ist vollgepackt mit Rezepten, Links und Informationen rund um den Intimbereich ist, zum Kauf geht es hier.

Rosengeranienöl ist zusammen mit Mandarinenöl ein gutes Mittel für gestresste Kinder. Es harmonisiert den Haushalt der Stresshormone, so dass es auch das Klapperstorch-Öl genannt wird, da es mehr Entspannung und Ausgeglichenheit in das Leben eines sehnsüchtig wartenden Paares bringen kann, bei unerfülltem Kinderwunsch ist es also die erste Wahl.

Wenn Rosengeranienöl zu “kratzig” riecht kann es zu frisch sein, manchmal helfen ein paar Monate in Ruhe lassen. Oder das selten erhältliche ätherische Öl der Indianernessel oder Monarde Ct. Geraniol ausprobieren, dieses duftet sehr rosig ohne die leicht scharfen Untertöne (in der Schweiz erhältlich bei unserer Kollegin Sibylle Broggi-Läubli).

Zur Abwehr von Insekten sollte es in keinem Sommer- und Urlaubsöl fehlen, zudem wirkt Rosengeranienöl sehr hautpflegend, so dass es die potenziell hautirritierende Wirkung von Citronellaöl puffert. Selbst in Fensterlacken verfehlt es nicht seine Wirkung. Ich habe zwei riesige Rosengeranien in meinem Gewächshaus und habe noch darin noch nie mit Läusen oder anderen Schädlingen zu tun gehabt.

Insekten-Ex-Öl (Mosquitos/Zecken)

  • 25 ml Jojobaöl
  • 25 ml natives Bio-Kokosfett
  • 5 Tropfen Citronella (oder Zitroneneukalyptus)
  • 5 Tropfen Rosengeranie
  • 3 Tropfen Lavandin
  • 3 Tropfen Atlaszeder
  • 3 Tropfen Patchouli

Kokosfett sanft im Wasserbad oder in einem sauberen Schraubglas auf dem Heizkörper schmelzen. Alles gut mischen, in Braunglasflasche abfüllen und bei Bedarf auf exponierte Stellen auftragen (für Kinder ab 2 Jahren). Für Erwachsene bei starkem Mückenverkehr ggfs. den Anteil an Citronellaöl verdoppeln.

Verwechslungen

Der Felsenstorchschnabel (Geranium macrorrhizum), oft in mitteleuropäischen Parks und öffentlichen Beeten in schattigen Bereichen zu finden

Geranium macrorrhizum, der Felsenstorchschnabel, ist oft in öffentlichen Parks als Schattenpflanze zu sehen, die Blätter duften/riechen sehr intensiv, fast muffig, das ätherische Öl auch. In seiner bulgarischen Heimat gilt diese Pflanze als traditionelles Anti-Krebs-Heilmittel.

Bei den typischen Balkon-Geranien handelt es sich um Pelargonium zonale (aufrecht wachsend) und um Pelargonium peltatum (hängend). Diese haben geruchlich nichts mit unserer Rosengeranie gemeinsam. Diese beliebten und unkomplizierten Zierpflanzen wurden im 17. Jahrhundert nach Europa importiert. Sie gehörten einst zur Gattung “Geranium”, so ist der Name “Geranie” für die rot-rosa-weiß-farbenen Schönheiten hängen geblieben (sie werden bereits seit über 200 Jahren den Pelargonien zugeordnet).

Übung

Sollten Sie demnächst eine Schnittwunde erleiden, denken Sie an Rosengeranienöl: Einfach einen Tropfen (unverdünnt) drauf geben und die Blutung wird geringer oder stoppt. Eventuell noch einen Tropfen Lavendelöl (unverdünnt) drauf geben.

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Das sagt die Wissenschaft

Es gibt erstaunlich viele wissenschaftliche Arbeiten – darunter auch klinische Studien, also am Menschen – zu diesem ätherischen Öl, einige besonders gut für den Alltag anwendbare Arbeiten sind im Bezahlbereich nachzulesen, beispielsweise zur Blutdrucksenkung, zur Bekämpfung von Fußpilz, zu Herpes zoster (Gürtelrose):

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