Aniba rosaeodora Ducke

Dieser Amazonas-Baum ist vom Aussterben bedroht, denn bis sein Holz den wunderbar samtigen Duft in kommerziell lohnender Menge produziert, muss er einige Jahrzehnte in Ruhe wachsen.

Pflanzenfamilie: Lauraceae (Lorbeergewächse)

Pflanzenteil: Holz, idealerweise nur Zweige/Blätter (noch selten)

Haupt-Inhaltsstoff(e): bis 90 % Linalool*

Haupt-Wirkungen körperlich: antiseptisch, hautfreundlich, bei HNO-Erkrankungen (insbesondere von Kindern)

Haupt-Wirkungen seelisch: ausgleichend, stimmungsaufhellend

Besonders effektive Anwendung: Hautöl, Hautcreme, Inhalation

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: circa 3 Jahre

Preisniveau: mittel

Selbst namhafte Parfümhersteller kommen ohne dieses ätherische Öl nicht aus. Verantwortungsbewusste Firmen bieten neuerdings das Öl aus den (nachwachsenden) Blättern an, ansonsten greift man besser auf das ähnlich duftende Ho-Blätter-Öl (Cinnamomum camphora Ct. Linalool). Bei Linaloeholz-Öl wird auch das Stammholz verwendet, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch jenes bedroht ist. Ich beschrieb die Situation von bedrohten Bäumen und ihren Holzölen schrieb ich in einem Artikel, über den Schmuggel von Rosenholz durch einen milliardenschweren MLM-Anbieter berichtete ich hier.

Das ätherische Öl aus den Samen von Xanthoxylum armatum DC („Tomar“) wird von einem englischsprachigen Anbieter als Rosenholzöl(ersatz) angeboten; es enthält 72 % Linalool, 12 % Methylcinnamat, 6 % D-(+)-Limonen und 5 % β-Phellandren. Das ätherische Öl des Linalool-Chemotypen der Anis-Verbene (Lippia alba) kann ebenfalls als ähnlich duftender Ersatz eingesetzt werden (erhältlich in der Schweiz bei Florentia).

*Die Leitsubstanz Linalool ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus von Vorsichtsmaßnahmen geraten, dieser Monoterpenalkohol oxidiert schneller als bis dahin bekannt war, darum sollte versucht versucht, linaloolreiche Öle innerhalb eines Jahres nach erstmaligem Öffnen zu verbrauchen, insbesondere wenn sie auf empfindlicher Haut angewendet werden.

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