Boswellia sacra Flueck. Synonym Boswellia carterii Birdw.

Je nach Herkunft kann dieses Öl aus dem Harz der knorrigen kleinen Wüsten-Bäume herb-terpentinig duften oder warm-balsamisch, es hat sowohl ausgeprägt körperliche als auch seelische Wirkweisen.

Pflanzenfamilie: Burseraceae (Balsambaumgewächse)

Pflanzenteil: erstarrtes Harz

Haupt-Inhaltsstoff(e): über 70 % Monoterpene wie 28,6 % α-Thujen, 25,6 % α-Pinen, 6,8 % D-(+)-Limonen, 5,6 % Sabinen, 4,1 % Myrcen, circa 2 % Sesquiterpene, 10 % Eucalyptol (1,8-Cineol), je nach Herkunft auch Ester {welche eher in Boswellia serrata enthalten sind, dieses kann durch knapp 20 % Sesquiterpenole entzündungshemmender wirken}

Haupt-Wirkungen körperlich: schmerzlindernd, schleimlösend, Narben und Geschwüre heilend, leicht zusammenziehend (grobporige Haut, Krampfadern, Hämorrhoiden)

Haupt-Wirkungen seelisch: angstlindernd, unterstützt Abschalten und Meditation

Besonders effektive Anwendung: lokal in Muskelöl, Duftlampe

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: für Anwendungen auf der Haut circa 3 Jahre

Preisniveau: mittel

Das heilige Harz wurde nach dem schottischen Botaniker John Boswell (1710–1780) benannt. Sacer (lat.) bedeutet heilig, einer Gottheit geweiht. Der Artenname Carter ehrte vermutlich den Botaniker mit eben diesem Nachnamen, Herbert James Carter (1858–1940). Es gibt auch Weihrauchöle aus Boswellia frereana Birdwood, Boswellia papyrifera (Del.) Hochst, Boswellia neglecta S. Moore, Boswellia rivae Engl.

Wenn der Raubbau an diesen hageren, zarten Bäumchen in dem atemberaubenden Tempo wie derzeit weitergeht, verbunden mit haarsträubenden Behauptungen zu angeblichen Heilwirkungen und Verwechslungen von Öl und Extrakten, dann wird dieses Öl in den dreißiger Jahren wohl der Vergangenheit angehören. Zum Raubbau und zur unnachhaltigen Gewinnung von ätherischen Ölen schrieb ich einen Artikel.

Die echte Olibanumpflanze ist im arabischen Raum zu Hause, es gibt viele unterschiedliche Qualitätsstufen. Zur Gewinnung dieses früher unbezahlbaren Harzes werden zu Jahresanfang die Rinden der 3–7 m großen Bäume angeritzt. Die heraustropfenden „Tränen“ erstarren an der Luft, je nach Sorte zu rot-gelblichen oder bräunlichen Kügelchen.

Zu den untragbaren Zuständen seitens eines global tätigen Ätherische-Öle-Unternehmens in Somaliland – arme Frauen werden ausgebeutet und auch sexuell drangsaliert – gibt es eine Netflix-Doku, ich schrieb in diesem Artikel darüber. Es ist auch immer wieder die Kritik zu vernehmen, dass Kinderarbeit beim Sammeln von Weihrauch unterbunden werden sollte, tatsächlich ziehen unzählige (arme) Familien von Baum zu Baum und sichern sich damit ihr Einkommen und Überleben.

Der Indische Weihrauch (Boswellia serrata Roxb. ex Colebr.) würde an der Uni Tübingen ausführlich erforscht, er wird als Zubereitung in Kapseln in Indien verschrieben (H15), um Schwellungen beispielsweise durch das Glioblastom zu reduzieren, auch bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können diese Kapseln sehr gut unterstützen, ich schrieb einen kleinen Artikel dazu.

Der enge Verwandte, der südamerikanische Weihrauch Palo Santo, duftet völlig anders, sein extrem aromatisches Holz wird destilliert und geräuchert.

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