Aloysia triphylla (L‘Hér.) Britton Synonym Aloysia citriodora Palau, Lippia citriodora (Palau) Kunth

Der Zitronenverbenen-Strauch (früher Lippia citriodora) wird fälschlicherweise oft als Eisenkraut angeboten, dieses ist zwar auch eine Heilpflanze, es duftet jedoch nicht, vielmehr schmeckt sein Tee ultra-bitter.

Pflanzenfamilie: Verbenaceae (Eisenkrautgewächse)

Pflanzenteil: Blätter/Zweige (die Blätter duften auch nach langer Trockenzeit noch extrem aromatisch)

Haupt-Inhaltsstoff(e): knapp 40 % Aldehyde (Geranial und Neral), je nach Herkunft  gut 25 % Monoterpen-Alkohole, bis 15 % Limonen

Haupt-Wirkungen körperlich: gut verdünnt: entzündungshemmend, wehenfördernd, bei Hypertonie

Haupt-Wirkungen seelisch: bei Erschöpfung, beruhigend und konzentrationsfördernd, bei depressiven Verstimmungen

Besonders effektive Anwendung: beruhigende Bauchkompresse bei Darmproblemen entzündlichen und nervösen Ursprungs, als ‘Verbene Grasse’ für den Vernebler

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: 2-3 Jahre

Preisniveau: kostbar

Der derzeit geltende Name kommt von “a Luisa”, was bedeutet “zu Ehren von Luisa María Teresa Ana de Parma”, Gemahlin von Karl IV. von Spanien (1751–1819). Auf spanisch heißt diese extrem zitronig duftende Pflanze ‘hierba Luisa’, das Kraut der Luise. Manchmal wird auch Lemongrass so genannt, also muss ein Blick auf den hoffentlich vorhandenen wissenschaftlichen Namen geworfen werden.

Ich habe den Strauch seit circa 2005 im Garten, hier im eher milden südwestlichen Irland mit der teils subtropischen Flora verliert er zwar über den Winter seine rauen, wundervoll duftenden Blätter, doch im Frühling kam er bislang immer zuverlässig zurück, inzwischen ist er etwa so groß wie ich und definitiv breiter!

Aloysia tripylla

Links die stark zitronig duftenden Blätter der Aloysia triphylla (Zitronenverbene), rechts die extrem bitter schmeckenden Blätter der Verbena officinalis (Eisenkraut)

Das nicht sehr oft erhältliche ätherische Öl ist sehr teuer (bis zu circa 15 € pro ml), es gilt als wehenauslösend und es passt gut in konzentrationsfördernde Mischungen.

Die wehenauslösende Wirkung wird unterschiedlich diskutiert, ich habe sie in einzelnen Fällen bestätigt gesehen. Das ätherische Öl wirkt stark photosensibilisierend, darum nicht in Sonne und Solarium anwenden (darum wird es oft nicht als Kosmetikum eingestuft, eher als Bedarfsgegenstand, und muss somit mit den Gefahrenpiktogrammen gekennzeichnet werden.

Eine in Jojobaöl verdünnte Qualität ist bei Feeling erhältlich, Jophiel bietet das reine und nicht verdünnte Öl an, Farfalla bietet die co-destillierte Mischung namens Verbena Grasse an, diese Kombination mit Litsea cubeba, deren Öl extrem ähnlich duftet, ergibt einen schönen Duft für den Vernebler.

Das auch sehr seltene Hydrolat duftet wunderbar zitronig, da die Aldehyde eher wasserlöslich sind und demzufolge in den jeweiligen Hydrolaten aus zitronenduftenden Pflanzen enthalten sind. Der Tee aus den frischen oder getrockneten Zitronenverbenenblättchen schmeckt wunderbar zitronig-erfrischend, im Gegensatz zum superbitteren Tee aus dem Eisenkraut.


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