Ich hatte in meinem Online-Magazin (Nr. 17 | 2006) bereits über ein hoffnungsvolles ätherisches Öl geschrieben, dessen (relative) Bekanntheit in Europa den Erfolgsberichten des französischen Arztes Dr. Daniel Pénoël zu verdanken ist. Die Weiße Honigmyrte [Kunzea ambigua (Smith) Druce, Tick bush, White cloud] wächst in den kühleren Küstengegenden Südost-Australiens (im Süden von New South Wales, Victoria und Tasmanien) und ist sowohl mit Teebaum als auch mit Manuka verwandt. Der Duft des Öles liegt auch irgendwo dazwischen, etwas medizinisch-eukalyptisch, krautig mit subtilen blumig-fruchtigen Untertönen. Der engagierte Arzt hatte dieses Öl 2006 auf einer Tagung von Forum Essenzia vorgestellt.

Die ganz stark antioxidative Wirkung des kleinen Baumes oder großen Strauches mit den “puscheligen” weißen Blüten (Oktober bis Dezember) wurde von einem Farmer namens John Hood entdeckt, der einen alten Stacheldrahtzaun von 1958 auf seinem Land hatte. Das Metall war teilweise kein bisschen verrostet (wir bekamen Fotos davon zu sehen), genau an den Stellen, wo diese Kunzea-Bäume (bis 4 Meter) drüber wuchsen. Mit dem ätherischen Öl wurde der Farmer seine langjährige Sinusitis los. Dr. Pénoël hat selbst einige Jahre in Australien gelebt und dort etliche besondere ätherische Öle kennen und schätzen gelernt.

Durch einen hohen Anteil an Sesquiterpenen wirkt es deutlich antiphlogistisch (entzündungshemmend), es hat sich auch bei der Linderung von akuten rheumatischen Schmerzen bewährt. Für Grippe-Symptome und Schmerzen allgemein sowie bei Angst und Frustration setzt Pénoël es mit Begeisterung ein.

An antimikrobieller Wirkung erwähnte er Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Pseudomonas und Candida albicans, die wichtigsten Inhaltsstoffe sind folgende:

  • 39% beider Pinene (Monoterpene)
  • 16% 1,8-Cineol (Monoterpenoxid)
  • 11% Globulol (Sesquiterpenalkohol)
  • 4% Bicyclogermacrol (Sesquiterpenalkohol)

AiDA AromatherapyLetztere betrachtet Dr.  Pénoël als eine sehr wichtige Sesquiterpenverbindung. Insgesamt hat man circa 300 Bestandteile im ätherischen Öl gefunden. Er zeigte ganz neue Fotos von einer jungen Patientin, welche seit 15 Jahren an Morbus Crohn (eine unheilbare chronisch-entzündliche Erkrankung des Darmes) gelitten hatte, sie nimmt das Öl in Kapseln ein (6 Tr. in Basisöl, 3 x tägl. = 18 Tr). Er berichtet, dass er selber über die sehr schnelle Linderung erstaunt war –nicht nur der Darmbeschwerden, sondern auch der kalten steifen Gelenke. Auch ihre psychische Labilität auf Grund einer schon länger vorhandenen Bulimie hatte sich enorm gewandelt. Pénoël schilderte amüsiert in seinem unnachahmlichen Hand-Fuß-Deutsch, dass sie sich in kürzester Zeit von superschlapp auf ein ausgezeichnetes Joggingvermögen hocharbeiten konnte. Des weiteren ist es ein wichtiges Öl bei der Behandlung von HNO-Erkrankungen, also vor allem Erkältungssymptome. Der australische Aromatherapeut Marc Webb berichtet auch über gute Erfolge bei  Ekzemen, Gürtelrose, Verstauchungen, Zerrungen und Hämatomen.

Der englische Name Tick Bush bezieht sich auf Beobachtungen von Weidevieh, dass sich gerne unter große Kunzeasträucher legt, um sich vor Zecken zu schützen (tick=Zecke). Das Öl hat auch eine ähnliche mückenabweisende Wirkung (auf Aedes aegypti L.) wie Citronellaöl, wie eine Studie aus dem Jahr 2009 zeigen konnte. Beide Öle werden jedoch nicht für Gegenden empfohlen, wo lebensbedrohliche Krankheiten durch Mücken übertragen werden. Das ätherische Öl ist über die (französisch/englische) Website seines französischen “Entdeckers” erhältlich, auch bei Maienfelser (dort Frühlingsblume genannt) und bei Oshadhi.

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