Es gibt sie doch: Wissenschaftliche Ätherisch Öl-Studien mit und an Menschen! Wenn ich meine wachsenden Berge von wissenschaftlichen Arbeiten zu ätherischen Ölen sichte, wundere ich mich immer wieder, dass auch “seriöse” Presseorgane schreiben, man muss an die Wirkung von ätherischen Ölen “glauben”.
Meine vorläufige Tabelle mit Studien, welche die antitumorale Wirkung von ätherischen Ölen und/oder ihren Inhaltsstoffen belegen, hat mich selbst überrascht, sie enthält mehr als das Doppelte von dem was ich erwartet hatte. Als wissenschaftlicher Laie und ohne Finanzierung durch eine Firma oder ein Institut, ist es mir (bislang) gelungen, über 120 Studien zusammen zu tragen. Sie wurden alle in renommierten und anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht. Ich erwarte noch mehr, denn ich habe noch gar nicht in den Tiefen meines Archivs gewühlt!
Nun möchte ich auch dem ständigen Vorwurf begegnen, es gäbe ja noch keine Doppelblind-Studien mit und an Menschen, darum sei die Aromapflege/Aromatherapie so unseriös! Auch hier bin ich wieder überrascht, was mein Laien-Archiv hergibt. Auch wenn es ein aufwändigeres Suchen nach der Nadel im Heuhaufen ist als bei den Anti-Krebs-Studien (bei diesem Thema gibt es bereits viel Klarheit), so bin ich auch auf diesem Gebiet bereits bei weit über 100 Studien angelangt. Viele davon sind wirklich so wie ein Wissenschaftler es sich wünscht: randomisiert, doppelblind und kontrolliert – alles gleichzeitig. Viele allerdings auch nur das eine oder das andere – oder nur Einzelfall-Beschreibungen. Und selbst wenn kein nennenswertes Ergebnis nachzulesen ist, findet man immerhin schwarz auf weiß belegt, dass die natürliche Riechstoffe – sie sind ja Signalstoffe im Pflanzenreich – zumindest keine unerwünschten Nebenwirkung haben. Das wird oft von Vorgesetzten von engagierten Pflegenden befürchtet oder als Abwehrmaßnahme vorgeschoben. Alle wissenschaftlichen Arbeiten gemeinsam betrachtet zeigen – trotz immer wieder zu findender Unzulänglichkeiten– das so überaus wichtige und wertvolle Potenzial der Arbeit mit natürlichen ätherischen Ölen.
Eine der ganz wichtigen Studien mit Lavendelöl ist kürzlich – passend zur beginnenden Lavendelblüte – veröffentlicht worden: Lasea ist in einer Phase II-Untersuchung an 50 weiblichen und männlichen Patienten als Medizin bei posttraumatischen Belastungsstörungen identifiziert worden. Die betroffenen Menschen litten an Unruhezuständen (96%), depressiver Verstimmung (98%), Schlafstörungen (92%) oder Ängsten (72%). Die Verbesserungsrate nach 6 Wochen Einnahme einer Lasea-Lavendelölkapsel (80mg) pro Tag betrug: 62 Prozent bei den Unruhezuständen, 57 Prozent bei den depressiven Verstimmungen, 51 Prozent bei den Schlafstörungen und 62 Prozent bei den Ängsten. Somit können diese in jeder deutschen Apotheke erhältlichen Kapseln auch bei Neurasthenie genommen werden, das ist ein extremer Belastungs- und Erschöpfungszustand (im Prinzip ein Burnout). Bei manchen Menschen führt diese Anwendung von Lavendelöl zu milden bis moderaten Magenproblemen wie Aufstoßen. [Uehleke B, Schaper S, Dienel A, Schlaefke S, Stange R. Phase II trial on the effects of Silexan in patients with neurasthenia, post-traumatic stress disorder or somatization disorder. Phytomedicine. 2012 Jun 15;19(8-9):665-71] Mehr interessante klinische Studien zu Lavendelöl finden Sie in meiner Zusammenstellung auf dieser Seite.
Ich persönlich kenne dieses “Aufstoßen von ganzen Lavendelfeldern” auch, es störte mich jedoch nicht besonders und nachdem ich die Kapsel erst einige Minuten vor dem Schlafen einnahm, hat sich das Thema erledigt.
Mein Artikel zur Einführung dieses Medikamentes im Februar 2010 ist übrigens der meist besuchte und meist kommentierte Text dieses Blogs. Die dort aufgelisteten Preise beziehen sich auf die unverbindlichen Preisempfehlungen, bei Versandapotheken wie DocMorris und sogar bei Amazon können die Preise deutlich geringer sein, die Produkte werden oft auch portofrei geliefert, zumindest bei der ersten Bestellung und ab 20 Euro.
Liebe Eliane,
ich liebe Deine Studien-Sammelleidenschaft. Das ist so toll und von sehr praktischen Wert, es bekommt vieles “Boden” damit. Greife oft in Vorträgen darauf zurück (und gebe Hinweise; selbstverständlich mit Fundstellenquelle Eliane). Diese Studien zusammen zu tragen, da steckt vermutlich sehr, sehr viel Zeit und Energie drin. Deshalb vielen Dank dafür.
Die “wiederkäuer-Lavendelfelder” kenne ich auch, sie sind das Schönste für mich an diesen Kapseln, man geht jedes Mal auf eine Duftreise. Habe mit den Lavendelkapseln auch sehr gute Erfahrungen gemacht.
Herzlichst Christine
Wahnsinn, dieser Fleiß fehlt mir irgendwie. Irgendwie müsste man deine Ergebnisse der Welt zugänglich machen.
(Aber da ich ja gerne meckere, noch eine kleine Anmerkung: Mit einer Phase II Studie wird kein wirklicher Wirksamkeitsnachweis durchgeführt, sondern nur das Therapiekonzept grob überprüft (IIa) und eine Dosisfindung (IIb) durchgeführt. Der richtige Nachweis der Wirksamkeit und die Zulassung für die entsprechende Indikation findet dann in IIIa Studien statt.)
Danke Eliane für diesen Hinweis. Kürzlich war der Vertreter der Herstellerfirma in unserer Klinik !!! Die ersten Packungen liegen im Apothekenschrank und ich hoffe auf viele positive Rückmeldungen von den Patienten, die sie jetzt dann verordnet bekommen.
Liebe Grüße Susann
DANKE, liebe Eliane.
Herzliche Grüße sendet Dir Alberte
Reblogged this on hell & dunkel. und kommentierte:
Interessante Infos über Lasea Lavendelölkapseln, mit denen auch ich gute Erfahrungen macht habe.
Die Studie der Charité ist sehr ermutigend, leider aber nur ein “open-label, exploratory trial”.
Liebe Eliane
Vor kurzem habe ich mal Lasea gekauft um sie meinen Patienten zu zeigen.
Daheim habe ich dann den Beipackzettel gelesen und war dann ernüchtert.
Darin sind Aluminiumsalze enthalten. Das hat mich bewogen, die Packung gleich wieder in die Apotheke zurück zu bringen. Dort war man auch erstaunt darüber, und war sich dessen nicht bewusst.
– Was haben diese Aluminiumsalze darin zu suchen?
Was nützt uns der gute Effekt, wenn wir mit Lasea Aluminiumsalze zuführen die uns dann schaden. Schade um die gute Idee mit dem Lavendel!
ja, das finde ich auch sehr schade, zudem sind noch potenziell allergen wirksame farbstoffe enthalten. es gibt auch lavendelölkapseln bei dm und bei fairvital, die meines wissens nach nicht diesen “kram” enthalten. dennoch empfehle ich in manchen fällen lasea-Kapseln, da sie immer noch besser sein können, als menschen wochen- oder gar monate lang mit abhängig machenden und persönlichkeitsverändernden ‘psychopillen’ zuzudröhnen.
Liebe Eliane,
auf einer Suche nach einer aluminiumfreien Alternative zu Lasea bin ich auf “Lavendelöl GPH Kapseln” gestoßen. Was hältst Du davon? Der Hersteller schreibt das zu dem verwendeten Lavendel: “Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia Mill.), welcher zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae) zählt, enthält ätherisches Öl, das vorwiegend aus Monoterpenen besteht. Hauptkomponente ist R-Linalylacetat, R-Linalool und ein geringer Anteil Terpinen-4-ol und Lavandulylacetat aber auch Gerbstoffe (Chlorogensäure und Rosmarinsäure), Flavonoide und Triterpene sind vertreten.”
Ist das dann auch der Lavendel, wie er in Lasea verwendet wird?
Danke für Deine Meinung und liebe Grüße
Frauke
Ich kenne dieses Produkt nicht, das hört sich jedoch gut an, werde ich, wenn ich in Deutschland bin, mal versuchen. Danke für den Tipp!
Liebe Frau Zimmermann,
kann ich mir die Kapseln mit dem ätherischen Lavendel Öl nicht auch selber herstellen? Wieviele Tropfen in einer Leerkapseln, aufgefüllt mit einem guten Öl wären notwendig?
Herzliche Grüße,
Claudia Dressel
Die Steck-Kapseln aus Gelatine oder ähnlichen Rohstoffen, die normalerweise erhältlich sind, lösen sich im stark sauren Milieu des Magens auf und das Öl wird zerlegt und verdaut, bevor es den Blutstrom und damit die GABA-Rezeptoren erreicht. Lasea-Kapseln sind dünndarmlöslich, gehe also erst im basischen Milieu des Dünndarmes auf und der Wirkstoff, also das Lavendelöl, gelangt ziemlich unverändert ins Blut. Dann lieber 3x täglich eine Einreibung mit Lavendelöl beispielsweise auf den Unterarmen vornehmen, evtl noch mit Kamille römisch, bei wirklich zuverlässiger Anwendung über mindestens 2 Wochen sollte der Effekt deutlich zu merken sein. Denn die haut resorbiert genug Öl, doch die Halbwertszeit der Inhaltsstoffe ist nicht sehr lang, bei einigen nur wenige Stunden, deswegen muss man regelmäßig “nachladen”.
Liebe Frau Zimmermann, ich bin in Behandlung für eine PTBS und ich lese hier dass die Lavendelkapseln von Lasea darauf positive Effekte haben können. Wenn ich mein Wesen während der Therapie damit unterstützen (und die vorhandenen Aluminiumsälze auslassen) kann, dann würde ich die GPH Kapseln gern ausprobieren. Haben Sie diese zufällig schon näher angeschaut? Vielleicht waren Sie seit dem 25. Oktober wieder in Deutschland?
Dazu hätte ich zuerst gern Ihre fachkundige Meinung… ich lese gern von Ihnen!
Hoffnungsvoll und neugierig, Harmen Westerhof.
Liebe Frau Westerhoff, Lasea hatte ich bereits nach zwei ganz ganz furchtbaren plötzlichen Todesfällen eingenommen, jeweils wochenlang, um überhaupt “funktionieren” zu können. GPH kenne ich nicht. Ich war von Anfang Oktober bis Mitte Dezember in Deutschland, Österreich und Schweiz unterwegs, nächsten Monat wiederhole ich mein Seminar zu Studien bei Primavera und dann gehts wieder in die Schweiz für etliche Kurse, wieder jedes Jahr zweimal. Kamelienblühende Grüße und alles Gute beim Überwinden des PTBS, das viel Geduld erfordert, ich weiß es auch eigener Erfahrung!