Eine der Kernstudien, die 1990 in der Zeitschrift für Phytotherapie veröffentlicht wurde, befasst sich mit den Mechanismen und Auswirkungen, welche ätherische Öle in unserem Körper bewirken. Prof Dr. Eberhard Teuscher und sein Team von der Universität Greifwald untersuchten damals, die Pharmakodynamik der Öle, also wie ein pflanzlicher Duftstoff genau die Effekte auslöst, für die er teilweise bereits traditionell bekannt war. Beispielsweise: Wie genau wirkt ein Öl schmerzlindernd und entzündungshemmend [Teuscher E, Melzig M, Villmann E, Möritz KU: Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus ätherischer Öle. Z Phytother. 1990;1:87-92]. Damals fing man – nicht zuletzt wegen dieser Veröffentlichung – an, die Dosis-Wirkungs-Beziehung von ätherischen Ölen anzuerkennen.

Für alle Pflegenden ist diese wissenschaftliche Betrachtungsweise ein wichtiger Aspekt. Ärzte und Apotheker, die sich über Anwendungen mit ätherischen Ölen lustig machen, könnten womöglich mit dieser Studie von nachweisbaren Tatsachen überzeugt werden. Auch mit Hilfe dieses knapp 900 Seiten dicken Fachbuchklassikers von Prof. Teuscher Biogene Arzneimittel, (Link führt zum sozialen Buchhändler, zum Bücher-Riesen auf’s Cover klicken) der in diesen Tagen in neuer (8.) Auflage erschien, können solide Fakten in die therapeutische und pflegerische Arbeit einfließen. So könnte der aromapflegerische Alltag vielleicht etwas erleichtert werden. Ich liebe dieses Buch und finde es spannend, wie die Wirkungsmechanismen von bekannnten pflanzlichen Heilmitteln/Kräutern erläutert und erklärt werden.

Laut Teuscher lagern sich Bestandteile aus ätherischen Ölen gleich nach dem Kontakt mit Haut und Schleimhäuten des menschlichen Körpers  an die lipophilen (fettliebenden) Komponenten der Zellmembranen und können dort – je nach Konzentration der Pflanzenduftstoffe – Ionenkanäle, Carrier, Enzyme und/oder Rezeptoren beeinflussen – genau wie andere Arzneimittel auch:

Ätherische Öle in niedrigen Konzentrationen (systemische Anwendung)

  • Einlagerung in bestimmte Areale der Zellmembran
  • Beeinflussung der dort lokalisierten Enzyme, Carrier oder Rezeptoren

Ätherische Öle in mittleren Konzentrationen

  • Membranstabilisierende Effekte ähnlich wie bei Lokalanästhetika

Ätherische Öle in hohen Konzentrationen

  • durch Reizwirkung unspezifische Effekte (Couterirritant effect, Entleerung von Substanz P- und Substanz Y-Speichern, dadurch wird Schmerzwahrnehmung (Nociception) deutlich herab gesetzt

Diejenigen, die mein Fachbuch besitzen, können auf Seite 134 (6./7. Auflage) mehr dazu lesen. In Ausgabe 36 (2010) von Forum Essenzia ist ein guter Artikel, auch über “Die Wirkungsmechanismen ätherischer Öle” von Prof. Teuscher nachzulesen, alle Ausgaben dieser Fachzeitschrift können als digitale Version gekauft und sofort runter geladen werden.

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WEBSEMINARE in dieser Woche:

:: Dienstag, 19. Mai “Dufte Kids – mit 5×5 Ölen und Hydrolaten in deiner Grundausstattung in vielen Lebenslagen helfen”

:: Mittwoch, 20. Mai: “Frühjahrskur, Insektenschutz & Unterwegs – Mit ätherischen Ölen die warme Jahreszeit genießen”

:: Freitag, 22. Mai: “Hilfe, so viele Naturdüfte! Eukalyptus, Lavendel und Thymian – Unterschiede, Chemotypen und gezielte Anwendungsmöglichkeiten” dieses ist G•R•A•T•I•S 😉 

 

Unsere Web-Seminare sind kurzweilig, sie sind immer ansprechend illustriert und mit persönlichen “Geschichten” von erfolgreichen und schönen Anwendungen bereichert. Auf unterhaltsame und dennoch anspruchsvolle Art können sowohl EinsteigerInnen in die Anwendungen von ätherischen Ölen davon profitieren als auch Fortgeschrittene (Web-Seminare für Menschen mit Vorkenntnissen sind entsprechend gekennzeichnet).

 

Denn wir begnügen uns nicht mit überall nachzulesenden gut bekannten Inhalten, sondern wir runden diese Präsentationen mit noch nie gezeigten Fotos und wenn vorhanden, neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ab. Beispiele aus dem kostenlos zu buchenden Web-Seminar “Hilfe, so viele Naturdüfte!”.

 

 

Foto ganz oben (Zellen): Unsplash [Pawel Czerwinski] <ed 2/2010>