Amyris, Amyris balsamifera L.

Dieses ist ein neuer Beitrag zum Öle-Lexikon, das bereits schon seit vielen Jahren hier auf dieser Seite nachzuschlagen ist. Es wurde Zeit, es mal zu vervollständigen, wird also derzeit überarbeitet, aktualisiert und ergänzt. Ziel sind 100 Monografien mit derzeit gültigen wissenschaftlichen Namen, korrekten Fotos (wie oft sehe ich “Jasmin” der kein Jasmin ist oder “Tanne”, die eine Fichte ist etc!) und den jeweils pro Naturduft allerwichtigsten Themen zum schnellen Nachschlagen. Rezeptbeispiele werden dann auch noch nach und nach eingefügt. Doch noch ist erst “A bis C” fertig gestellt, also bitte ich noch um etwas Geduld – allerdings gibt es bis zum Buchstaben C bereits genug zu lernen, wenn man noch eher EinsteigerIn ist!

Dieser in den Tropen beheimatete Baum wird auch „Westindisches Sandelholz“ genannt, er ist jedoch nicht mit dem „echten“ Weißen Sandelholzbaum verwandt, für den er als Ersatz gehandelt wird. Er ist vielmehr ein Verwandter der Zitrusbäume.

Pflanzenfamilie: Rutaceae (Rautengewächse, ja, verwandt mit Zitrusbäumen!)

Pflanzenteil: zerkleinertes Holz

Haupt-Inhaltsstoff(e): fast nur Sesquiterpenole, u.a. Valerianol

Haupt-Wirkungen körperlich: Hautreizungen und Ekzeme, Krampfadern, erweiterte Äderchen

Haupt-Wirkungen seelisch: Unruhe, Stress-Symptome, Schlafstörungen

Besonders effektive Anwendung: Massage-/Pflegeöl

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: lange

Preisniveau: sehr kostbar

Westindien liegt in der Karibik und fernab der Heimat Indien des Echten Sandelholzbaumes, an dessen fein-balsamischen Duft das ätherische Öl aus dem Holz des Amyrisbaumes jedoch erinnert (mit völlig anderen Inhaltsstoffen). In Haiti wird der wegen seines hohen Ölgehaltes „Kerzenholz“ und „Fackelholz“ (torchwood) genannte Baum zu Fackeln, also als Leuchtmittel für die ärmere Bevölkerung verarbeitet.

Dieser Baum galt einst als Alternative zum fast ausgerotteten Indischen Sandelholzbaum aus Mysore, doch inzwischen finden wir ihn auf der CITES-Liste (Convention on International Trade in Endangered Species) der bedrohten Arten, so wie es mit vielen anderen Bäumen bereits der Fall ist. Denn die begehrten Duftstoffe von tropischen Holzölen erfordern einen achtsamen Umgang mit dieser nur sehr langsam nachwachsenden Ressource, das Fällen der ganzen Pflanze ist erforderlich. Sollte das Harz gewonnen werden, es wird in der englischsprachigen Welt Elemi genannt (im deutschsprachigen Raum stammt das ätherische Öl aus dem Elemi-Harz von Canarium luzonicum) – dann handelt es sich bei achtsamem Umgang um eine nachfließende Ressource.

Das balsamisch-samtig duftende Amyrisöl enthält einen hohen Anteil an Sesquiterpenalkoholen, somit hat dieses milde Öl einen wichtigen Bezug zur Haut und zur Psyche, es stabilisiert chronische Hautreizungen, die durch Stress, Unruhe und Ängste immer wieder aufblühen. Es eignet sich auch für eine mild-entstauende Pflege von erweiterten Äderchen, Krampfadern und Hämorrhoiden. Das Öl ist bei Feeling erhältlich.

Nochmals, um Missverständnisse zu vermeiden: „Unser“ Elemiöl, also das welches in Europa üblicherweise angeboten wird (aus dem Harz des Baumes Canarium luzonicum), ist völlig anders als das lokale Elemiöl aus der Karibik. „Unser“ Elemiöl enthält vorwiegend Monoterpene und riecht eher ein bisschen terpentinig, das bei uns angebotene Amyrisöl aus dem Holz des Amyrisbaumes duftet samtig-balsamisch, es enthält fast nur Sesquiterpenverbindungen.

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