Kürzlich bekam ich ein unglaubliches Feedback eines “privaten Experimentes”, das inzwischen immer wieder mal stattfindet. Vermutlich weil wir “alte Häsinnen” der Aromatherapie nun im Alter sind, wo auch unsere Männer erste Probleme mit der Prostata bekommen können. Diese vergrößert sich grundsätzlich im Laufe des Alterungsprozesses etwas, je nach Lebensweise (zB durch regelmäßiges Fahrradfahren) und Ernährung kann sich jedoch auch eine gefährliche Entwicklung in Richtung degenerative Zellveränderung einstellen.

Und so machten einige Frauen Zäpfchen, basierend auf wissenschaftlichen Arbeiten, die nur in vitro, also an Zellgewebe untersucht, belegten, dass u.a. der Veilchenduft Ionon antitumoral auf Prostatagewebe wirkt. Ionon finden wir vor allem in manchen Ölen bzw Absolues von

Weitere Infos zu diesen Naturdüften sind im Öle-Lexikon nachzulesen.

Die umsorgenden und besorgten Frauen gaben auch noch andere ätherische Öle in die Rezeptur, für deren Haupt-Bestandteile gezeigt werden konnte, dass sie die krankhaft schnelle Zellwucherung reduzieren konnte. Wie gesagt, die Studienergebnisse stammen von Laborstudien, sind also offiziell NICHT auf das lebendige große “Kunstwerk Mensch” übertragbar. Oder doch?!

:: WERBUNG :: Mehr dazu im Duft-Talk 7 über evidenzbasierte, naturheilkundliche Ansätze in der Onkologie (100 Minuten) über zahlreiche Studien zur antitumoralen Wirkung von ätherischen Ölen berichten, zum Kauf geht es hier).

Zurück zum neuesten Feedback, welches nicht das erste in die Richtung war. Ein Mann bekam eine beunruhigende Diagnose, die insbesondere auf einem bedenklich hohen PSA-Wert beruhte (wie tausendfach jedes Jahr bei vielen Männern). Dieser bedeutet zwar überhaupt nicht, dass Prostatakrebs vorliegen könnte, doch irgendwie ist er dennoch zum Schreckgespenst geworden. Der betreffende Mann willigte dankbar ein, es zunächst mal mit diesen selbst hergestellten Zäpfchen zu probieren. Nach sechs Wochen wurde wieder getestet: Sein PSA war fast halbiert, er lag nun eher zu niedrig für sein Alter! Der Arzt war sichtlich irritiert, denn diese Senkung sei ohne Medikamente nicht möglich, da sei etwas “nicht mit richtigen Dingen” gelaufen. Die angedachte Operation ließe sich mit diesem Wert nicht (mehr) rechtfertigen.

Neben Ionon ist auch Lupeol ein vielversprechender Bestandteil beispielsweise in Mimosen-Absolue und Frangipani-Absolue. Ersteres besteht zu gut 50 Prozent aus diesem sehr spannenden Molekül, das auch aus Lebensmitteln bekannt ist: 52 % Lupeol (auch Lupenol und Fagarsterol genannt, ein Triterpenalkohol) (siehe auch Artikel Wir essen täglich ätherische Öle). In einer US-amerikanischen In vitro- und In vivo-Studie konnte gezeigt werden, dass Lupeol (auch enthalten in Lebensmitteln wie Erdbeeren, Kohl, Mangos, Oliven, Paprika) eine signifikante Wirkung auf die Entstehungsprozesse von Prostatatumoren besitzt. Die Autoren gehen von einer guten Übertragbarkeit des Tiermodells auf Menschen aus, insbesondere um Krebszellen, die nicht mehr auf die konventionelle Behandlung ansprechen, wieder für diese zu sensibilisieren. Auch eine ganz neue Studie befasst sich mit dieser Thematik: mit Darmkrebs.

Doch nochmals, bevor jetzt große Hoffnungen geweckt werden: Leider müssten große Mengen an antitumoral wirksamen ätherischen Ölen (oder deren Bestandteile) eingenommen oder gespritzt werden, so dass es zu Problemen mit der Verträglichkeit kommen würde. Zudem sind naturheilkundliche Mittel und Anwendungen nicht ohne Weiteres patentierbar, so dass das immense Forschungsgeld, was für klinische Studien nötig ist, nicht wieder eingefahren werden kann. Jedoch im Sinne von Prophylaxe und ‚Begleitung bei Tumorerkrankungen‘ sollten uns diese Studien zu denken geben und eine große Freude an gesunder Naturkosmetik und an frischen Lebensmitteln wecken oder aufrecht erhalten. Zu Lupeol gibt es u. a. folgende Arbeiten:

  • Schmidt C, Loos C, Jin L, Schmiech M, Schmidt CQ, Gaafary ME, Syrovets T, Simmet T. Acetyl-lupeolic acid inhibits Akt signaling and induces apoptosis in chemoresistant prostate cancer cells in vitro and in vivo. Oncotarget. 2017 Jul 8;8(33):55147-55161
  • Siddique HR, Mishra SK, Karnes RJ, Saleem M: Lupeol, a novel androgen receptor inhibitor: implications in prostate cancer therapy. Clin Cancer Res. 2011 Aug 15;17(16):5379-91

Eine klinische Arbeit wiederum, also an und mit Menschen konnte zeigen, dass die Speicheldrüsenfunktion bei Schilddrüsen-Tumor bei 71 Patienten mit DTC (Schilddrüsen-Tumor) mit ätherischen Ölen deutlich verbessert werden konnte. In der Aromatherapiegruppe (Gruppe A, n = 35), inhalierten sie 10 Min. lang 1 ml ätherisches Zitronenöl und 0,5 ml Ingweröl, in der Kontrollgruppe (Gruppe B, n = 36) wurde Wasser inhaliert. Die Speicheldrüsenfunktion wurde vor und nach der Behandlung untersucht, die Änderungsrate der Akkumulationsrate in den Ohrspeicheldrüsen und den Unterkieferspeicheldrüsen war nach dem Experiment in der Gruppe A signifikant höher (P < 0,05). In den beidseitigen Ohrspeicheldrüsen der Gruppe A wurde ein signifikanter Anstieg der Sekretionsänderungsrate vor und nach der Behandlung festgestellt (P < 0,05). Nakayama M, Okizaki A, Takahashi K. A Randomized Controlled Trial for the Effectiveness of Aromatherapy in Decreasing Salivary Gland Damage following Radioactive Iodine Therapy for Differentiated Thyroid Cancer. Biomed Res Int. 2016;2016:9509810

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PS :: Bitte keine Anfragen zu den genannten Zäpfchen, ich werde keine Rezepturen dafür verteilen können.

Foto: Raoul Croes on Unsplash