Inula graveolens (L.) Desf.    Synonym: Dittrichia graveolens (L.) Greuter

Die frisch ausgegrabene knollige Wurzel (Rhizom genannt) der schönen Mini-Sonnenblume namens Inula helenium schmeckt und duftet so wie ätherisches Irisöl duftet.

Die auch Odinskopf, Glockenwurz, Schlangenwurz oder Sonnenwurz genannte mitteleuropäische Pflanze, ist in vielen Gärten zu finden, und blüht bis in den späten Sommer in gut 2 m Höhe.

Lieferung des blühenden Krautes der Inula graveolens auf Korsika

Ihr früher erhältliches ätherisches Öl ist sehr kostbar und selten geworden, es wirkt als einer der stärksten pflanzlichen Schleimlöser. Also ideal einsetzbar als Inhalation bei Bronchitis mit fest sitzendem Schleim und bei Sinusitis (Nebenhöhlenbeschwerden). Inzwischen ist hauptsächlich das ätherische Öl aus dem Kraut der kleineren “Cousine” Inula graveolens erhältlich, wie der Artenname sagt, duftet sie besonders intensiv (grave/gravis=stark, olere/olens=duftend).

Pflanzenfamilie: Asteraceae (Korbblütengewächse)

Pflanzenteile: blühendes Kraut von Inula graveolens, inzwischen selten: zerkleinerte Rhizome von Inula helenium

Das duftende Rhizom von Inula helenium

Haupt-Inhaltsstoff(e): Monoterpenester (Bornylacetat), Sesquiterpenlactone (stark sekretolytisch/schleimlösend)

Haupt-Wirkungen körperlich: sanft sekretolytisch bei starken Verschleimungen der Atemwege (Vorsicht, auf beste Qualität achten, kann bei Verwechslungen reizend wirken)

Haupt-Wirkungen seelisch: beruhigend, erdend, bei Stimmungsschwankungen: für diesen Zweck ist die Räucherung der zerkleinerten Rhizomstücke eine Wohltat

Besonders effektive Anwendung: Inhalation, Riechstift

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: drei Jahre

Preisniveau: kostbar

Das blühende Krautes der Inula graveolens wartet auf die Destillation bei Keyserlingks auf Korsika

Die für die ungewöhnlich deutliche Wirkung verantwortlichen Moleküle sind winzige Mengen an Lactonen. Diese kommen meist nur in Spuren in ätherischen Ölen vor, oft in den Ölen der Asteraceae (also der Korbblütengewächse, so auch in etlichen Kamille-Arten); meistens handelt es sich um Sesquiterpenlactone. Sie sind bereits in kleinsten Mengen extrem wirksam.

Lactone sind als innere Ester der Hydroxycarbonsäuren aufzufassen. Sie sind in Aufbau und Wirkung den Estern ähnlich; sie werden auch Ringester genannt. Sie weisen einen starken, meist angenehmen Geruch auf. Das ätherische Öl des getrockneten Krautes der Inula graveolens enthält außerdem zur Hälfte Bornylacetat (ein Monoterpenester, der Duft und Wirkung des Fichtennadelöles prägt).

Fotos Inula graveolens: Sibylle Broggi-Läubli im Destillations-Video, das Bestandteil unseres Online-Seminars “Freundliche Moleküle” ist. Das ätherische Öl kann direkt in Korsika bei Keyserlingks bestellt werden (neben vielen anderen feinen Produkte, die Website ist auch auf deutsch einstellbar).

Das sagt die Wissenschaft

Schule für Aromatherapie Eliane Zimmermann

Inula helenium, der circa 2 m hohe Garten-Alant

In meiner Wahlheimat Irland wurde eine hervorragende Anti-MRSA-Wirkung der hoch wachsenden Verwandten Inula helenium entdeckt.

Ein Team am Cork Institute of Technology (CIT) fand heraus, dass diese genügsam wachsende Pflanze eine gute Wirkung gegen so genannte Krankenhauskeime MRSA hat: Die moderne “Plage”, der methicillin-resistente Staphylococcus Aureus (MRSA) ist ein Bakterium, ist die Ursache für viele schwere Infektionen beim Menschen. MRSA kann sehr schwierig zu behandeln sein, da er gegen viele Antibiotika resistent ist. Besonders problematisch ist MRSA in Pflegeheimen und Krankenhäusern, wo das Personal bei unsachgemäßer Behandlung Bakterien von einem Patienten auf einen anderen übertragen kann. MRSA kann auch zum ernsten Problem in anderen Einrichtungen wie Gefängnissen und Schulen werden. Aufgrund der ständig rotierenden Bevölkerung in einem Gefängnis, kombiniert mit einem regelmäßig schlechten Gesundheitszustand, haben sich solche Staphylokokken-Infektionen immer mehr ausgebreitet. Die CIT-Forscher fanden heraus, dass Alant (Inula helenium) zu 100 % wirksam gegen MRSA-Kolonien ist.

Eine Übersicht über die Zusammensetzung dieses Öles sowie die antimikrobiellen Wirkungen ist in der Studie Dittrichia graveolens (L.) Greuter Essential Oil: Chemical Composition, Multivariate Analysis, and Antimicrobial Activity von 2016 nachzulesen. Insgesamt wurden 54 Verbindungen identifiziert, die 92,9 % der gesamten Ölzusammensetzung ausmachen. Die wichtigsten Bestandteile waren Borneol (43,6%) und Bornylacetat (38,3%). Die antimikrobielle Aktivität gegen fünf Bakterien- und einen Pilzstamm wurde mit Hilfe eines Disk-Diffusionstests bestimmt. Das untersuchte ätherische Öl war nur gegen Gram-positive Bakterien aktiv.

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