Wie so oft habe ich mir mal wieder eine Erkältung auf dem Rückflug von München eingefangen (ich möchte nicht wissen, wie verseucht die Luftfilter der Flieger heutzutage sind). Mein mit Manuka-Honig angereicherter Tee bringt mich auf die Idee, ein paar Zeilen zu diesem hübschen Strauch, dem ich dreifach im Garten beim wachsen zuschauen darf, zu verfassen.

Sein wissenschaftlicher Name Leptospermum scoparium kommt manchen Menschen befremdlich vor. Dabei heißt der Gattungsname nichts anderes als “schmale Samen” [Eselsbrücke: Leptosom, der schlanke, hagere Mensch]. Sie sehen eher wie winzige braune Fusseln aus, man sieht den einzelnen Samen kaum mit bloßem Auge. Sie befinden sich – ähnlich wie beim Eukalyptus – in circa 2 mm breiten ufo-förmigen Kapseln. Scoparium ist der Gattungsname des Besenginsters und beschreibt, wie die meisten zweiten Bestandteile des botanischen Namens, die Pflanze. Die Manuka-Sträucher sind oft genau so zerzaust und besenartig wie eben die Ginsterbüsche.

Außer im Mai und Juni sieht Manuka nicht sonderlich attraktiv aus. Seine sich schälende Rinde erweckt fast Mitleid, oder auch Ärger bei irischen Gartenbesitzern, so dass er immer wieder rausgerissen wird. Doch kein noch so grausamer Gärtner würde im Frühling auf die Idee kommen, die herrlich zyklamrot blühende Heilpflanze auch nur zu beschneiden. Es gibt den Strauch auch in allen Rosa-Schattierungen und in weiß.

Sie ist in Neuseeland heimisch und ist eine beliebte Zierpflanze in Irland. In besonders stark antibiotischster Qualität wächst sie in der neuseeländischen Region namens East Cape und wird seit “Ewigkeiten” von den Aborigines als Allheilmittel geschätzt und verwendet. So verwundert es nicht, dass die neuseeländische Regierung viel Geld in unzählige wissenschaftliche Studien über die auch Teatree genannte Pflanze investiert hat, um einerseits die Wirksamkeit gegen viele verschiedene Bakterienstämme zu untersuchen, andererseits konnte auch die extrem gute Verträglichkeit nachgewiesen werden. Der hohe Anteil an Sesquiterpenen und Triterpenen macht das Öl sehr hautverträglich und zudem wesentlich haltbarer als das kurzlebige australische Teebaumöl (Melaleuca alternifolia). Beide zusammen sind eine wunderbare Kombi im Kampf gegen den gefürchteten Krankenhauskeim MRSA, der jährlich tausende von Menschen das Leben kostet und der kaum noch mit Antibiotika zu bekämpfen ist.

Manuka-Honig trägt oft die Bezeichnung UMF mit einer Zahl von 10 bis 16 (Unique Manuka Faktor). Nicht jeder Manuka wirkt antibiotisch, darum hat man dieses Siegel eingeführt, so dass der Kunde sich die Qualität seiner Wahl aussuchen kann. Je höher die Zahl, desto teurer das Produkt, kein UMF-Siegel ist ganz normaler hochwertiger Speisehonig. Eine neue Studie (Januar 2008) von Prof. Dr. Thomas Henle und seinem Team von der TU Dresden konnte endlich zeigen, warum dieser Honig so einzigartig antibakteriell wirkt: Je höher der Gehalt an Methylglyoxal ist, desto besser. Die Bezeichnung für einen besonders methyloxalreichen Manuka-Honig ist MGO 400.

In der englischsprachigen Welt ist der Heilwert dieses tollen Produktes bereits recht bekannt, auf YouTube findet man innerhalb eines recht informativen Werbefilmchens sogar ein Videoclip mit einem Interview mit Prof. Henle.

Im klinischen Bereich setzt sich nun auch in Deutschland ganz langsam Medihoney durch, ein standardisiertes Verbandsystem mit Manukahonig und anderen Honigen, das bei chronischen Wunden erstaunlich gut hilft. Ein Team der Uni Bonn um Aromatherapie-Spezialistin Gisela Blaser testet es intensiv, insbesondere an krebskranken Kindern.

Auf YouTube findet man sogar den Ausschnitt einer britischen Fernsehshow, in der Sängerin Katherine Jenkins die Vorzüge des Honigs bei Halsweh und Heiserkeit fröhlich anpreist. Selbst die Herstellung des sehr hitzeempfindlichen Honigs kann man auf dieser Film-Website anschauen. Sogar das Anlegen eines Manuka-Wundverbandes kann man sich anschauen!

Einer von zahlreichen Manukabäumchen auf der Blumen-Insel Garinish Island in meinem Wahlheimat-Dorf Glengarriff

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