Da ich immer wieder zum Thema ‘Ätherische Öle in der Schwangerschaft’ angeschrieben werde, überarbeite ich heute mal einen alten Artikel, denn das ist ein Thema, um das es fürchterliche Gerüchte gibt, mal werden völlig unbegründete Verbote ausgesprochen und die schwangeren Frauen sehr verunsichert, mal werden Überdosierungen und potenziell toxische Öle angepriesen. Ein Blick auf die Chemie der Öle kann viele Missverständnisse ausräumen.
In seriösen Büchern über Aromatherapie muss meistens mehr gewarnt werden als im realen Leben tatsächlich nötig wäre. Als Autorin kenne ich ja nur wenige meiner Leserinnen und kann nicht ahnen, ob unbekannte Leserinnen beispielsweise einen Hang zum Übertreiben haben wie “was, nur zwei Tropfen, das ist doch alles Natur, ich nehme mal 10 Tropfen“. Auch der neue Trend zur Anwendung von unverantwortlich großen Mengen an unverdünnten Ölen kann zu Problemen führen.
Drogeriemarkt-Düften kann zudem auch nicht angesehen werden, ob sie wirklich so naturrein sind, wie es der Anschein erwecken soll. Darum veröffentlichen wir AutorInnen möglichst niedrige Rezepturen und sprechen auch Warnungen vor bestimmten Ölen aus. Im Einzelfall und bei Bedarf würden wir möglicherweise dennoch kurzzeitig und punktuell „gefährliche“ Öle einsetzen oder auch höher dosieren.
Die Nase einer schwangeren Frau ist meistens extrem sensibel, manchmal ist sie schon durch Allerweltsgerüche so gereizt, dass der betreffenden Frau oft schlecht wird. Meine Erfahrung ist, dass schwangere Frauen sehr gut “der Nase nach” gehen können und ein sehr genaues Gespür haben, welche Öle sie wann und in welchen Mengen einsetzen können. Das überfeine Näschen hat die Natur der Ur-Frau mit gegeben, damit sie ihr Kleines vor schlechter Nahrung und potenziell giftigen Kräutern und Beeren bewahrt.
Die fürchterlich klingenden Warnungen über Aromatherapie in der Schwangerschaft kommen aus alten Büchern, in denen vor allem die Einnahme von synthetischen und isolierten Duftmolekülen bewertet worden war. Denn so wie manche Kräuter sind auch ätherische Öle immer wieder zur Beendigung von unerwünschten Schwangerschaften eingesetzt worden. Doch Aromapflege mit physiologisch verdünnten Ölen, also im ein- und zweiprozentigen Bereich, stellt für eine gesunde Schwangere und ihr Baby keinerlei Bedrohung dar.
Viele Alltagsgegenstände sind “gefährlicher” als stark verdünnte ätherische Öle
Der mit Billigöl angemachte Salat, die schreiend-beduftete Billigkosmetik, das Herumstehen an der Tankstelle, da Färben von Haaren und Plastifizieren von Fingernägeln, das Lackieren von Möbeln etc bergen eher ein Gefahrenpotenzial.
Im Folgenden zeige ich ein paar grundsätzliche Hinweise zum Gebrauch von ätherischen Ölen in dieser Zeit, in der frau ein anderes – hochempfindliches – Lebewesen schützen muss. Die Anlagen des werdenden Menschen entstehen vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon), anschließend wachsen und verfeinern sich die angelegten Organe und Körperteile; in diesen nun folgenden beiden Dritteln geht es im Wesentlichen um das Wachstum. Somit sind besonders in den ersten zwölf bis fünfzehn Wochen der Schwangerschaft toxische Substanzen sowie alle Öle zu meiden, die stark durchblutungsfördernd und somit blutungsauslösend oder gar krampfartige Erscheinungen auslösend wirken könnten.
Insbesondere sind sehr empfindliche Frauen und solche mit bereits unglücklich verlaufenen Schwangerschaften von diese Warnhinweisen betroffen, gesunde Frauen können bei entsprechender Indikation und betreut durch eine sachkundige Hebamme auch die folgenden Öle verwenden.
- Achillea millefolium, Schafgarbe (wegen des möglichen hohen Kampfergehaltes, der einen starken Einfluss auf das Nervensystem hat und durchblutungsfördernd wirkt)
- Cinnamomum zeylanicum cort & fol, Zimtblätter und Zimtrinde aus Sri Lanka
- Cinnamomum aromaticum, Cassiazimt aus China (wegen der extrem starken Durchblutungsförderung)
- Foeniculum vulgare, Fenchel (wegen der leicht östrogenmodulierenden Wirkung)
- Melaleuca viridiflora, Niaouli (weges des den Hormonhaushalt regulierenden Inhaltsstoffes Viridiflorol)
- Pimpinella anisum, Anis (wegen der leicht östrogenmodulierenden Wirkung)
- Aloysia triphylla/Lippia citriodora (wegen der bei manchen Frauen wehenauslösenden Wirkung)
- Salvia officinalis, Salbei (wegen der leicht östrogenmodulierenden Wirkung und des manchmal hohen Gehaltes an Thujon und Kampfer, die einen starken Einfluss auf das Nervensystem haben, eingenommenes Thujon kann abortiv wirken)
- Ocimum basilicum, Basilikum (wegen des bei manchen Ölen hohen Gehaltes an Methylchavicol, welches einen starken Einfluss auf das Nervensystem hat und auch die Leber [nur in verrückter Dosierung] schädigen kann)
Auch sollten vor allem empfindliche Frauen in dieser Zeit mit den Ölen anderer Lippenblütler wie Thymian, Oregano, Bohnenkraut vorsichtig sein. Selbstverständlich müssen während der ganzen Schwangerschaft alle ätherischen Öle vermieden werden, die bestimmte Monoterpenketone enthalten, da diese das Nervensystem des Kleinen überstrapazieren können und bei Fehlanwendung abortiv wirken können.
- Hyssopus officinalis, Ysop
- Salvia officinalis, Salbei
- Lavandula stoechas, Schopflavendel
- Thuja occidentalis, Thuja/Lebensbaum
- Mentha pulegium, Flohminze
- Cinnamomum camphora, Kampfer
- Rosmarinus officinalis Ct. Borneon, Rosmarin
Auch die seltenen Öle mit Sabinylacetatgehalt sind nicht erlaubt, da dieser Inhaltsstoff zu den wenigen Estern gehört, die (embryo-) toxisch wirken, z.B. Salvia lavandulifolia (Lavendelsalbei) und Juniperus sabina (Sade, eine Wacholderart). Methylsalicylat-haltige Öle müssen auch gemieden werden (Betula lenta, Birke; Gaultheria fragrantissima, Wintergrün und Syzygium aromaticum, Gewürznelke).
Nur in Ausnahmefällen und unter Aufsicht einer in Aromatherapie erfahrenen Person sollten stark phenolhaltige Öle (z.B. Oregano, Bohnenkraut, Thymian Ct. Carvacrol und Ct. Thymol, Bay, Tulsi und Gewürznelke) verwendet werden.
Stark 1,8-Cineol-haltige Öle sollten nur im Bedarfsfall (z. B. Erkältung) und sparsam in Inhalationen oder Brustsalben verwendet werden:
- Eucalyptus globulus
- Myrtus communis Ct. Cineol
- Rosmarinus officinalis Ct. Cineol
- auch mentholhaltige Öle (Mentha piperita, Mentha arvensis) nur wenig und nur wirklich bei Bedarf.
Übrigens: Der Fötus/Embryo kann noch nicht mit seiner Lunge atmen, darum dürfen schwangere Frauen bei Kopfschmerzen oder Übelkeit mit Pfefferminze inhalieren, beispielsweise in einem Riechstift.
Immer daran denken: die Nase mit entscheiden lassen!!!
Umgekehrt, welche Öle kann eine schwangere Frau “einfach so” zum Wohlfühlen, Entspannen, und Loslassen verwenden oder auch bei Schnupfen, Rückenschmerzen, Krampfadern? Neben allen Ölen die ihr gut tun und die maximal 1-prozentig verdünnt werden (beispielsweise 2 Tropfen auf 10 ml Mandelöl) sind die Klassiker sicherlich:
- Lavandula angustifolia, Echter Lavendel (nicht zu verwechseln vielen oft kampferhaltigem billigen Lavandin-Sorten, auch nicht zu verwechseln mit Speiklavendel)
- Mentha citrata, Bergamottminze
- Citrus reticulata, Mandarine und andere Zitrusschalenöle, möglichst nicht älter als 12 Monate nach erstem Öffnen)
- Rosa damascena, Rose (und andere echte Rosenöle)
- Bursera delpechiana, Linaloeholz und Linaloefrüchte
- Cinnamomum camphora Ct. Linalool, Ho-Blätter
- Citrus aurantium flos, Neroli
- Citrus aurantium fol, Petit Grain
- Eucalyptus staigeriana, Zitronenduftender Eukalyptus
- Monarde/Indianernessel, Monarda fistulosa L. Ct. Geraniol
- Rosengeranie, Pelargonium graveolens (P. asperum)
- Myrtus communis Ct. Myrtenylacetat, Nordafrikanische Myrte
- Backhousia citriodora, Zitronenmyrte
- Santalum album, Sandelholz
- Boswellia sacra, Weihrauch
- Pogostemon cablin, Patchouli
- alle Blütendüfte (in Maßen!)
dazu die drei fein-lecker duftenden alkoholischen Extrakte:
- Vanilla planifolia, Vanille
- Styrax tonkinensis, Benzoeharz
- Dipteryx odorata, Tonkabohne
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Säuglinge müssen erst die Hustenmuskulatur entwickeln
Säuglinge sollten bis zur Ausbildung einer Brustmuskulatur, die abhusten kann, also bis das Kind flott krabbelt und sich hochzieht, nur von gut geschulten Menschen mit maximal 0,5%-ig verdünnten ätherischen Ölen behandelt werden. Pflegende und reinigende Öle mit kosmetischen Verdünnungen sind bei gesunden Kindern möglich, beispielsweise 100 ml Mandelöl mit 3 Tropfen Rosenöl. Fast jedes ätherische Öl wirkt zumindest leicht sekretolytisch (schleimlösend), das könnte einem noch passiv herum liegenden Säugling gefährlich werden, sofern er sich nicht selbst umdrehen kann und zuverlässig abhusten kann. Nur Fachleute können beurteilen, welche Inhaltsstoffe bedenklich sein können, kaum jemand ahnt beispielsweise, dass selbst im babyfreundlichen Mandarinenöl der eher scharfe Inhaltsstoff Thymol enthalten ist, wenn auch unter einem Prozent.
Mit unserem Aroma-Mama-Projekt informieren wir mit ganz vielen kostenlosen Infos rund um Baby, Kleinkind und “Pubertier”, auch unser Buch ‚Aromatherapie für Kinder‘ enthält Informationen, Rezepte, Tipps für spezielle Anwendungen. In allen unseren Medien erklären wir, welche Duftmoleküle beispielsweise nicht in die Nähe des Gesichtes (Nase/Atemwege) eines Säuglings kommen sollten (schließlich sind Naturduftmoleküle flüchtig, das ist ihre Natur, daher kommt der Name ‚ätherisch‘ (=der frühere Name für Himmel, also gen Himmel entweichend). Auch unsere aroma-MAMA-Magazine enthalten reichlich einfach zu lesende Artikel (in der Ausgabe geht es um viele Grundlagen), unsere Info-Poster sind auch in unserem Shop zu finden.
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Hallo mir würde oft gesagt das öle nicht gut sind, können Sie mir sagen was Sie von Euminz halten? Es ist gegen Kopfschmerzen aber hilft mir unwahrscheinlich gegen Übelkeit.Und auch meine Freundinnen ist nach dem riechen nicht mehr schlecht.
Euminz wird punktuell an Stirn und Nacken und nur bei Bedarf angewendet, darum besteht keinerlei Gefahr bei der Anwendung während der Schwangerschaft. Ein Fötus atmet noch nicht, darum besteht im Gegensatz zum Baby, dass vom Einatmen von Menthol ernsthafte Probleme bekommen kann, absolut keine Gefahr.
Die unsinnigen Warnungen gegenüber ätherischen Ölen stammen aus Zeiten, als man noch vorwiegend synthetische Öle hatte, zudem werden die angeblichen Gefahren von einigen wenigen Fällen abgeleitet, wo Menschen zu große Mengen an Ölen bzw Ölpflanzen INNERLICH verwendeten und es dann zu Vergiftungen kam.
Die heutigen synthetischen Zusätze in Essen, billige fette Öle, Plastikverpackungen, Plastik in inzwischen fast jedem Kosmetikprodukt und so vieles mehr ist viel viel “giftiger” als hochwertige ätherische Öle aus zertifiziertem Bio-Anbau oder als gut untersuchte und zugelassene Medikamente wie Euminz.
Hallo liebe Eliana,
wie sieht es aus in der Stillzeit, wenn ein Säugling 4 Monate alt ist und ich ein Insektenschutzspray verwenden möchte (für mich, nicht fürs Baby) das ich selbst gemischt habe.
Mit zum Beispiel diesen Ölen
Alkohol 30 g
Jojobaöl 5 g
Wasser 25 g
Lemongras 5 Tr
Lavendel 1 Tr
Citronela 1 Tr
Teenaum 1 Tr
Zeder 2 Tr
Zypresse 1 Tr
Rosengeranie 3 Tr
Eucalyptus radiata 1 Tr
Pfefferminz 1 Tr
Rosmarin 1 Tr
Nelkenknospe 1 Tr
Herzlichen Dank
Hallo liebe Eliane,
ich habe zum Thema Schwangerschaft/Sodbrennen eine fundierte Antwort gesucht und bin auf deine Seite gestoßen. Einer Freundin wurde von doterra empfohlen, Zitrone innerlich einzunehmen. 2 Tropfen auf einen Liter Wasser. Ich habe meine Meinung zu dem Unternehmen und bin eher skeptisch, würdest du so eine Emfehlung abgeben, natürlich mit einem hochwertigen Zitronenöl in demeter Qualität?
Über eine Antwort freue ich mich,
vielen Dank, dass du dein Wissen teilst!
Liebe Grüße
Katrin
Gerne, verantwortungsvoller Umgang, dazu seriöse Fortbildung liegen mir am Herzen. Leider immer wieder dasselbe Problem… dieselben leichtsinnigen Empfehlungen. Ein Tropfen auf 1 Liter Wasser ist mehr als genug, wenn’s geht mit etwas Zitronensaft gut “emulgiert”. Das entspricht etwa den Schalen von 3-4 abgeriebenen Zitronen, mehr als unnötig, 6-8 Zitronenschalen zu verspeisen, vor allem wenn man Sodbrennen hat… Dazu würde auch ich befürworten nur hochwertigsten Demeter-Öl in der Schwangerschaft und eben in winzigen Mengen einzunehmen. Auch von einem anderen unabhängigen Bio-Verband zertifiziertes äÖ wäre okay (diese habe ich bereits beschrieben https://aromapraxis.de/2015/10/11/serioese-siegel-und-zertifizierungen-fuer-aetherische-oele/) Mehrmals täglich einen Viertel Teelöffel Natron (Kaiser Natron, in jedem Backzutatenregal) in etwas nicht zu kaltem Wasser langsam zu trinken kann helfen.
Ich danke dir vielmals für eine Zeit und die ausführliche Antwort Eliane!
Liebe Grüße Kati
Gerne, es ist wichtig zu wissen, dass korrekt angewendete ätherische Öle viel weniger Gefahr für eine schwangere Frau darstellen als so manches Zeug, was man im Supermarkt oder an der Tankstelle einatmet… Alles Gute!
Liebe Eliane
Herzlichen Dank für den spannenden Artikel! Ich bin jetzt in der 11. Woche und habe eine Duftkerze auf dem Schreibtisch. Eine Mitarbeiterin meinte gerade skeptisch, ob das denn gut sei für mein Baby, und jetzt bin ich etwas verunsichert. Es ist eine Soya Wachs Kerze mit den folgenden Düften: Rose, Ylang-Ylang, Patchouli, Muskatnuss und Vanille. Was meinst du, kann ich die (und andere Duftkerzen) bedenkenlos abbrennen, oder sollte ich lieber verzichten?
Liebe Grüsse
Melanie
Tankst du dein Auto? Sitzt du auf einem Sofa mit Kunstschaum-Kern, isst du ab und zu im Restaurant, trägst du Kleidung aus Mikrofasern? Fast alles ist heutzutage toxisch belastet… leider. Wir können die Belastung nur minimieren. Ob diese ätherischen Öle in der Kerze natürlichen Ursprungs sind? Sind sie für DEINE Nase okay? Grundsätzlich wäre Muskatnuss nicht so ideal fürs Ungeborene, aber die winzigen Mengen, die in dein System durch Einatmen kommen, sollten keinerlei Gefahr darstellen, zudem bist du so gut wie über das erste potenziell kritische Trimenon hinaus. Die drei anderen Düfte sind okay. Verlasse dich auf DEIN Gefühl!
Liebe Eliane,
ich leide unter starkem Schwangerschaftsschnupfen, meine Nase ist meistens komplett zu. Ich habe noch 8 Wochen bis zur Geburt und suche nach einem all zum Inhalieren, dass meine Nase wieder durchatmen lässt. Haben Sie einen Tipp für mich?
Liebe Grüße
Sabrina
Alles was gut tut, ist äußerlich und verdünnt erlaubt! Sie Artikel hier auf der Startseite. Auch das homöopathische Nasenspray von Dr. Vogel wäre eine Idee https://www.bioforce.ch/de/produkte/medizinprodukte/nasenspray.php
Liebe Eliane,
Ich habe vor einigen Wochen meine Gesichtscreme mit je ein paar Tropfen Zedernholz, Weihrauch und Copaiba gemischt. Jetzt bin ich schwanger und bin sehr verunsichert, ob ich die Creme weiterverwenden sollte. Meine Nase mag den Geruch nach wie vor, aber im Netz habe ich von blutubgsfördernden Eigenschaften von Zedernholz gelesen. Sollte ich die Nutzung besser einstellen?
Freue mich auf deine Antwort.
Hallo Anna, du hast ja sicher meinen Artikel zur Schwangerschaft gelesen. Ich schrieb ja, dass bei “kosmetischen” Verdünnungen keinerlei Gefahr bestehe, vor allem von die “schwangere Nase” den Duft mag. Tankstelle, konventionelle Salatöle, Nagellack, alles mögliche ist grundsätzlich gefährlicher als circa 1%ig verdünnte Harzöle. Warum besteht dann Angst? Verwendest du amerikanische Nicht-Bio-Öle? Ist “cedar” wirklich Zeder, also Cedrus atlantica? Nur bei einer Zedern-Verwechslung wäre ich vorsichtig.
Hallo liebe Eliane
Ersteinmal wünsche ich dir ein tolles neues Jahr und möchte mich für deine immer wunderbar recherchierten und verständlich geschriebenen Artikel bedanken! Ich komme immer wieder gerne auf deinen Blog zurück und habe mich schon sehr oft an deinen Empfehlungen orientiert.
Ich habe allerdings drei Fragen:
1. Was sagst du zu Kardamon in der Schwangerschaft? Ich meinte mal etwas gelesen zu haben, dass dieses Öl auch nicht in der Schwangerschaft angewendet werden soll aber ich habe in deinem Artikel jetzt gar nichts dazu gelesen. Und dieses Öl ist bei mir oft in Gebrauch 🙂
2. Ich habe von der Bahnhofsapotheke für meine Tochter ein Fenchel Anis Kümmel Öl was ich auch gerne mal für mich nehme. Darf ich das in der Schwangerschaft dennoch verwenden oder gerade weil es am Bauch angewendet wird besser nicht? Das mit der östrogenähnlichen Wirkung ist mir noch nicht ganz klar, ob das nur für hohe Dosen gilt oder ob man da wirklich komplett auf diese ätherischen Öle innerlich und äußerlich verzichten sollte.
3. Und kann ich die Bahnhofsapo Prudukte die für Schwangerschafts”beschwerden” empfohlen werden allgemein als sicher einstufen/benutzen? Ich habe in der letzten Schwangerschaft oft mit schmerzenden schweren Beinen im Sommer zu kämpfen gehabt. Jetzt wollte ich mir deren Lavendel Zypressen Öl kaufen(da ist aber Scharfgabe enthalten…!) Und es gab noch 2 Öle die ich auch gerne hätte (Kreuzbein Massage und Hallo Wach bad). Da ist allerdings Rosmarin enthalten und es steht kein Chemotyp dran und selbst Rosmarin Cineol empfielst du ja eher nicht bzw nur sehr sparsam für Inhalation und Brust. Jetzt bin ich leicht verwirrt da ich immer dachte, dasss Frau Stadelmann da eine Expertin ist und man alle Bahnhofsapo Produkte auch als nicht Experte bedenkenlos verwenden kann.
Entschuldige meine vielen Fragen aber das hat mir jetzt wirklich auf der Seele gebrannt und ich wäre für deine Einschätzung sehr dankbar 🙂 . Danke jetzt schon für eine Antwort 🙂 Liebe Grüße, Steffi
Kardamom stellt NULL Gefahr in der (gesunden) Schwangerschaft dar: Das Kleine atmet noch nicht mit seinen Atemwegen, darum sind die 50% Eucalyptol kein Problem, die 50 % Ester wiederum entspannen und machen happy, das ist doch wundervoll. Schwangere Frauen sollten, wie im Artikel auf der Startseite unten auf meiner Website beschrieben, IMMER nach ihrer Nase gehen, das ist die sicherste Methode um vor Fehlanwendungen zu schützen, nicht unsere fachmännischen Behauptungen.
Die östrogenÄHNLICHE Wirkung diverser Öle bedeutet nicht östrogen-störend. Schön am allerwenigsten nicht bei sorgfältig verdünnter ÄUSSERLICHER Anwendung. Da die Produkte von Ingeborg Stadelmann sehr sorgfältig konzipiert sind und von der Bahnhof Apotheke noch sorgfältiger hergestellt werden, würde ich diesbezüglich NULL Probleme sehen, auch in diesem Fall IMMER die EIGENE Nase befragen, nicht ich oder andere SpezialistInnen, dieser Nasenantwort kann getraut werden!
Hallo liebe Eliane,
ich habe eine Frage zur Verwendung der Rosengeranie und der Schwangerschaft. Ich habe gehört, dass in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft die Rosengeranie nicht verwendet werden sollte. Sie soll entgiftend wirken, was nicht so gut für das Baby sein soll. Und sie stimuliert die Nebennieren, die einen Einfluss auf den Hormonhaushalt haben und womöglich störend wirken können.
Freue mich auf deine Antwort.
Wer sagt das? Woher kommt diese Information? Seufzzzz, genau wegen solche seltsamer Behauptungen (wie auch Pfefferminzöl schadet dem Fötus, doch der kann in der Regeln nicht mittels Nase und Lunge atmen 🙁 schrieb ich den ausführlichen Artikel auf der Startseite meiner über 1000 Artikel “dicken” Website. Leider wird der offenbar NIE gesehen.
Rosengeranienöl wirkt super auf die Cortisol-Achse, reguliert also die Stresshormone. Das können wir wohl alle heutzutage mehr als gebrauchen. Ich wüsste nicht, dass weniger Stressempfinden dem Embryo bzw dann Fötus schaden könnte. Ich finde es sooo schade, wenn soviel Fehlinformation verbreitet wird, mir tut es inzwischen richtig weh, denn “Fake News” nimmt gewaltig zu, auch vor unseren wundervollen und hilfreichen Anwendungen macht dieser Unsinn nicht halt.
Jedes Stück Käse und Wurst, in strich-plastik verpackt, enthält mehr hormonell wirksame Substanzen als vernünftige Anwendungen mit ätherischen Öle. Wie gesagt, hier ausführlichst beschrieben: https://aromapraxis.de/2017/09/23/aetherische-oele-in-der-schwangerschaft/ Viel FREUDE mit dem “Klapperstorch-Öl”, denn daher kommt der Ausdruck, die europäischen Verwandten dieser hitzeliebenden Duftpflanze “brachten das Baby”, genau weil sie Pro-Schwangerschaft sind, weil sie Stress besser verarbeiten helfen, das “Original” die Geranium robertianum, gibt es sogar als wertvolle Tinktur bei Traumata und begleitendend zur Kinderwunschthematik ….
Liebe Eliane,
darf ich in der Schwangerschaft Rosengeranie verwenden? Ich habe gehört, dass es in den Hormonhaushalt eingreift und das gerade in den ersten Schwangerschaftsmonaten vermieden werden sollte. Auch soll es entgiftend wirken, was das Kind belasten könnte. Oder ist es auch hier, wie so oft, dass es auf die Menge ankommt? Ich freue mich auf deine Antwort.
Sorry, ich hatte vor laute Fragen auf diversen Kanälen zunächst gar nicht gesehen, dass diese Frage sogar vom genannten Artikel Übrigens bieten wir ja unterhaltsame WebSeminare zum Thema an, zB in Kugelbauch und Babyglück: https://www.shop-vivere.de/produkt/kugelbauch-und-babyglueck-aetherische-oele-in-der-schwangerschaft-stillzeit-und-fuer-das-neugeborene-baby-25-06/
Dieses webSeminar Anfang März wird wieder gratis sein:https://www.shop-vivere.de/produkt/riechen-verleiht-fluegel/
Hallo liebe Eliana,
wie sieht es aus in der Stillzeit, wenn ein Säugling 4 Monate alt ist und ich ein Insektenschutzspray verwenden möchte (für mich, nicht fürs Baby) das ich selbst gemischt habe.
Mit zum Beispiel diesen Ölen
Alkohol 30 g
Jojobaöl 5 g
Wasser 25 g
Lemongras 5 Tr
Lavendel 1 Tr
Citronela 1 Tr
Teenaum 1 Tr
Zeder 2 Tr
Zypresse 1 Tr
Rosengeranie 3 Tr
Eucalyptus radiata 1 Tr
Pfefferminz 1 Tr
Rosmarin 1 Tr
Nelkenknospe 1 Tr
Herzlichen Dank
Liebe C. aus diesen Ölevorschlägen entnehme ich, dass das Wissen rund um ätherische Öle noch Spielraum zur Verbesserung hat. Es sind einige Öle dabei, die würde man einem so kleinen Menschenwesen auch nicht über die körperliche Nähe zur Mama zumuten. Weil ich keine individuellen Gratis-Beratungen mehr anbieten kann gibt es unser Aroma-Mama-Projekt http://www.aroma-mama.de mit ganz vielen kostenlosen Infos und dazu unser Buch ‘Aromatherapie für Kinder’ https://www.shop-vivere.de/produkt/aromatherapie-fuer-kinder/ darin ist zu lernen, welche Duftmoleküle beispielsweise nicht in die Nähe des Gesichtes (Nase/Atemwege) eines Säuglings kommen sollten (schließlich sind Naturduftmoleküle flüchtig, das ist ihre Natur, daher kommt der Name ‘ätherisch’ (=der frühere Name für Himmel, also gen Himmel entweichend). Unsere aroma-MAMA-Magazine sind hier zu finden https://www.shop-vivere.de/produkt-kategorie/magazine/ (in der Ausgabe geht es um viele Grundlagen), unsere Info-Poster sind hier zu finden https://www.shop-vivere.de/produkt-kategorie/poster/ Alles Gute, Eliane
Hallo liebe Eliane!
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich hätte eine Frage dazu: bin grad in der 25. SSW und verwende seit kurzem eine neue Natuekosmetik Gesichtscreme. Bin grade draufgekommen, dass diese als letzten Inhaltsstoff auf der INCI Liste Rosmarinus officinalis leaf extract enthält. Habe die Firma selbst gefragt und sie sagten, dass alle ihre Produkte in der Schwangerschaft angewendet werden können. Wie stehst du dazu? Sollte ich die Creme nicht mehr verwenden? Sind die Stoffe in Extrakten generell weniger konzentriert als in ÄÖ?
Vielen Dank schonmal! Liebe Grüße, Denise
Wie im Artikel beschrieben, äußerlich und in “vernünftigen” Verdünnungen (in Kosmetik meistens sogar unter 1 %) brauchen gesunde Schwangere keinerlei Bedenken zu haben. Rosmarin-Extrakt (meistens mittels Kohlendioxid-Extraktion gewonnen) ist ein erlaubtes Bio-Konservierungsmittel. In einigen unserer Podcasts sprechen wir über das Thema “empfindliche Gruppen” und verträgliche Dosierungen https://aromapraxis.de/podcast/ beispielsweise die Episoden 8 und 12. Viel Freude und alles Gute!
Super, vielen lieben Dank liebe Eliane! <3 Und danke fürs Anführen der Podcastfolgen.
In der Creme die ich benutze sind überhaupt viele Extrakte enthalten. Meinst du ich brauch mir da generell keine Gedanken machen? Ich weiß ja nicht, zu wieviel Prozent die Firma die Extrakte einsetzt…
Hallo liebe Eliane,
Erstmal großen Dank für deine ausführlichen Informationen. Ich bin mir dennoch bei etwas unsicher, und zwar beim ätherischen Öl Eukalyptus globulus. Es ist in meiner Creme fürs Gesicht enthalten.
Bin zur Zeit schwanger und habe gelesen, dass es bei Babys/Kleinkindern nicht im Gesichts/ Brustbereich angewendet werden soll, wg Glottiskrampf und ev Erstickungsgefahr. Ist das für die Schwangerschaft irrelevant? Oder kann auch schon das ungeborene Baby da Probleme bekommen?
Würde mich sehr über eine Rückmeldung von dir freuen. Vielen Dank, Anna
Hallo liebe Anna, Frage zurück: Benutzt du konventionelle Zahnpasta, evtl sogar mit Fluor? Betankst du dein Auto mit Benzin oder Diesel? Isst du vom Geschirr, das mit konventionellem Spülmittel oder Spülmaschinen-Tabs gespült wurde? Benutzt du Nagellack und/oder Deos? All das wäre zig mal schädlicher für deinen kleinen Hüpfer als die unter 1% Eukalyptusöl in deiner Creme (wer stellt eigentlich eine Gesichtscreme mit Eukalyptusöl her, wozu????) Pfefferminze und Eukalyptus bzw andere Cineolhaltigen Öle sind für eine schwangere Frau völlig okay, wenn in entsprechender Verdünnung (maximal 1,5%ig) und nicht eingenommen. Das Kleine “atmet” doch noch über die Nabelschnur!!!! Es werden zur Zeit wirklich seltsame Empfehlungen gegeben, entweder das Trinken von Zitronenöl (das angeblich Mit C enthält, was absolut nicht stimmt und das die feinen Schleimhäute des kompletten Verdauungstraktes reizen kann) oder das tägliche Schlucken von Oreganoöl, was die Darmflora und damit das Immunsystem stört. Oder aber es wird vor vernünftigen Anwendungen, also hoch verdünnt und äußerlich, gewartet. Doch fast alles aus dem Supermarkt und dem Drogeriemarkt ist “gefährlicher” als ätherische Öle in korrekter Anwendung. Auch die hormonelle Wirkung von eingeschweißtem Käse/Wurst ist ein hormonelles Thema, dass erwähnt werden müsste, macht niemand. Also: ALLES GUT und viel Freude!
Ohhh, vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung! Das ist sehr beruhigend. Ja, es gibt so viele Infos, die man so liest bzgl Schwangerschaft. Ich tendier halt dazu, mich da leicht beunruhigen zu lassen oder Dinge überzubewerten.
Deshalb ist so eine Antwort einer Expertin wirklich hilfreich für mich. Danke nochmal.
Hallo Eliane, es ist mir fast schon unangenehm zu fragen, weil ich mir vorstellen kann, dass deine Zeit sehr kostbar ist. Ich finde nur wenig Informationen zum ätherischen Öl der Atlaskamille tanacetum annuum leaf oil. Würde gern ein Gesichtsöl verwenden, wo dieses enthalten ist. Weißt du, ob das in der Schwangerschaft unbedenklich ist? Herzlichen Dank im Vorfeld, Maria
Hallo Maria, ja, leider ist es wirklich so, dass man noch nichtmal ein zuverlässiges Foto von Tanacetum annum findet, ich hatte für die Neuauflage meines Fachbuches wirklich intensiv gesucht. Es handelt sich ja um eine Rainfarn-Art und nicht um Kamille. Mit dem Campher-Gehalt ähnelt das Öl eher der heimischen Schafgarbe.
KEIN ätherisches Öl ist in der Schwangerschaft bedenklich, wenn es auf maximal 1,5% verdünnt ist und nicht innerlich angewendet wird. Zumindest unbedenklicher als tägliche Zahnpasta mit Fluor, Kosmetik/Shampoo mit Parabenen/Triclosan/PEGs, Dämpfe beim Tanken des Autos, Essen von Industriespeisen mit diversen Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen, Färben von Haaren und Lackieren der Fingernägel bzw das Entfernen des Lackes mit Aceton.
Ätherische Öle sowie die meisten Wirkstoffe werden bei vernünftiger Herstellung maximal 1,5%ig in Kosmetik hinzugefügt, warum sollten dann Bedenken bestehen…. Alles Gute!
Vielen vielen Dank, Eliane!
Eine wirklich tolle, informative und wirklich sachkundige Seite, vielen Dank dafür ☺️🙏🏼
Oh danke für dieses Lob, auch noch zu einem älteren Artikel. Das freut mich!
Liebe Eliane,
ich suche für eine Patientin ein Mittel gegen Candida im Darm. Sie plant eine Schwangerschaft und möchte daher vorsichtig sein.
Leider sind die meisten Heilpflanzen in der Schwangerschaft ja verboten. Weißt du einen Rat?
Herzliche Grüße und schon einmal vielen Dank
Das ist ein komplexes Thema, bei dem ich als allererstes zu einer Beratung mit einer Omnibiotik-Fachperson raten würde (meine Kollegin Sibylle Broggo-Läubli in Bern hat beispielsweise deren Zertifikat als Darmgesundheits-Beraterin), denn GEGEN Candida vorzugehen wirkt erfahrungsgemäß nur kurzfristig, es muss FÜR die gesunde Besiedelung des Darmes gesorgt werden. Dazu auch die entsprechende Ernährung erst mit Präbiotika, um die Bakterien, die beispielsweise die unterstützende Buttersäure-Verbindungen produzieren, zu nähren:
Bananen (eher grünlich, also nicht überreif)
Kartoffeln gekocht und abgekühlt, zB als Kartoffelsalat
Wurzelgemüse (Möhren, Pastinaken Topinambur)
Gemüse (Spargel, Chicorée, Artischocken,Tomaten)
Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen)
Zwiebelgewächse (Lauch, Zwiebeln, Knoblauch)
Generell null Nahrung mit Konservierungsstoffen, also antibakteriellen Substanzen, denn diese können das Gleichgewicht im Darm sehr stören. Möglichst auch keine Farbstoffe. Dazu mal für 4 Wochen eine Ernährung ohne Zucker und möglichst auch gering an einfachen Kohlenhydraten (sollte wohl besser erst nach den Feiertagen gestartet werden 😉
Ätherische Öle können zu diesem Thema nicht wirklich viel bringen, zumindest nicht als Selbst-Experiment. In der Schwangerschaft sind nicht die meisten Heilpflanzen verboten, auch nicht die meisten ätherischen Öle, die Art der Anwendung und die Dosis entscheidet.