Hier blüht momentan überall der noch blattkahle Gagelstrauch [Myrica gale], ein Torf- und Moorbewohner, auch Heidegagel genannt. Er ist meistens eher unter einem Meter hoch und nur als “Unkraut” bekannt. Das ätherische Öl seiner Blätter und auch seiner Früchtchen wird bereits im alten Standardwerk Gildemeister und Hoffmann von 1900 beschrieben. Eine neuere Analyse beschreibt folgende Zusammensetzung für das Blätter-Öl:

  • Germacron (25.1%)
  • Alpha-Pinen (12.2%),
  • Limonen (8.1%)
  • Alpha-Phellandren (8.0%)
Folgende Zusammensetzung gilt für das Früchte-Öl: 
  • Alpha-Pinen (22.6%)
  • 1,8-Cineol (18.9%)
  • Germacron (14.2%)
[Popovici J, Bertrand C, Bagnarol E, Fernandez M, Comte G : Chemical composition of essential oil and headspace-solid microextracts from fruits of Myrica gale L. and antifungal activity. Natural Product Research, Vol 22, 12, August 2008;1024-1032(9)]
 


Neuere Forschungen belegen ganz schüchtern, dass das Blätter-Öl eventuell antitumoral wirken könnte. Möglicherweise liegt das am Inhaltsstoff Germacron, dieses Keton ist auch im als antitumoral wirksamen Öl von Geranium macrorrhizum enthalten. Wenn man die weidenartigen Blättchen zerreibt, duften sie ähnlich wie Lorbeer, sie wurden früher zum Würzen von deftigen Gerichten verwendet und auch zum “Verbessern” von Bier. Zudem wirkt dieser Duft wunderbar gegen Motten- und Mücken. Das ultra-seltene ätherische Öl bekommt man bei
Maienfelser als “Gaggelstrauch”.