Das wichtigste Trägeröl in der deutschsprachigen Aromamassage-Region ist sicherlich Mandelöl, das goldfarbene flüssige Fett aus den allseits bekannten Mandeln. In Großbritannien bzw. in der englischsprachigen Welt ist die Verwendung von Traubenkernöl geläufiger (ich selbst verwende es auch lieber, es spreitet besser auf der Haut).

Ich habe wunderschöne Fotos der momentan blühenden Mandelbäume in Spanien von einer treuen Leserin gemailt bekommen. So nehme ich die hübschen Grüße aus dem Süden zum Anlass, daran zu erinnern, dass das was wir essen, sich im tiefen Inneren eines sehr harten Kernes ist.

Aus diesen traumhaften Blüten des Rosengewächses Prunus amygdalus entsteht also nach dem Frühling eine aprikosenartige Frucht. Das Fruchtfleisch ist ungenießbar und wird abgenommen.

An diesem Zweig hat der Stein überwintert, nachdem das Fruchtfleisch [unten links] verrottet ist.

Die harte Schale des Steins [oben rechts] wird maschinell entfernt (und geschreddert beispielsweise als Wegbelag verwendet). Im Inneren liegt gut geschützt der leckere ölhaltige Mandelkern, ein Powerpaket, das viele wertvolle Vitamine liefert, reich an Magnesium ist, vor Sodbrennen schützt und durch den minimalen Gehalt an Amygdalin vermutlich in der Tumorprävention wichtig ist. Daraus wird das feine und extrem verträgliche Massageöl gepresst, das natürlich auch in der Küche einsetzbar ist.

Auch echtes Marzipan wird aus den feinst gemahlenen und geschälten Mandelkernen hergestellt (und mit echtem Rosenwasser angefeuchtet). Mandelöl ist reich an Ölsäure und darum recht oxidationsstabil, bei guter Lagerung kann eine angebrochene Flasche ein Jahr und etwas mehr haltbar sein, je nach Qualität, Temperatur und Sauerstoffanteil in der Flasche. [Fotos Blüten: Alberte Knüfermann]