Insbesondere Kinder, jedoch auch ältere Menschen mit angegriffenen Atemwegen, mögen oder vertragen Inhalationen und Brusteinreibungen mit den typischen eukalyptusriechenden Ölen nicht. Eine wohlduftende Alternative ist ein Tröpfchen des leicht marzipanartig duftenden Styraxöles, gewonnen aus dem großen Amerikanischen Amber-Baum Liquidambar stryraciflua (in meinem Kursbuch hat sich dieser Fehler, Liquidamber mit E zu schreiben, bis in die 5. Auflage durchgeschlichen). Ein kleinerer naher Verwandter aus der Türkei heißt Liquidambar orientalis. Beide gehören zur Familie der Hamamelisgewächse (wie auch die Zaubernuss). Die wunderschönen herbstbunten Blätter werden von Laien meistens für Ahornblätter gehalten – er ziert im mittleren Europa oft Parks und Gärten.
Auch wenn die zerriebenen Blätter fein duften können, das ätherische Öl wird aus dem Harz destilliert und enthält alpha-Pinen, Sabinen, Terpineol-4 (Hauptinhaltsstoff von Teebaumöl), dazu verschiedene aromatische Alkohole, Ester und Säuren. Spuren des aromatischen Aldehyds Vanillin untermalen das leicht süßliche Aroma, das deutlich, jedoch nicht unangenehm an ‚Maler und Lackierer‘ oder Füllerpatronen erinnert. Das Öl wirkt antibakteriell, schleimlösend und krampflösend. Es ist ein wundervoller Inhaltsstoff für Hautsalben, wenn undefinierbare Entzündungen, Geschwüre und Schuppungen plagen und wenn Hämorrhoiden drücken. In Brustsalben 1%-ig eingearbeitet, lindert es Husten und Kurzatmigkeit bei Bronchtis. Auch Einreibungen neben der Nase zur Linderung von Nebenhöhlenbeschwerden damit können hilfreich sein. Zudem sorgen die vielen verschiedenen phenolischen Verbindungen für eine Aufhellung von trüber Stimmung.
Ich finde es eigenartig, dass ich in einschlägigen Datenbanken keine Hinweise auf wissenschaftliche Studien zu diesem Öl finde, seine Wirkungshinweise beruhen auf der traditionellen Erfahrungsmedizin. Wichtig ist es übrigens, auf destillierte Qualität zu achten, denn Extrakte (Resinoide, eher dunkel und extrem klebrig) können reizende Stoffe enthalten. Dennoch sollte Menschen mit ausgeprägter Neigung zu Allergien vorsichtig mit dem Öl sein.
American Sweet Gum essential oil distilled from Liquidambar styraciflua is an effective and sweetish (even slightly marzipan-like) smelling help in inhalations against bronchial complaints. It is a good alternative for very sensitive patients like small children and elderly people who don’t like pungent eucalyptus-like smells. It can be added to self made ointments against ulcers and different kinds of skin ailments. As it contains many aromatic (phenolic) molecules it also has a good uplifting action.
Ich lieeebe Styrax, ich finde, dass es schon verräuchert die Atemwege und die Seele streichelt (na, ich bin Extremräucherer, manch einer würde bei mir wohl das Weite suchen).
Super, dass du dich den harzigen Ölen so ausführlich annimmst. Ich habe oft beim Cremerühren das Problem, dass ich gern das Harz einarbeiten würde, aber mir Räucherware nicht rein genug erscheint. Wenn ich das richtig verstehe, ist ja das Gute aus dem Harz ins Öl hineindestilliert. Ich habe diesbezüglich wunderbare Erfahrungen mit Myrrheöl in der Hautpflege gemacht (verräuchert mag ich Myrrhe überhaupt nicht).
Zu Styrax hatte ich diesbezüglich bisher noch nichts gefunden. Danke für den Beitrag!
Gruß
Gaby
Schon seit Jahren ist Styrax ein wichtiger Begleiter für mich – Asthmatiker mit Lungenemphysem. Ich habe das Harz auch schon geräuchert und liebe diesen Duft, noch besser ist das Räucher zusammen mit einem Hauch Benzoe.
Liebe Grüße
Anna
oh ja feines Düftchen!
Ich habe eine Liquidamber Gumball in meinem Garten 🙂 ich trockne jeder Jahr die schönen „Blätter“ (wie oben auf dem Foto) die ich dann ich auf meinem Räuchersieb verräuchere, die Blätter verströmen einen sehr dezenten feinen Duft!
und das Öl kommt beim mir unteranderem in die Neurodermitispflegecreme für meine Nachbarin!
LG
Sabine
Danke für die immer wieder guten Tipps, werde es sehr gerne probieren da Cayeput bei den Kindern meist geruchlich nicht so ankommt… Es gibt so viele schöne Öle lese den Blog immer gerne 🙂
Hihi den blöden Schreibfehler habe ich wie ich sehe auch gemacht 🙁 Liquidambar stryracifua „Gum Ball“ also die Kugelform
seine Blätter haben zurzeit noch die schönsten Farben, einfach herrlich!
LG
Sabine
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