Heute feierte die katholische Kirche Maria Himmelfahrt, das ist der Tag, an dem Heilkräutersträuße (Kräuterbuschen) geweiht wurden.
Als ich noch in Bayern wohnte, lernte ich auf diese Weise die kleinen olivenartigen Früchte des Lorbeers kennen, denn so ein Zweig befand sich im wunderschönen und bunten Strauß (Foto). Traditionell besteht dieser aus Johanniskraut, Schafgarbe, Alant, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Wermut, Echtem Eisenkraut, Beifuß, Rainfarn und was man sonst noch im Garten oder auf dem Markt findet.
Dazu passt ein kleiner Artikel, den ich in der vorletzten Ausgabe der englischsprachigen Wochenzeitschrift New Scientist las:
Wissenschaftler in Barcelona haben Zahnstein von den Zähnen von fünf Neanderthalern untersucht. Einer aß Schafgarbe und Kamille. Man geht davon aus, dass Pflanzen ohne sättigende Nährstoffe und welche teilweise bitter schmecken, nicht zur normalen Ernährung dieser Ur-Menschen von vor 50.000 Jahren gehörte, sondern dass sie tatsächlich aufgrund der heilenden Eigenschaften verspeist wurden.
Man sieht in diesem Fund den ersten Beweis, dass in grauer Urzeit Selbstmedikation ausgeübt wurde [macht das nicht auch jedes (Haus-)Tier wie Hund oder Katze?]
Gestern bekam ich eine mail von Margitta aus der Ferne, ob ich denn schon meinen Kräuterbuschen gebündelt hätte… Da musste ich erstmal auf den Kalender gucken. Wir Nordlichter hier oben kriegen von all dem nichts mit. Maria Himmelfahrt hat sich mir auch nie erschlossen – ist ja in der katholischen Gegend ein Feiertag. Ich frage mich, welcher „heidschnische“ Tag dahintersteckt.
In grauer Vorzeit war Selbstmedikation an der Tagesordnung. Die Menschen lebten ja mittendrin in der Natur. Schafgarbe und Kamille – die blauen äth. Öle 🙂
Schöner Hinweis, Eliane, werde ich bei meiner nächsten Kräuterwanderung an die Frau bringen. Danke dafür.
LG Heidi