Ich bin der Meinung, wer mit ätherischen Ölen arbeitet, sollte (mindestens) einmal erleben können, wie mühsam der Anbau, das Jäten, das Ernten und die Gewinnung von diesen wunderbaren Duftstoffen ist. Vom Abfüllen, Etikettieren, sich mit Vorschriften-und-Verboten-Rumschlagen und dem Vertrieb nicht zu reden.

Ein glühend heißer Tag führte am Samstag also in die Provence nach Illertissen zur Staudengärtnerei Gaissmayer. An drei gläsernen Destillen, die für DAB-Destillationen kallibriert sind (Arzneibuch), konnten die KursteilnehmerInnen eine Ahnung des großen Aufwandes, aber auch der Freude mit den Düften, erhaschen.

Inmitten von zig tausenden von Pflanzen stand das Zelt mit den Apparaturen.

Bei jedem Stöhnen über die Hitze musste ich daran denken, dass die meisten Duftpflanzen bei mehr als 30 Grad geerntet werden, denn die Mehrheit stammt aus tropischen Ländern oder aus Regionen rund ums Mittelmeer.

Trockendrogen in Arzneibuchqualiät wurden destilliert…

…und auch frische Kräuter, die zunächst klein geschnitten werden mussten. Diese Arbeit war mit der Zitronenverbene (Aloysia triphylla/Lippia citriodora) aber nicht sehr beschwerlich!

Das Öl aus den getrockneten Köpfchen ist normalerweise grell orangefarben, hier hat sich etwas blaues Schafgarbenöl der vorherigen Destillation mit eingeschlichen.

Monarda fistulosa, die Indianernessel – ihr ätherisches Öl duftet/riecht nach Oregano und Thymian. Im kleinen Video kann man Georg Effner und seine Erläuterungen auch in bewegten Bilden anschauen (und bitte nicht über Zittern und Zappeln wundern, Stechmücken und Bremsen haben und schier zerfressen!).

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