Immer wieder erreichen mich Anfragen nach ätherischen Ölen GEGEN eine bestimmte Symptomatik oder Krankheit. Doch genau wie seinerzeit bei meiner NLP-Ausbildung bei Mitbegründer Richard Bandler, habe ich die Anwendung der ätherischen Öle lieben gelernt, weil sie FÜR den Menschen arbeitet. Im NLP (Neurolinguistik) hilft man Menschen mit seelischen „Problemen“, indem man ihre Stärken stärker macht und nicht auf ihren Schwächen herum reitet. Man lässt sich auch nicht von medizinisch-psychologischen Fachbegriffen blenden, sondern schaut, wo der Rat suchende Mensch in diesem Augenblick gerade steht. Genau so begreife ich die Aromatherapie.
Sie sollte im Idealfall eine ganzheitliche Arbeit am Menschen sein und nicht eine Waffe GEGEN einen Zustand. Darum kann ich keine Fragen per E-Mail oder Telefon beantworten, wenn es etwa heißt: Meine Oma hat Lungenkrebs, was kann ich dagegen tun? Mein Mann hat Parkinson, gibt es Öle dagegen? Meinem Bruder wurde die Leber transplantiert, kann ich Aromatherapie bei ihm machen? Doch jeder Mensch ist anders, jede Situation ist anders, jeden Tag fühlt sich der Patient/die Patientin anders. Ohne die Person genau anzuschauen und sie zu befragen (oder wenn sie nicht mehr kann, nahe Angehörige), kann man meiner Ansicht nach keine gute und individuell ausgerichtete Aromatherapie machen.
Bei der Anfrage nach Morbus Parkinson konnte ich nur generell antworten: Insgesamt entkrampfend wirken Öle, die reich an bestimmten Estern und Ethern sind:
- Muskatellersalbei [Salvia sclarea; Foto links] (wenn der Patient Weichheit und Sanftheit vermisst)
- Mandarine [Citrus reticulata] (wenn er das Kind in sich berühren möchte [Erinnerungen an unbesorgte Zeiten etc]
- Petit Grain [Citrus aurantium fol.; Foto rechts] (wenn er mehr Geradlinigkeit und Konzentration benötigt)
- Kamille römisch [Chamaemelum nobile ] (wenn er starke [Zukunfts-]Ängste hat)
- Lavendel [Lavandula angustifolia] (wenn er nicht mehr abschalten kann)
- Basilikum [Ocimum basilicum Ct. Linalool] (wenn der ganze Körper verkrampft)
- Tonka [Dipteryx odorata] (wenn mehr Süße ins Leben gelassen werden soll)
Alle Blütenöle gehen auch in diese Richtung, sie müssen jedoch an der Nase des Patienten sorgfältig überprüft werden, da sie sehr stark wirken können und auch meistens sehr stark duften. Lassen Sie die betreffende Person an einer Vorauswahl schnuppern, deren Nase wird entscheiden können, was in DIESEM Moment benötigt wird und gut tut. Eine Mischung aus zwei oder drei Ölen wäre natürlich auch okay, vielleicht wie folgende, von der einige Tropfen zweimal täglich sanft auf die Unterarme aufgetragen werden können (sie wirkt auch bei „harmlos“ verspannten Menschen, bei Schlafstörungen, bei Prüfungsangst):
- 20 ml Macadamianussöl (oder ein anderes natives fettes Bio-Öl)
- 2 Tropfen Muskatellersalbei
- 2 Tropfen Mandarine
- 1 Tropfen Petit Grain
Dr. Erwin Häringer, Arzt für Allgemeinmedizin, schrieb diese wertvolle Ergänzung, die mir durch den Unterricht bei zwar seit Langem bekannt ist, die ich jedoch vergessen hatte zu erwähnen: das ätherische öl von mönchspfeffer (keuschlamm) vitex agnus castus enthält- wie auch die getrockneten samen dieser verbenaceenart bestimmte diterpene, sog. clerodadienole. diese können zu etwa 50% l-dopa ersetzen, welches ja beim niedergang der nigro-striatalen systeme fehlt. diese inhaltsstoffe binden sehr stark an d2 rezeptoren.
darüber (also über den einsatz von einem phytopharmakon, welches traditionell bei der hyperprolaktinämie, z.b. bei pms eingesetzt wird) gibt es studien und info u.a. bei bionorica etc. für die adjuvante therapie bei parkinson und lewy-body demenz. (für therapeuten!)
Liebe Eliane,
Ja genau, das ist der entscheidende Denkansatz in der Aromatherapie/pflege – dieser individuelle, tagesabhängige und ganzheitliche Ansatz, der den psychischen wie auch den physischen Zustand des jeweiligen Menschen berücksichtigt. Ich glaube, das ist die große Chance der Aromapflege in der Gesundheitsvorsorge, für die jede/r von uns zukünftig immer mehr selbst verantwortlich sein wird (bei der Kostenexplosion im Gesundheitswesen) – auf zu neuen Ufern! Das ist unser aller Chance, so hoffe ich wenigstens!
liebe Grüße
Sabine D.
Liebe Eliane,
sehr deutlich und gut gesagt. Der einzelne Mensch gehört in den Focus und wie er gestärkt werden kann. Nicht die Krankheit.
Danke und Grüße
Birgit
liebe eliane,
deine empathische und kenntnisreiche antwort finde ich sehr „salutogenetisch“!
zur ergänzung: das ätherische öl von mönchspfeffer(keuschlamm) vitex agnus castus enthält- wie auch die getrockneten samen dieser verbenaceenart bestimmte diterpene, sog. clerodadienole.
diese können zu etwa 50% l-dopa ersetzen, welches ja beim niedergang der nigro-striatalen systeme fehlt.
diese inhaltsstoffe binden sehr stark an d2 rezeptoren.
darüber (also über den einsatz von einem phytopharmakon, welches traditionell bei der hyperprolaktinämie, z.b. bei pms eingesetzt wird) gibt es studien und info u.a. bei bionorica etc. für die adjuvante therapie bei parkinson und lewy-body demenz.(für therapeuten!)
mit lieben duftenden grüßen, bis zum primaverafest
dein giavino/soham/dr.dr.häringer
Liebe Eliane,
ich möchte mich der Meinung von Birgit H.
anschließen. Der einzelne Mensch gehört in den Focus und wie er gestärkt werden kann. Nicht die Krankheit.
Unser Freund lebt in Spanien. Nachdem er die Diagnose Parkinson bekam, stand für ihn fest: jetzt oder nie erfülle ich mir meinen Lebenstraum. Ich laufe den Jakobsweg, trotz der körperlichen Behinderung.
Inzwischen ist er ihn zweimal gelaufen. Zuerst 800 km und zwei Jahre später 1000 km. Er hat jeweils ein Taschenbuch geschrieben mit dem Titel: „Weiter, immer weiter….“ und „Jeder Schritt zählt“. Das zweite Buch gefällt mir besonders gut. Es ist sehr privat geschrieben; aber es sind auch Unzulänglichkeiten erwähnt, die diese Krankheit Parkinson mit sich bringen kann. Wer mehr über unseren „Mutmacher“ lesen möchte, kann sich auf seiner Internetseite informieren. http://www.karlheinzbrass.com
Ich wünsche allen ein gutes Wochenende und
Dir Eliane, schicke ich besonders liebe Grüsse
Alberte
Ich habe heute eine Dame massiert die an Parkinson leidet.Schon nach 10 min fühlte sie sich weich und entspannt und obwohl sie aufgrund der Begleiterscheinung Geruchverlust leider und die Oele nicht riechen konnte,so hat sie über die Schleimhäute die Öle wahrnehmen können. Während der Rücken und Fuß Massage hatte sie keinen Tremor und war glücklich.Ich benutzte Bergamotte,Kamille und Muskatellersalbei und Tonka. Vielen Dank für den wertvollen Tip.
Das freut mich extrem, vielen Dank für dieses wundervolle Feedback. Als ich als Schwesternhelferin in einem Altenheim arbeitete, betreute ich eine Dame, die an Parkinson erkrankt war. Die Zeit mit ihr blieb mir in Erinnerung. Inzwischen leidet auch ein Onkel von mir darunter und ein anderer Bekannter ist kürzlich daran verstorben. Alles, was wir für diese Menschen, die in ihrer Lebensqualität so eingeschränkt sind, tun können, ist wertvoll! Weiter so!
Mönchspfefferöl gibt es bei http://www.feeling.at/osshop/moenchspfefferoel-vitex-agnus-castus-p-1029.html
hallo und ein freundliches guten abend,
ich bin karl-heinz brass, der weiter oben erwähnte parkinsonpatient und jakobswegpilger. ihre infos habe ich mit großem interesse gelesen, habe ich doch selbst mit großen, schmerzhaften verspannungen im hals-schulterbereich zu tun. dies ist aber ein generelles problem bei dieser diagnose. mich interessiert ob eine bestimmte art von öl hilfreich sein kann dieses problem zu lindern.
danke für eine antwort und liebe grüße
karl-heinz brass
Hallo Joah, da ich nicht die Expertin für Hormone bin, kann ich das wirklich nicht beantworten. Ich weiß nur von meiner Kollegin in Bern, dass bei einer Kosmetikerin extrem hohe Progesteronwerte fest gestellt wurde, da sie tagaus tagein ihre KundInnen mit Hyaluroncremes und ähnlichen Produkten behandelte. Nach einigen Wochen, in denen sie zum Suchen der Ursache Handschuhe beim Arbeiten trug, gingen diese Werte auf das Normale zurück. Ich würde mich dort in Bern anhand der Ergebnisse der Speicheltests beraten lassen, denn auch bestimmte Nahrungsmittel wie Baumnüsse können die Werte zuverlässig ansteigen lassen. Ob das Riechen am Agnus castus-Öl helfen könnte, kann ich genau so wenig beurteilen, denn wenn man so deutlich im Minus mit einem (materiellen) Stoff ist, reichen Riechimpulse, die eher sanft regulierend wirken, oft nicht aus. Riecht das Öl denn überhaupt gut für IHRE Nase? Haben Sie Lust, daran zu schnuppern? Auch das kann ein Indikator sein. Ich mag den Geruch nicht wirklich. Ob es helfen würde, kann nur ein erneuter Speicheltest nach circa 3 Monaten feststellen.
Hallo Eliane
Vielen Dank nochmals. Das klingt spannend mit der Hylauron Creme und ich würde mich gerne an die Expertin in Bern wenden. Wie kann ich am besten Kontakt mit ihr aufnehmen?
Das Agbus Castus Aroma habe ich nocht nicht getestet. Ich werde es demnach nur begleitend verwenden.
Liebe Grüsse
Joah Dittli
Meine sehr auf Hormone spezialisierte Kollegin Sibylle Broggi-Läubli ist über https://www.sela.info/kontakt in Köniz bei Bern zu erreichen.
Liebe Eliane, hast du Erfahrung mit ARomatherapie betreffend Hallux-Zehe?
vielen DAnk
Dorothea
Liebe Dorothea, es kommt darauf an, was gemeint ist. Bei Schmerzen, können wir mit entsprechenden Ölen die Schmerzen lindern, bei Entzündungungen, können wir antientzündliche Öle recht erfolgreich einsetzen, ist die Haut an dieser Stelle spröde und verhornt, kann Sheabutter oder auch Avocadoöl helfen. Aber an der Knochendeformation selbst können ätherische Öle nichts ausrichten.