Als mir kürzlich beim Frühjahresputz zwei Kilo (getrocknete) Alantwurzel in die Hand fielen, dachte ich, dass der Winter eigentlich die ideale Zeit ist, um so genannte Drogen, also getrocknete Gewürze und auch Kräuter zu destillieren: Gewürznelken, Zimt, Piment, Muskatnüsse, Sternanis, Fenchel, Kümmel, Koriander  und auch Lavendelfrüchtchen sowie alle hochwertigen und schonend getrockneten Küchenkräuter. Ich muss demnächst meinen riesigen frisch-grünen Rosmarin tüchtig schneiden, auch der darf dann in den Kupferkessel wandern.

Eliane Zimmermann AiDA AromatherapyHeilpraktikerin und Leserin Susanne M. stellte mir netterweise einige Fotos ihrer Küchendestillation in der ‘Leonardo’ zur Verfügung. Sie erhielt nicht nur ausreichend Lavendel- und Salbeihydrolat dabei, sondern eine erstaunliche Menge an ätherischem Öl. Das zu destillierende Gut muss erst sorgfältig zerkleinert werden, am besten mit einem sehr scharfen Messer. Getrocknete Drogen kann man gut mörsern, notfalls mit einer Kaffeemühle ganz kurz grobkörnig mahlen.

https://aromapraxis.de/2011/12/20/hydrolat-piment

Bei den ersten Heim-Destillationen ist es wirklich unglaublich aufregend, wenn nach einiger Zeit der erste Tropfen Hydrolat ins Auffanggefäß tropft.

Eliane Zimmermann AiDA Aromatherapy

Wenn dann am Ende der Prozedur auch noch ätherisches Öl auf dem Hydrolat schwimmt (hier Salbeiöl), kann man sein Glück kaum fassen! Die Sonne am Bodensee hat Susannes Salbeipflanze sichtlich gut getan! Vielen Dank für diese schönen Fotos! Ähnliche Kupfer-Destillen kann man übrigens bei Destillatio in der Nähe von Fulda bestellen, am besten auch bei der Protestaktion mitmachen, denn ungenehmigte Destillation von heimischen Kräutern und auch von Obst in größeren Destillen als 0,5 Liter wird in Deutschland (und vielen anderen Ländern) als kriminelle Tat geahndet. In der Schweiz darf man als Hobby-Destillateur immerhin Brennkessel bis zu 3 Litern einsetzen. Bücher zur Destillation: Ätherische Öle selbst herstellen von Bettina Malle und Helge Schmickl sowie   Destillatio von Kai Möller (letzteres behandelt auch das Herstellen von Schnäpsen und Alkohol für kosmetische Zwecke).