Als mir kürzlich beim Frühjahresputz zwei Kilo (getrocknete) Alantwurzel in die Hand fielen, dachte ich, dass der Winter eigentlich die ideale Zeit ist, um so genannte Drogen, also getrocknete Gewürze und auch Kräuter zu destillieren: Gewürznelken, Zimt, Piment, Muskatnüsse, Sternanis, Fenchel, Kümmel, Koriander und auch Lavendelfrüchtchen sowie alle hochwertigen und schonend getrockneten Küchenkräuter. Ich muss demnächst meinen riesigen frisch-grünen Rosmarin tüchtig schneiden, auch der darf dann in den Kupferkessel wandern.
Heilpraktikerin und Leserin Susanne M. stellte mir netterweise einige Fotos ihrer Küchendestillation in der ‚Leonardo‘ zur Verfügung. Sie erhielt nicht nur ausreichend Lavendel- und Salbeihydrolat dabei, sondern eine erstaunliche Menge an ätherischem Öl. Das zu destillierende Gut muss erst sorgfältig zerkleinert werden, am besten mit einem sehr scharfen Messer. Getrocknete Drogen kann man gut mörsern, notfalls mit einer Kaffeemühle ganz kurz grobkörnig mahlen.
Bei den ersten Heim-Destillationen ist es wirklich unglaublich aufregend, wenn nach einiger Zeit der erste Tropfen Hydrolat ins Auffanggefäß tropft.
Wenn dann am Ende der Prozedur auch noch ätherisches Öl auf dem Hydrolat schwimmt (hier Salbeiöl), kann man sein Glück kaum fassen! Die Sonne am Bodensee hat Susannes Salbeipflanze sichtlich gut getan! Vielen Dank für diese schönen Fotos! Ähnliche Kupfer-Destillen kann man übrigens bei Destillatio in der Nähe von Fulda bestellen, am besten auch bei der Protestaktion mitmachen, denn ungenehmigte Destillation von heimischen Kräutern und auch von Obst in größeren Destillen als 0,5 Liter wird in Deutschland (und vielen anderen Ländern) als kriminelle Tat geahndet. In der Schweiz darf man als Hobby-Destillateur immerhin Brennkessel bis zu 3 Litern einsetzen. Bücher zur Destillation: Ätherische Öle selbst herstellen von Bettina Malle und Helge Schmickl sowie Destillatio von Kai Möller (letzteres behandelt auch das Herstellen von Schnäpsen und Alkohol für kosmetische Zwecke).
Liebe Eliane, ich habe aus Spaß an der Freud‘ (rheinisch) Rosmarin destilliert. Der erste Versuch war ein Fehlschlag. Ich rate jeder Hobby
„Destille“ den Rosmarin sehr klein zu schneiden. – Weiterhin habe ich in Deinem tollen Artikel auf >Kaffeemühle< geklickt. Da entdeckte ich
u. a. auch Deinen Hinweis auf Phytomontano. Alles ist sehr lehrreich.
Danke für Deine tollen Infos.
Herzliche Grüße nach Irland von Alberte
Auch ich habe gestern destilliert – und zwar mit getrockneter Pfefferminze. Es ist immer wieder spannend zuzusehen, wie sich das Hydrolat sammelt bzw. wenn die ersten Öltröpfchen schwimmen.
Eine wirklich schöne „Arbeit“.
Und auch ich finde die Seite von Phytomontana super. Elisabeth hat mich in meinem Vorhaben bestärkt und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Außerdem durfte ich schon einige ihrere tollen Hydrolate ausprobieren. Die erhält man im TEH-naturwerke shop!
Liebe Grüße nach Irland
Andrea