Ich bekomme immer wieder Anfragen, ob man Dellwarzen (Molluscum contagiosum) mit ätherischen Ölen besiegen kann. Ich hatte im Öle-Lexikon mal kurz darüber geschrieben. Die mit Flüssigkeit gefüllten und sehr ansteckenden Pusteln (die streng genommen keine Warzen sind) werden von Viren ausgelöst, sie kommen oft bei Kindern vor, jedoch auch bei Erwachsenen im Intimbereich. Für die Anwendung im Nicht-Schleimhautbereich zeigte eine australische Studie mit Dellwarzen an Kinderhaut, dass das wundervoll duftende ätherische Öl der Zitronenmyrte (Backhousia citriodora) recht erfolgreich eingesetzt werden kann. Sie ist eine der wenigen Duftpflanzen mit von mir geliebten ätherischen Ölen, die ich noch nicht ‚life‘ erleben konnte, ich habe bislang nur getrocknete Blätter schnuppern und fotografieren können.
Da sie ein wichtiges Gewürz in der ost-australischen Küche ist, stellt der bekannte Gewürze-Experte Gernot Katzer sie in seinem Buch Picantissimo vor. Die frischen oder getrockneten Blätter werden – vor allem im Heimatland der Zitronenmyrte Australien – wie Lorbeerblätter zum Würzen von süßen und deftigen Speisen verwendet. In der Studie wurde das Öl an 31 durchschnittlich 4,6 Jahre jungen PatientInnen 10%-ig verdünnt. Das ist eine Verdünnung, die ich ohne fachliche Aufsicht nicht empfehlen kann, also maximal 2%-ig sehr frisches Zitronenmyrte-Öl in Aloe vera-Gel oder Johanniskrautöl (wirkt auch leicht antiviral) verdünnen und auch nur sehr lokal mit Wattestäbchen aufgetragen. Zitronenmyrtenöl kann durch seinen hohen Citralgehalt schnell oxidieren und bereits nach einem knappen Jahr (nach Öffnen des Fläschchens), empfindliche (Kinder)Haut reizen und sogar zu Allergien führen. Eventuell 1:1 mit Lavendel mischen, also beispielsweise 1 Tr. Zitronenmyrte und 2 Tropfen Lavendel in 10 ml Aloe vera Gel. Je nach Alter und Empfindlichkeit der kleinen Patienten eventuell in ersten drei bis fünf Behandlungen eine leicht höhere Verdünnung vornehmen (2 Tr. Zitronenmyrte, 2 Tropfen Lavendel auf 10 ml Aloe vera-Gel oder Johanniskrautöl, dann reduzieren. Beharrlichkeit ist sicherlich wichtiger als hohe Dosierung, also mindestens 10 Tage und bis zu drei oder vier Wochen anwenden. Eventuell zwischen diesen Anwendungen die betroffenen Stellen mit etwas Mandelöl „beruhigen“. In der Studie wurde diese 10%-ige Mischung (mit Olivenöl) an 16 Kindern 21 Tage lang angewendet, die Kontrollgruppe von 16 Kindern wurde mit reinem Olivenöl behandelt. Bei 9 der 16 Kinder der Zitronenmyrtengruppe waren mehr als 90% der Pusteln verschwunden, bei der Olivenölgruppe war keinerlei Erfolg zu verzeichnen. [Essential oil of Australian lemon myrtle (Backhousia citriodora) in the treatment of molluscum contagiosum in children. Burke BE, Baillie JE, Olson RD. Biomed Pharmacother. 2004 May;58(4):245-7.]
Das fein nach frisch geriebener Zitronenschale duftende ätherische Öl ist beispielsweise bei Feeling erhältlich. Ich verwende es gerne, um Gebäck (auch Zuckerguss) damit lecker zu „zitronisieren“ (2-3 Tropfen für ein normales Kuchenrezept, in dem abgeriebene Zitronenschale verwendet wird, 1 Tropfen in eine durchschnittliche Portion Zuckerguss). Das Öl ist auch wundervoll der Duftlampe oder in einem selbstgemachten Raumspray (50 ml Wodka in einer Braunglasflasche mit 10 Tropfen Zitronenmyrtenöl und 10 Tropfen Orangenöl gut verschütteln, in der kühlen Jahreszeit evtl. noch 2 Tropfen Zimtöl dazu geben. Das ist eine traumhaft duftende und virenverscheuchende Mischung für den Winter.
Liebe Eliane,
herzlichen Dank für diesen wunderbaren Beitrag mit der Zitonenmyrte. Schade, dass ich das noch nicht vor 25 Jahren wußte…mein Sohn hatte damals als 12-jähriges Kind bestimmt 50 Dellwarzen am ganzen Körper. Diese wurden dann chirurgisch abgetragen und danach verätzt.
Wenn nun bei meinen Enkelchen dieses Problem einmal auftauchen sollte, weiß ich, was zu tun ist.
Liebe Grüße
Heidi
Liebe Eliane,
vielen Dank für das Rezept um Dellwarzen zu vertreiben. Ich habe es gleich in meine Rezeptsammlung aufgenommen.
Herzliche Grüße,
Michaela
Liebe Eliane,
Danke für die Infos; es gibt nicht lästigeres als Warzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das Zitronenmyrte auch sehr gut ist gegen die “ normalen“ Warzen.
Alles Liebe
Irene
Liebe Eline,
Meine Enkeltochter hatte im Alter von 3 Jahren diese quälenden, juckenden Dellwarzen. Es wurden immer mehr. Sie kratzte sie auf…
zum Glück haben wir dieses Problem durch Homöopathie lösen können. Wir fanden eine erfahrene Ärztin und nach etwa 14 Tagen war keine Warze mehr da.
In deinem neuen Buch empfiehlst du ja auch die Zitronenmyrte. Dieses Öl gehört momentan noch nicht zu meiner Sammlung, – aber in Kürze.
Danke für den Beitrag
LG Heidi
…entschuldige, dass ich dich umgetauft habe.
LG Heidi
Hallo,
Warzen sind eine Ausleitungsform des Organismus. Er zeigt an, dass er noch Energie hat, krankmachendes, störendes nach Außen zu bringen, wenn auch in Form von unschönen Warzen. Wenn Warzen im Rahmen einer homöopathischen Behandlung verschwinden, ist es sicherlich ein Erfolg. Es kommt auch vor, dass in der Kindheit unterdrückte Warzen während einer homöopathischen Behandlung wieder auftauchen. Viele Warzen sprechen auf äußere Behandlung nicht an, bzw. kommen wieder. Wenn Warzen massiv unterdrückt werden, muss der Körper sich andere Orte (z.B. innere Organe) suchen, an dem er „die nach innen gezwungene Warze“, bzw. das krankmachende, hier der Virus, abzulagern.
Herzliche Grüße
Barbara
Liebe Eliane, möchte mich einfach mal ganz persönlich für deine Rezeptur gegen Dellwarzen bedanken. Viele Kinderfüsse sind jetzt warzenfrei. Schön das es dich und deinen Wissensfundus gibt. Nächstes Jahr steht eine Reise zu dir nach Irland bei mir ganz oben auf der ,,To-do Liste“. Herzlichst, Manuela
Hallo,
habe gerade diesen Beitrag hier gelesen. Würdest du diese Rezeptur auch für Erwachsene empfehlen? Mein Mann hat seit zwei Jahren, beginnend mit einer Neoprenallergie mit lokaler Cortisontherapie, ständig Hautprobleme mit juckenden roten Pusteln und jetzt zu guter Letzt grossflächig verteilte Dellwarzen ( wurde vom Arzt diagnostiziert) die sich hartnäckig halten, da er leider z.T kratzt, und sie dadurch weiterverteilt. Da wir mit Dermatologen bisher keine besonders guten Erfahrungen gemacht haben und er homöopathisch schon in Behandlung ist ( Thuja), möchten wir etwas unterstützend dazu machen.
Vielen Dank schonmal im voraus
Herzliche Grüße
Brigitte
Na klar, als Erwachsener hat man ja ohnehin viel mehr Möglichkeiten. Da alle „zitronig“ duftenden ätherischen Öl eine mehr oder weniger ausgeprägte antivirale Wirkung aufweisen (aufgrund des Inhaltsstoffes Citronellal und auch wegen Citral), können abwechselnd auch Melissenöl und Zitroneneukalyptusöl eingesetzt werden. Am besten im bei abnehmendem Mond, dann sind die Chancen größer.