Es geht doch nichts über praktisches Anschauungsmaterial! Da hört man immer wieder, dass ätherische Öle Kunststoff angreifen können. Doch wenn man einmal selbst einen Tropfen Mandarinen-, Orangen- oder Zitronenöl in so ein zum „emulgieren“ gerne verwendetes Kaffeesahnetöpfchen gegeben hat, und dann beobachtet, in wie wenigen Minuten das Pöttchen zerfressen ist, geht man sicherlich nicht mehr leichtsinnig mit der Aufbewahrung von Ölemischungen um. Ich hatte vor anderthalb Jahren bereits einmal hier ausführlich über dieses Thema geschrieben und wollte heute mal wieder dran erinnern. Denn derzeit schnieft und hustet es überall und sicherlich wird auch mal zur Inhalationsmaschine gegriffen.
Da Billiginhalatoren vom Discounter oder Kaffeeröster sicherlich nicht der Qualität von viel teureren Maschinen aus der Apotheke oder dem Sanitätsfachhandel entsprechen, ist Vorsicht geboten. Man sollte also insbesondere keine Nadelöle und keine Zitrusöle in Geräte geben, wenn sie nicht für ätherische Öle geeignet oder zugelassen sind. Man riskiert einerseits die Zerstörung der Kunststoffteile oder des ganzen Maschinchens, andererseits können wir Laien nicht beurteilen, welche giftigen Anteile im Plastik durch diesen Auflösungsprozess freigesetzt werden und dann mit inhaliert werden.
Ich habe hervorragende Erfahrungen mit der Inhalation von Manukaöl, dieses enthält so gut wie keine Monoterpene (ohne funktionelle Gruppe) und scheint sehr pfleglich mit Kunststoff umzugehen. In unserem Pariboy Inhalator wird ein Tropfen Manukaöl mit circa 2 ml Rosenhydrolat verschüttelt und jeweils damit 3x täglich inhaliert (stark gegen Viren und Bakterien und entzündungshemmend-schmerzlindernd). Auch Kamillenöl ist für diesen Zweck geeignet, sowie alle Öle die weder klebrig sind (wie Benzoe) und die wenig(er als 10 Prozent) Monoterpene enthalten. Im oben abgebildeten „Experiment“ vergleichen wir in Kursen unterschiedliche Zitrusöle. Das gezeigte Loch entstand in weniger als 10 Minuten mit Orangenöl. Bergamotteöl richtet kaum Schaden am Kaffeesahnetöpfchen an, auch Lavendelöl verursacht fast keine Auflösungserscheinung, allenfalls eine minimal klebrig-angegriffene Oberfläche (je nach Öl und Dauer). Pfefferminzeöl kann auch Kunststoffe angreifen. Im Zweifelsfalle testet man das ätherische Öl seiner Wahl an einer versteckten/unwichtigen Stelle seines Gefäßes oder Gerätes.
Bestimmte Kosmetikgefäße und auch viele Medizinprodukte sind aus anderem Kunststoff hergestellt, insbesondere typische aromapflegerische Verdünnungen von circa 1 bis 2 Prozent kann man problemlos darin aufbewahren. Gefährdet sind jedoch auch diese dünnen-faltbaren Getränkeflaschen, also niemals selbst gemachte Limonaden darin herstellen und aufbewahren.
Liebe Eliane
Vielen Dank für den Hinweis, wie ätherische Öle Kunststoff angreifen und sicher damit andere nicht so tolle Stoffe freisetzen.
Ich inahliere mit dem Macholdt Alternativ-Inhalator, einem für mich einfachen und sehr effektiven Gerät. Das aus Deutschland kommt und auch in der Schweiz in Drogerien, oder Apotheken zukaufen ist.
http://www.macholdt-inhalatoren.de
Herzlich Verena
Liebe Eliane,
vielen Dank für den Hinweis. Nun bin ich endgültig sicher, dass mein Aroma Diffusor angegriffen ist. Habe einen kleinen Diffusor mit Ultraschall in Vulkan-Form und empfinde seit einiger Zeit, dass es merkwürdig „chemisch bzw. medizinisch“ riecht, wenn er eine Weile läuft. Da ich neue Erkältungs-Mischungen ausprobiert habe, war ich nicht sicher, ob der Geruch nicht so sein soll. Aber so richtig wohl war mir dabei nicht. In dem Diffusor haben sich nun auch Ablagerungen gebildet, die ich gerne entfernen würde, weiß aber nicht mit was, da ich natürlich den Kunststoff nicht noch mehr angreifen will. Vielleicht besser das Gerät entsorgen. Gibt es eine Möglichkeit, die Öle für so ein Gerät zu emulgieren?
Liebe Grüße vom Bodensee,
Talia
Liebe Frau Zimmermann,
das ist sehr anschaulich. Auch ich habe die Schnelligkeit der ätherischen Öle völlig unterschätzt. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Wir inhalieren meistens mit Cajeput Öl.
Herzliche Frühlingsgrüße aus Reichensachsen
Manuela
Dieser Blogeintrag ist zwar schon etwas älter, aber sehr wichtig – vielen Dank, dass darauf (noch einmal) hingewiesen wird!! Nachdem uns Kunststoffe praktisch überall umgeben und man natürlich gerne auch ätherische Öle vielseitig einsetzt, vergisst man leicht darauf.
Eine Frage habe ich allerdings: wie sieht es eigentlich mit den Kunststoffen bei den Originalverpackungen von ätherischen Ölen aus? Die DIN-Tropfer und Verschlüsse sind ja auch aus Kunststoff – ich weiß zwar nicht aus welchem Kunststoff (ich nehme an Polypropylen), aber sind diese beständig gegen jegliche ätherische Öle? Oder lösen sich trotzdem Stoffe daraus im ätherischen Öl, selbst wenn sich weder Deckel noch Tropfer innerhalb von wenigen Minuten auflösen? 😉
Danke!
da ich keine chemikerin bin und schon gar nicht auf kunststoffe spezialisiert, müsste diese frage an einen entsprechenden chemiker gehen. ich gehe davon aus, dass die verwendeten kunststoffe sehr sehr stabil sind gegen angriffe von ätherischen ölen, säuren etc, doch am sichersten würde mal vermutlich sein, wenn man alte apothekerflaschen mit geschliffenen stöpseln verwenden würde, doch das ist ja nicht umsetzbar!