Die Schüttellotion und die Schüttelsalbe gehören zu den am liebsten hergestellten Zubereitungen eines Menschen wie mir, die nicht zu den geduldigen Zeitgenossen zählt. Und Nein Sagen fällt mir schwer (obwohl ich kürzlich ein Angebot eines kurzen super bezahlten Vortrages in Japan abgesagt habe: einen gaaaanzen Tag im Flieger sitzen – 40 Minuten reden – einen gaaaanzen Tag im Flieger sitzen, nix für mich!).

Dieser Tage kam also (mal wieder) die Bitte nach einer „Zaubersalbe“ bei einem seit Jahren vorkommenden Hautproblem. Immer bei größeren Temperatur-Umschwüngen – insbesondere im Herbst und zeitigen Frühling – wird die Haut dieser Person an einigen Stellen, vor allem der Hände, bräunlich, extrem schmerzempfindlich, platzt eventuell sogar auf. Ich war schon fast auf dem Weg nach Prag, auch zu einer Konferenz. Also schnell eine Schüttelsalbe gemacht.

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Schmelzen, mischen, etwas abkühlen lassen und circa 1 %ig ätherische Öle dazu, fertig ist ein wunderbares Helferlein

In einer sehr sauberen und gut schließenden Creme/Salbendose naturbelassene Sheabutter (Feeling, Farfalla/Evelyn Deutsch, Jophiel) zwei erbsengroße Tupfer eines wirklich hochwertigen Aloe vera Gels (Farfalla Primavera) und drei Spritzer Rosenhydrolat schmelzen (von Doris Karadar, sicher eines der intensivsten und effektivsten auf dem deutschsprachigen Markt, weil mehrfach destilliert, kein Nebenprodukt der Ölgewinnung und selbstverständlich bio-zertifiziert) – wir heizen tagsüber nicht, also machte ich es geschwind im nicht zu heißen Wasserbad, auf dem Heizkörper wäre es bequemer.

Mit Jojobaöl (Evelyn Deutsch, Primavera) und Rosa canina/rubiginosa-Öl (Hagebuttenkern/Wildrose: Evelyn Deutsch, Primavera) auffüllen (circa 1/3 der Gesamtmenge). Gut schütteln, vorher Deckel gut drauf schrauben!!!! Sonst gibt es Flugsalbe! Ans Beschriften denken!

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Diese Rezeptur kann immer leicht abgewandelt werden, beispielsweise durch Zugabe von jeweils einem Tropfen Manuka, Teebaum und/oder Thymian Ct. Linalool, wenn die Hautproblematik von Keimen bedroht wird (starke Erhitzung, Schwellung oder gar Eiter)

Ätherische Öle hinzufügen, wichtig erschienen mir bei diffusen Hautproblemen folgende Öle als MUSS (insbesondere Karottensamen, Patchouli und Rose (diese Zusammenstellung erweist sich für fast alle „undefinierbaren“ Hautprobleme als fast immer erfolgreich):

Das ganze hat keine 10 Minuten gedauert, schneller als in die Apotheke fahren ist das allemal. Und möglicherweise effektiver, das wird sich aber noch zeigen.


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Im Handumdrehen frisch zubereitet: eine pflegende, reinigende, heilende und vor allem wohltuende Rezeptidee

Noch schneller kann die Schüttellotion (auch 2-Phasen-Lotion oder Schüttel-Elixier genannt) „gezaubert“ werden, sie besteht einfach aus je 50 % Hydrolat und Pflanzenöl, sie kann je nach Beschwerde mit einigen Tropfen Sanddornfruchtfleischöl (bei Entzündungen und Juckreiz), Calophyllumöl (bei „schweren Beinen“, Hämorrhoiden oder eitrigen Erkrankungen) oder Calendula (bei schlecht heilenden Wunden) ergänzt werden. Die ölige Phase deckt zwar das hoch empfindliche Hydrolat ab und schützt es ein wenig vor Vermeidung, diese Lotion sollte jedoch je nach Raumtemperatur innerhalb von 2-3 Wochen aufgebraucht werden:

Zutaten (als Set in unserem Shop bestellbar)

  • 1 Sprühflasche (Fassungsvermögen 30 ml)
  • 15 ml Bio-Rosenhydrolat oder ein anderes Hydrolat
  • 15 ml Bio-Mandelöl, Bio-Jojobaöl, Bio-Rapsöl etc
  • 1-2 Tropfen Rosengeranienöl oder Lavendelöl oder Weihrauchöl oder ein anderer Lieblingsduft
  • ggfs maximal 10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl

Zubereitung: Zuerst das Hydrolat in die Sprühflasche füllen, danach das Mandelöl und dann das ätherische Rosengeranienöl. Diese Mischung muss vor jeder Anwendung gut geschüttelt werden, da sich die beiden Komponenten nicht dauerhaft „miteinander verbinden“.

*PS Die Abkürzungen gt und gtt wurden in der alten Apotheker-Rezeptursprache verwendet, sie beziehen sich auf den lateinischen Begriff gutta (Einzahl) und guttae (Mehrzahl). Handschriftlich und mit alten Bleilettern wurden die beiden tt als so genannte Ligatur geschrieben/gesetzt, wie ein einziger Buchstabe. Wenn Rezepturen zum Herstellen von Medikamenten notiert wurden – vor noch gar nicht so langer Zeit gab es keine oder kaum Fertigmedikamente – wurden sie schnell und einfach statt des oft wiederkehrenden langen Wortes ‚Tropfen‘ aufgeschrieben.

PPS: Eine Variation dieser Salbe ist bei Christine Lamontain entstanden: hier klicken.

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