Als ich vor vielen Jahren lernte, dass heutzutage viel mehr Krankheiten durch Entzündungen verursacht werden, als noch in meinem Heilpraktiker-Unterricht in den späten achtziger Jahren gelernt, so auch der Herzinfarkt oder sogar demenzielle Veränderungen, wurde mir so Einiges klar.
Bereits eine einzige aromatherapeutische Behandlung kann in diese Richtung wirksam sein und so kann eine unmittelbare Verbesserung der unterschiedlichsten Symptome vom Kunden bemerkt werden. Insbesondere wenn ihre/seine unspezifischen Beschwerden aufgrund von entzündlichen Reaktionen im Körper ausgelöst worden waren. Worunter wir fast alle mehr oder weniger leiden, ob wir es bemerken oder nicht.
Wir tun in unserem modernen Leben so ziemlich alles, um ständig von Mikro-Entzündungen geplagt zu werden. Oft werden diese gesunden Reaktionen des Gewebes auf „Störenfriede“ wie denaturierte Nahrungsbestandteile, Ethanol und Aromen in Getränken und Speisen, Konservierungs- und Farbstoffe in Kosmetik, Giftstoffe in Kleidung und Haushaltsgegenständen, tägliches Essen von tierischen Produkten, die Einnahme bestimmter Medikamenten-Cocktails etc, CHRONISCH.
Dazu Reaktionen auf Stress und ungute Lebensweisen, die auch pro-inflammatorisch (entzündungsfördernd) wirken können. In unserem Körper lodern also dauernd „Flammen“. Der Versuch der Korrektur, der Abwehr, des Erhaltes der Balance diverser Gesunderhaltungssysteme erlahmt mit der Zeit immer mehr. Wir werden schwer krank.
Ätherische Öle bzw. etliche ihrer Inhaltsstoffe dagegen wirken entzündungshemmend sind also ideale tägliche Begleiter für eine stabile Gesundheit. Ihre antiinflammatorischen Mechanismen sind bereits recht gut erforscht, die obige Grafik erläutert diese. Ein paar Beispiele für entzündungshemmend wirksame ätherische Öle:
- Lavandula angustifolia, Echter Lavendel
- Melaleuca alternifolia, Teebaum
- Pelagonium graveolens, Rosengeranie
- Myristica fragrans, Muskatnuss
- Thymus vulgaris, Thymian v.a. Ct. Thymol und Ct. Carvacrol
- Mentha spicata, Spearmint, Nanaminze
- Cymbopogon flexuosus/citratus, Lemongrass
- Salvia officinalis, Echter Salbei
- Lemongrass, Cymbopogon flexuosus und C. citratus
- Blaue Kamille, Matricaria recutita
- Copaiva (Copaiba), Copaifera reticulata
- Terpineol-4
- Eugenol
- Sesquiterpenlactone
- Carvacrol
- Matrizin und Azulen
Wer sich ein klein wenig mit den vielfältigen Inhaltsstoffen von ätherischen Ölen auskennt, sieht, dass die aufgeführten Inhaltsstoffe noch in vielen anderen ätherischen Ölen in kleinen oder großen Anteilen enthalten sind. Somit können wir mit fast allen Naturdüften den Entzündungstendenzen des modernen Menschen entgegen wirken.
Inspirationen und Quellen: Inoue S, Abe S. An invitation to anti-infectious aromatherapy. 1st ed., Fragrance Journal, Tokyo, pp. 141–224 (2011) Studie zu Terpineol-4 aus dem Jahr 2013 (klick!), Copaiba, Rose
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Liebe Eliane,
danke für die sehr anschauliche graphische Darstellung zum Entzündungsgeschehen – erklärt viel besser als tausend Worte!
Gruß aus Wien
Sabine
Liebe Eliane,
der Bericht ist sehr wohl sehr wahr. Wir sind ständig von mehr oder wenigen Entzündungen belastet. Aber – wie wendet ihr die ätherischen Öle an, wenn sie nicht direkt auf der Haut sind. Z.B. habe ich schon seit Jahren Entzündungen unter den Zahnwurzeln. Würde es da helfen z.B. Lavendel von außen einzureiben?
Sonnige Grüße
Christine
Liebe Eliane,
danke für den „Anschauungsunterricht“. Ich hätte noch eine Anmerkung – wer, so wie ich, Immunsupressiva (Medikamente welche die Funktion des Immnunsystems vermindern) nehmen muss, hat mit den ätherischen Ölen wundervolle Helfer gegen entzündliche Vorgänge im Körper, ohne die gewünschte Wirkung der Medikamente zu beeinflussen. Meine Ärzte wundern sich immer, wie wenig Erkältungen oder sonstiges ich bekomme – den ätherischen Ölen sei Dank.
Liebe Eliane,
Seit 40 Jahren begleitet mich ein chronischer Herpes Zoster, der bei Belastungen ab und zu wieder rezidivert. Als Primärerkrankung hatte ich einen auditiven Herpes Zoster im linken Ohr.
Eigentlich bin ich nun 40 Jahre lang damit einigermassen relativ gut über die Runden gekommen. Wie so viele, musste ich mich dieses Jahr für die Covid-19 Impfung (mit Pfizer) entschliessen, ein Herpes Zoster Rezidiv erschien mir in meinem Alter ( 76 Jahre) als kleineres Übel als eine schwere Covid-19 Erkrankung. 10 Tage nach der zweiten Impfung bekam ich genau in diesem linken Ohr Druckgefühle und- was mich weit mehr stört- einen Hörverlust. Ich bemerkte dies zum ersten Mal, als ich telefonieren sollte. Ich vermute, dass im bereich des Mittelohres durch eine entzündliche Reaktion auf die Impfung das Gewebe etwas geschwollen sein könnte. Da meine Ärztin in den Ferien weilt, hat mir die Apothekerin Tropfen , die aus verschiedenen ätherischen Ölen ( Cajeput, Öl von Gewürznelken, Wachholder, Geranium, Süssmandeln, Cassis, Borretsch und Propolis) zusammengesetzt sind, empfohlen. Kann diese Anwendung die Entzündung lindern und damit diesen eigenartigen „Hörsturz“ positiv beeinflussen?
Herzlichen Dank im voraus für Ihre sachkundige Antwort.
Beste Grüsse
Cordelia
Ist das ein fertiges Öl? ich kenne es nicht, darum ist es wirklich schwer einschätzbar, wie die Mischungsverhältnisse sind und wie diese sich auf das Ohr auswirken könnten. Grundsätzlich klingt es erstmal gut. Steht Cajeput wirklich an erster Stelle der Aufkistung der Inhaltsstoffe?
Copaiba/Copaiva-Öl (Copaifera ssp.) ist seit einigen Jahren als „Wundermittel“ in Mode gekommen. Wie so viele vollmundige und oberflächliche Heilsversprechen wohl eher ein Fluch für den ernsthaften Einsatz dieses Öls. – Ich möchte an dieser Stelle nur darauf hinweisen, dass es zwei unterschiedliche und in der Zusammensetzung durchaus voneinander abweichende Varianten gibt:
1.) Copaiba BALSAM = der recht dickflüssige rohe und gereinigte Baumsaft („Balsam“)
2.) Copaiba ÖL = das dünnflüssige, klare Wasser(dampf?)destillat des rohen Balsams
Im Handel ist die genaue Kennzeichnung leider nicht immer auf den ersten Blick eindeutig zu erkennen. Der Blick auf die Gewinnungsmethode ist hier einmal mehr angebracht.
Im Gegensatz zum rohen Balsam, das lt. zitierter Studie einen beta-Caryophyllengehalt von bis zu 50% hat, weist das destillierte Öl mit ca. 67% einen deutlich höheren Gehalt dieser entzündungshemmenden Leitsubstanz auf.
Vielen Dank für diesen Hinweis. Es ist mir durchaus bewusst, dass es beide Gewinnungsarten gibt, schließlich bin ich in Brasilien aufgewachsen. Doch ich habe fest gestellt, dass die meisten Anbieter offenbar den Unterschied nicht kennen. Ich gehe davon aus, dass das stark klebrige „Öl“ eher der Balsam bzw ein Resinoid ist, und dass die destillierte Variante nicht (so) klebrig ist. Wobei bei der Unterstützung von Haut-Läsionen der Unterschied im Gehalt an beta-Caryophyllen vermutlich keine relevante Rolle spielt, es zählt so oder so zu den wunderbar hautheilenden Harzen. Bei Schmerzen ist sicherlich die „unklebrige“ Anwendung des Öles angenehmer.