Wenn ein Immunsystem gut gemeinte Feldzüge gegen Allerwelts-Substanzen unternimmt, dann sprechen wir von Allergie. Besonders belastend wirkt sich die (derzeit) explodierende Natur nach den langen grauen Wintermonaten aus. Es sprießt und grünt, die Pollen wirbeln fröhlich umher und das ist eigentlich Grund, so richtig fröhlich mit zu feiern. Doch wenn die unkontrollierten Ausschüttungen des Botenstoffs Histamin für Triefaugen, Niesanfälle und Juckreiz sorgen, sehnt sich so mancher Allergiker klammheimlich nach der pollenarmen Zeit in der kühleren Jahreszeit.
Da mich in den letzten Tagen immer wieder Fragen nach erleichternden Maßnahmen bei Heuschnupfen-Symptomen erreichten, möchte ich hier kurz wiederholen, was ich bereits öfters schrieb. Zwei ätherische Öle, die inzwischen eigentlich kein Geheimtipp mehr sein sollten, sind sozusagen ein Muss, denn sie haben sich seit circa 20 Jahren tausendfach bewährt. Umso erstaunlicher, dass sich die Wissenschaft kaum darum kümmert, diese deutlich sicht- und wahrnehmbaren Ergebnisse systematisch zu überprüfen und zu bestätigen. Damit möglichst viele Heuschnupfen-Geplagte von den zwei preiswerten und gut verträglichen Naturdüften profitieren könnten (damit wäre jedoch kein Geld zu verdienen, kein Medikament zu entwickeln, kein Patent zu erlangen).
So sagen meine Aromatherapie-KollegInnen und ich es immer wieder: zwei ätherische Öle, deren name mit Z anfangen, helfen: Zedern- und Zypressenöl! Atlaszeder (Cedrus atlantica) ist besser bekannt, Himalayazeder (Cedrus deodara) wurde erfolgreich auf ihre „beruhigende“ Wirkung auf die Mastzellen untersucht (diese sorgen für die Ausschüttung von Histamin). Wenn dazu Zypressenöl (Cupressus sempervirens) verwendet wird, können die lästigen Symptome in vielen Fällen deutlich reduziert werden. Besser noch viele Monate vor dem Pollen-Flug, also bereits ab November, doch auch in akuten Schnief-Situationen helfen diese herb duftenden Öle.
Die Anwendung erfolgt nach persönlicher Vorliebe: 3-4 Mal wöchentlich sollten sie in der Prophylaxe-Variante eingesetzt werden, nach Bedarf bei akuten Beschwerden. Beispielsweise als Raumspray, als Fußbad, als Massageöl, als Deo, als Haarwasser, auf einem Duftarmband*. Wem der Mix aus beiden Duften zu herb ist, kann nach Belieben mit Lieblingsdüften „aufhübschen“. Eine Idee für ein antiallergisch begleitendes Raumspray, auch zum vorsichtigen Einatmen:
- 50 ml Wodka oder Korn in eine Braunglas-Sprühflasche geben, dazu
- 2 Tropfen Melissenöl (oder 10 Tropfen vorverdünntes Melissenöl)
- 4 Tropfen Atlaszeder oder Himalayazeder
- 8 Tropfen Zypressenöl
- 8 Tropfen eines Zitrusöles
- 10 Tropfen Myrtenöl (Myrtus communis, am besten die nordafrikanische Qualität Ct. Myrtenylacetat oder „rot“)
Vor jeder Anwendung gut verschütteln. Ein Fuß- und Arm-Öl könnte so aussehen:
- 30 ml Johanniskrautmazerat
- 2 Tropfen Melissenöl (oder 10 Tropfen vorverdünntes Melissenöl)
- 3 Tropfen Atlaszeder oder Himalayazeder
- 3 Tropfen Rosengeranienöl
- 6 Tropfen Zypressenöl
- 10 Tropfen Myrtenöl
Alles gut in einer Braunglasflasche vermischen und jeden Abend auf die Füßsohlen und/oder Unterarme sanft einreiben.
Dazu kann das wunderbare Gemmomazerat Ribes nigrum auf die Zunge gesprüht werden, es wird gerne als „pflanzliches Kortison“ bezeichnet und hilft bei allergischen sowie anderen Entzündungen. Beispielsweise von Spagyros oder von Heidak. Die hervorragende Urtinktur Ribes nigrum von Ceres habe ich für Halsschmerzen, Heiserkeit und andere Entzündlichkeiten immer im Haus. Mit diesem Dreierpaket kann die lästige Pollen-Allergie jedes Jahr um einige Stufen reduziert werden, so dass hoffentlich – wie einst eine meiner Aromatherapie-Schülerinnen – gesagt werden kann: „Die Birke vor unserem Haus muss nun doch nicht gefällt werden, ich kann in Frieden mit ihr leben, ich habe kaum noch störende Symptome.“ Einen kleinen Einblick in die Herstellung von Ceres-Tinkturen beschrieb ich hier. Wer so ein schickes Duft-Armband noch nicht kennt: Auf die Filzscheibe in einer kleinen flachen „Kapsel“ aus Edelstahl gibt man ein paar Tropfen eines Lieblingsöles, schraubt den hübsch mit der Blume des Lebens durchbrochenen Deckel wieder zu und schnuppert, wie ich, 20 Mal täglich dran! [Werbung und Partner-Links > durch überzeugte eigene Anwendungen]
Liebe Eliane,
eigentlich sollte es kein Geheimtipp mehr sein wie Du schreibst, doch immer wieder bin ich überrascht wie die chemischen Allergietabeletten weit verbreitet sind und wie Schokoeis konsumiert werden. Wobei wirlich jeder, der von mir diesen tollen Tipp bekommen hat, danach so überrascht und erstaunt war über die super Wirkung der beiden Öle… So fot das die Tabletten dann doch liegen gelassen wurden!
Daher gut, diesen Artikel immer wieder zu posten 😉
Liebe Grüße
Daniel
Hallo Eliane,
ich nehme seit vielen Jahren Kapseln mit Schwarzkümmel Öl. Das hilft mir wunderbar durch den Sommer. Ätherische Öle habe ich auch schon benutzt, Lavendel, Pfefferminze (oder Minze) und Zitrone zusammen, wirkt zuverlässig und schnell. Oder ich nehme eine fertige Mischung, in der diese Öle nebst Zypresse und weiteren enthalten sind, schlecke einen Tropfen vom Handrücken auf und habe stundenlang Pause von tränenen Augen und Schniefnase. Die vor Jahren vom Arzt verschriebenen Medikamente haben nur eins gemacht: Müde. Viele Grüße Silvia
Danke, Silvia, für diese wertvolle Ergänzung! Ich habe mir mal während einer echten Grippe viel zu viel Schwarzkümmelöl „reingezogen“, seitdem ist das irgendwie aus meinem Raster verschwunden 😉 freilich ist es eines der wirklich hilfreichen Mittel bei allergischen Symptomen.
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps! Ich bin zwar keine Pollenallergikerin, aber Katzenhalterin, die in den letzten Jahren leider eine Katzenallergie entwickelt hat. 🙁 Die Katzen wegzugeben ist für mich keine Option. Können diese Öle auch bei einer Tierallergie Linderung verschaffen? Diverse Hausmittelchen wie Schwarzkümmelöl haben leider noch zu keiner Besserung geführt.
Grundsätzlich ja, weil eben die Histamin-Reaktion gemindert werden kann. Eine Sitzung mit einer gut in NLP geschulten Person würde auch starke Linderung bewirken, denn so wie das Immunsystem lernt, so kann es auch „entlernt“ werden, ich habe viele solcher „Therapien“ mit erleben dürfen, wenn es gut gemacht wird, kann tatsächlich innerhalb von einer Stunde stark geholfen werden. Ich sah beispielsweise, wie zum Frühstück Erdbeeren tabu waren, weil sie extreme Schwellungen der Zunge verursachten, zum Mittagessen konnten vorsichtig die ersten Erdbeerstückchen ohne jede negative Reaktion genossen werden. Das war beeindruckend. Es ist so schade, dass auch diese Techniken so unbekannt bleiben müssen wie diese beiden Öle, man kann damit eben kaum Geld verdienen…
Hallo Viktoria, vor Jahren hatte ich auch eine Katzen-Haar-Allergie. Nachdem ich Katzen gestreichelt und mir danach ins Gesicht gefasst hatte, haben meine Augen wie verrückt gejuckt, sie wurden knall rot, die Nase lief. Heute bin ich das zum Glück los – ich bin Tierheilpraktikerin und behandele bisher hauptsächlich Katzen ;). Ich habe viele verschiedene alternative Therapien gemacht. Aber daß die Psyche dabei auch eine Rolle spielen kann. Ob alle zusammen oder einen einzelne den Erfolg gebracht hat, kann ich heute nicht sagen. Ich könnte mir vorstellen, daß die von Eliane angegebenen Öle helfen könnten. Ausprobieren und berichten wäre doch eine Möglichkeit. Die von mir erwähnte Ölmischung hat mir innerhalb von Minuten geholfen, nachdem ich bei Nachbarin´s Geburtstag auf den dort angebotenen Sekt massiv reagiert habe. Liebe Grüße und alles Gute Silvia
Vielen Dank für diese Tipps, ich werde gleich anfangen, diese auszuprobieren.
Habt Ihr Erfahrung mit empfindlicher Haut? Mein Sohn hat immerwieder starken Juckreiz und manchmal bekommt er kleine Pusteln. Wir haben keine eindeutige Diagnose vom Arzt, doch er leidet seit mehreren Jahren darunter, allerdings ist es heute viel besser als noch vor einigen Jahren. Ich habe schon Teebaum und Lavendel ausprobiert in ein Trägeröl gemischt, doch das schien nicht optimal zu sein.
Ich bin dankbar für Eure Vorschläge.
Liebe Grüsse
Jeannette
Hallo Jeannette,
ich habe, wie oben geschrieben, vor Jahren verschiedene alternative Therapien bei Fachleuten gemacht. Damals bin ich neugierig geworden und deshalb habe ich dann irgendwann meine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin gemacht. Ich besuche bis heute Fortbildungen in verschiedenen Bereichen, es ist ein weites Feld. Ich traue mir aus diesem Grund zu, mir ein Stück weit selbst zu helfen.
Es kann Sinn machen, bei solch einem Problem, wie Dein Sohn es hat, jemanden zu Rate zu ziehen, der sich auskennt.
Ich war mit meinen Kindern viele Jahre bei einer Ärztin, die homöopatisch behandelt hat. Sie konnte sehr oft helfen.
Heute sind sie erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Ein bisschen habe ich allerdings abgefärbt ;.
Herzliche Grüße Silvia
Hallo Silvia
Ja, bei einer solchen Ärztin sind wir auch. Es ist, wie gesagt, schon besser, doch das Richtige haben wir noch nicht gefunden.
Danke für Deine Ratschlag.
Liebe Grüsse
Jeannette