Die Meinungen über den Grad der Verdünnung von ätherischen Ölen gehen teilweise recht weit auseinander. Mehrere Autoren empfehlen jedoch folgende Vorschläge, sie haben sich zudem in der Praxis als sehr erfolgreich bewährt. In den meisten duftenden Pflanzen kommen ätherische Öle höchstens dreiprozentig vor, nur gelegentlich enthalten sie eine größere Menge. Diese an der Natur orientierte Konzentration wird meistens als wohltuend empfunden und wird von den meisten Menschen gut vertragen. Es kommt selten zu unerwarteten allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeiten. Sie können hier eine handliche Dosierungskarte zum Ausdrucken kostenlos runterladen.

Die Erfahrung zeigt, dass je höher und feiner eine Verdünnung ist, desto mehr spricht man die Psyche an und je niedriger und damit kräftiger eine Verdünnung ist, desto mehr wirkt sie auf körperliche Vorgänge. Akuten Infektionen kann man mit entsprechender Erfahrung sogar mit ausgewählten Ölen pur zu Leibe rücken.

Eliane Zimmermann Aromatherapie - Verdünnung ätherische Öle

Häufigkeit und Zeitpunkt

Hier lässt sich keine pauschale Aussage machen, da dies je nach Individuum und angewendeten Ölen entschieden werden muss. Die medizinisch orientierte Ganz- oder Teilkörpermassage sollte bei akuten Beschwerden zwei- bis dreimal pro Woche stattfinden. Parallel gibt man den Patienten Rezepturen für zu Hause mit, etwa je eine Mischung zum Inhalieren und zum Baden bei Erkrankungen der Atemwege, eine verdauungsfördernde Mischung bei Magen-, Darm- oder Leberbeschwerden, eine individuell abgestimmte Salbe für Hautprobleme. Bei akuten Kopfschmerzen oder Übelkeit wird man sofort mit Einreibungen und Kompressen reagieren, bei Insektenstichen, Brand- und Schürfwunden ebenso. Bei nahender Erkältung werden ansteigende Fußbäder gemacht und viertelstündliche Einreibungen der Fußsohlen (z.B. mit wenig verdünnten phenolhaltigen Ölen). Hier benutzt man die entsprechenden Öle, bis eine subjektive Besserung empfunden wird. Bei chronischen Funktionstörungen ist eine Begleitung über drei bis sechs Monate wichtig, eine Massage pro Woche kann hier genügen. Der stresslösende und psychisch entkrampfende Aspekt sollte hier eine große Rolle spielen.

Wie in der Phytotherapie üblich, sollte ein Öl jedoch nicht länger als drei Wochen verwendet werden. Es gibt viele Möglichkeiten, auf ein ähnlich wirksames Öl umzusteigen. Einreibungen oder Bäder mit anregenden ätherischen Ölen werden natürlich am frühen Tag getätigt. Generell passen die leichten, frischen Kopfnoten, vor allem Zitrusessenzen, Kiefernöle und mentholig/kampferige Öle gut zum frühen Tag. Ein aromatisches Kreislauftraining kann sehr gut mit Wasseranwendungen und Bürstenmassagen kombiniert werden.

Bei der Verwendung von photosensitivierenden Ölen muss beachtet werden, dass der Patient oder die Patientin sich mindestens acht Stunden nicht in die Sonne oder ins Solarium begeben. Entspannende und schlaffördernde Maßnahmen finden spätnachmittags oder abends statt, schwere Basisnoten wie Hölzeröle und Harze passen gut zum späten Tag. Hier kann ergänzend mit beruhigenden Tees gearbeitet werden. Akute Schmerzen, Menstruationsprobleme, Hauterkrankungen, nervöse Störungen und Depressionen werden dreimal täglich durch breitgestreute Maßnahmen (z.B. Massagen, Einnahme von Hydrolaten, Bäder, Inhalationen, Einreibungen, Kompressen, Raumbeduftung) begleitet, die aktive Mitarbeit der Betroffenen ist hier Bestandteil der Therapie.