Mittlerweile kennt wohl fast jeder Arzt Gelomyrtol (klick!), die Kapseln, welche bei Infekten der unteren Atemwege sogar von hartgesottenen “SchulmedizinerInnen” verschrieben oder empfohlen werden. Sie bestehen aus 1,8-Cineol (Haupt-Inhaltsstoff von Cajeput, Ravintsara, Eukalyptus, Myrte und Niaouli), Limonen (Haupt-Inhaltsstoff von Zitrusölen) und Alpha-Pinen (in Nadelölen). Diese Mischung nennt sich Myrtol.

Intereressant ist die so genannte Bioverfügbarkeit von Myrtol: sie beträgt 95,5 Prozent, das heißt dass dieses Phytomedikament fast komplett dem Körper für Heilungsprozesse zur Verfügung steht. Im Unterschied dazu kann der menschliche Körper nur 10 Prozent des bekannten Schleimlösers ACC verwerten. Irgendwie Geldverschwendung, oder? Diese Info habe ich von einem Arzt (Dr. E. Häringer), der auch sagte, dass man verschleimten und hustenden Kindern nicht (oder nicht so oft) Ambroxol oder ACC geben solle, das schade auf Dauer mehr als dass es nutze. Er empfiehlt bei dieser Beschwerde Phytobronchin (von Steigerwald). Das betrifft natürlich nicht Kinder mit chronisch-obstruktiven Erkrankungen der Atemwege, diese benötigen oft härtere Mittel.

Übrigens hier eine kleine Erläuterung der zwei oft in Aromatherapie-Büchern erwähnten Begriffe:

  • mukolytisch bedeutet schleimlösend, der Schleim in den Atemwegen verändert sich in seiner chemischen Struktur und wird dünnflüssiger.
  • expektorativ bedeutet dass der Schleim besser abgehustet werden kann, weil sich die Schlagfrequenz der winzigen Flimmerhäarchen in den Bronchien erhöht, wie eine Rolltreppe können sie den hoffentlich verflüssigten Schleim nach oben abtransportieren.

Also sind beide Wirkungen wichtig bei Erkältungen (ja, ich huste zur Zeit!). Viele ätherische Öle erfüllen diese Anforderungen, sie müssen aber dazu nicht zwangsläufig eingenommen werden, Inhalationen und Einreibungen funktionieren auch. Auch das feuchte Handtuch auf der Heizung, mit zwei bis vier Tropfen ätherischen Öles präpariert, ist eine wertvolle Hilfe. Und natürlich ein aromatisches Bad: fünf bis maximal 10 Tropfen mit etwas Honig oder Sahne vermischen und ins fertig eingelaufene Bad geben (zu früh rein gegeben verdunstet zu viel im Badezimmer). Die Resorption eines ätherischen Öles erhöht sich übrigens um ein Zehnfaches, wenn die feucht (und etwas aufgequollen) ist. Zudem verdoppelt sich die Resorption nochmals je 7.5 Grad Temperaturerhöhung (des Badewassers). Ein Hoch auf die Badewanne!

Bild: Screenshot der GeloMyrtol-Webseite