Ich war hoch erfreut, als mich nach meiner Rückkehr einer meiner vielen Jasmin-Ableger mit Blüten erfreute.
Ich experimentiere seit vielen Jahren um herauszufinden, welches der beste Platz für diese wild rankende Pflanze ist. Klar, im ungeheizten Gewächshaus fühlt sie sich wohl (hat aber noch nie geblüht), an diversen geschützten Orten ging es ihr auch recht gut (die größte, meterhohe Pflanze wurde vor zwei Jahren vom Hund geschreddert). Dieser Ableger durfte auf die Südterrasse, als Experiment sozusagen, wo er ständig mit salziger Meeresluft konfrontiert ist und auch mit den rekordverdächtigen 8 Minusgraden (in Südwest-Irland gibt es eigentlich keinen Frost) des letztes Winters auskommen musste. Und blüht bereits im zarten Alter von einem Jahr (und einer Rankenlänge von einem guten Meter)! Nun kann ja nichts mehr schief gehen und für nächstes Jahr plane ich eine Extraktion von hoffentlich viel mehr Blüten in duftendem Kokosfett ein.
Meine etwas mickernde klassische Apotheker-Rose Rosa gallica hieß mich auch mit ihren wundervollen gescheckten Blüten willkommen. Ihr ätherisches Öl enthält übrigens kein ach so giftiges Methyleugenol, so dass Ätherisch-Öl-Firmen in Zukunft vermutlich vermehrt auf diese uralte Rosenart zugreifen werden, um die Gesetze zu befolgen. In Leave-on-Kosmetik wie beispielsweise einem Rosen-Körperöl darf die Verdünnung nur noch (ganz grob) so sein: 1 Tropfen Rosenöl auf 1 Liter fettes Öl. Ist es moralisch korrekt, so ein Produkt dann noch Rosen-Körperöl zu nennen????
Meine Immortelle (Curryblume/Helichrysum) hatte ich dieses Frühjahr kräftigst beschnitten, trotzdem sieht sie noch oder wieder recht zersaust aus.
Die schönen Alantpflanzen (Inula helenium und Inula graveolens) werden nun wochenlang blühen. Ihr fleischiges Rhizom (erinnert an eine Monster-Kohlrabiknolle) schmeckt so wie Iris-Öl duftet, das ätherische Öl daraus duftet jedoch grünlich-krautig-balsamisch. Es ist eines der aller-allerbesten Schleimlöser der Aromatherapie, eine Wohltat bei Nasennebenhöhlen-Problemen (Sinusitis). Allerdings wird es manchmal auch aus dem getrockneten Kraut destilliert, dann scheint es nicht diese durchschlagende Wirkung zu haben.
Hier eine Ganze-Pflanze-Ansicht (bei grauem Wetter), man sieht diese Schönheit nun auch in Deutschland, Schweiz und Österreich in zahlreichen Gärten.
Liebe Eliane, gratuliere zu Deinem tollen Jasmin! Ich bin hier in NÖ schon froh, wenn mein duftender Pfeifenstrauch mit seinem falschen Jasminduft schön blüht…
Die Alant-Wurzeln wurden bei uns früher als eine Art Hustenzuckerln – also kandiert – gegen Husten verwendet. Meine Oma hat mir erzählt, daß sie das noch im 2. Weltkrieg und auch noch danach so gemacht hat. Vielleicht sollte man das auch mal wieder versuchen…
Liebe Grüße aus Buchbach!
Ingrid
hallo eiliane, vielen dank, dass du uns teilhaben lässt an deinen gartenlieblingen. die idee mit dem kokosöl werde ich mir auch für nächstes jahr merken und dieses jahr versuchen, die duftenden palquiblüten (ein traumhafter duft) einzufangen. liebe grüsse gitte
Hallo Eliane, ich beneide Dich schon so manches Mal um Dein frostfreies zu Hause! Mein schöner Rosmarin hat den letzten Winter nicht überlebt. Die Alant-Pflanze hatte ich auch mal im Kräuterbeet und habe sie gehegt und gepflegt, weil ich nach einigen Jahren etwas von den Wurzeln ernten wollte (die tatsächlich wunderbar nach Iris duftet). Leider habe wir seeeehhhrrr viele Ameisen im Garten und die haben mir nach 3 Jahren den Wurzelstock ziemlich zerstört. Die Pflanze wurde immer mickriger. Etwas von der Wurzel konnte ich retten. Zu wenig zum Destillieren – aber es reicht zum Schnuppern.
Ich lese Deinen Block regelmäßig – vielen Dank, daß Du ihn so eifrig mit immer neuen, interessanten Themen bestückst.
Ganz liebe Grüße von Natascha
Hallo Eliane,
Schöne Bilder!
Der Jasmin Ableger den ich letztes Jahr von Dir bekommen habe (beim Botanik-Seminar) geht es sehr gut, letztes Jahr hatte ich zwei Blüten, ich hoffe er macht heuer mehr Blüten, würde auch gerne einen Auszug in Kokosöl oder Jojobaöl versuchen! Im Winter muß er dann wieder ins Haus.
Liebe Eliane,
die Immortelle in meinem kleinen Garten auf Spaniens Festland schaut genauso aus, wie Deine. Ich hatte sie ebenfalls im Frühjahr stark zurückgeschnitten. Ich nehme an, dass das Frühjahr recht kühl und wenig sonnig war, für dieses sonnenhungrige Kraut. In den Bergen wächst die Immortelle klein und aufrecht und duftet sehr intensiv.
Ich freue mich auf die Jasminblüte. Im nächsten Jahr werde ich sie in Kokosöl einlegen. Ist es vertretbar einen Heißauszug zu machen?
Ich danke Dir für Deine vielen interessanten Infos und Deine unermüdliche Arbeit, uns an Deinem Wissen teilhaben zu lassen.
Liebe Grüsse von Alberte