Ich möchte heute mal meine große Besorgnis und die Bitte um Unterstützung durch Unterzeichnen unserer Petition für die Meerestiere hier ausdrücken und wenigstens einige meiner fast 7000 AbonnentInnen um einen großen Gefallen, der rein gar nichts kostet, bitten. Gerne einfach auf den QR-Code klicken (oder hier klicken), gerne ohne weiter zu lesen „unterschreiben“, also erst Vornamen und dann Nachnamen eintragen, im dritten Feld Mailadresse schreiben (eine nicht so wichtige Adresse ist völlig okay, auf dieser kommt nach Eintragen des Namens eine Mail mit Bitte um Bestätigung – damit keine automatisierten Bots die Petition überschwemmen). Die deutsche Übersetzung unserer Petition ist hier in diesem Artikel weiter unten nachzulesen. Gerne auch weiter sagen!

Es kostet rein gar nichts: Wem das Meer, die Nahrungskette für unser Essen, unsere Natur, nicht nur in Irland, sondern in ganz Europa am Herzen liegt – einfach auf den Code klicken oder per Handy einscannen. JEDE Unterschrift zählt, damit wir die EU-Politiker davon überzeugen können, dieser Gier nur weniger Treibnetzfischer, die so viel zerstören, Einhalt zu gebieten.
Nach erfolgreichen Kampagnen gegen die Verschmutzung der Bantry Bay durch Muschelfarmen, gegen die Installation einer kommerziellen Seetang-„Farm“, gegen eine Mega-Lachs“farm“ in der Bucht, sowie gegen überbordenden Massentourismus in der Region, stehen WIR – grundsätzlich alle Meeresanwohner dieser schönen Grünen Insel, doch auch alle Menschen, denen Delfine, Wale, Seehunde, Seevögel und noch viele mehr am Herzen liegen – vor der bislang wohl schwierigsten Herausforderung: Um das Leben in den Buchten und Küstengewässern Irlands (und Europas) zu schützen und zu sichern, muss der Fang eines kleinen Fisches sofort eingestellt werden: Die Sprotte, welche zahlreichen Säugetieren, Vögeln und Fischen als Lebensgrundlage dient, wird bald aus den irischen (und vielen weiteren europäischen) Gewässern verschwunden sein, wenn der vor allem mit großen Kuttern und riesigen, feinmaschigen Schleppnetzen betriebene Sprottenfang nicht sofort aufhört.
Mein Herz ist schwer, während ich das hier niederschreibe.
Die „schönen grünen Wiesen“ in diesem Land sind trostlose hoch gedüngte Monokulturen, in den nur noch Platz für subventionierte Schaf- und Rinderhaltung ist – kein Baum, kein Heilkraut, keine Wildblume kann sich mehr durchsetzen. Die liebenswerte Bucht, auf die ich jeden Morgen seit 25 Jahren hinaus schauen darf, wird seit einigen Jahren gnadenlos mit sehr engmaschigen Treibnetzen leer geräumt. Der grausame Tod durch Ersticken von „Beifang“ wie Delfinen und Seehunden sowie anderen wertvollen Meeresbewohnern wird billigend in Kauf genommen (Schüler in der benachbarten Kenmare Bay haben diesen kleinen Clip gemacht, darin kann man ahnen wie Treibnetzfischerei aussieht). Vergangene Woche sah ich ein heimlich gefilmtes Video, in dem ein toter Delfin im hoch gezogenen Netz eines dieser Schiffe baumelte. Mich zerreißt es schier beim Anblick dieser Skrupellosigkeit. Schließlich hatte ich einst das Privileg, mit Delfin Jojo auf den Turks and Caicos in der Karibik zu schwimmen. Nach einem entsprechenden Traum war ich tatsächlich wegen Jojo in die Karibik geflogen!

Jojo auf Turks and Caicos, der wilde zahme Tümmler im Westindischen Ozean, ich bin die im neonfarbenen T-Shirt. Ich hatte mehrere Tage jeweils intensiven Kontakt zu ihm, schwamm nur mit ihm (oder er mit mir!), bekam auch mal einen unsanften Stupser ins Brustbein von ihm. Seit Beginn dieser Website, also seit über 20 Jahren, befinden sich diese drei Fotos aus den Achtzigern hier auf meiner Website unter „Autorin“.
Seit 25 Jahren lebe ich nun am irischen Atlantik und muss seit einigen Jahren diese Kähne mit Treibnetzen, die ab September für circa 3 Monate mit Treibnetzen die Bucht auf und ab fahren, mit anschauen. Sie ziehen engmaschige Treibnetze zwischen ihren Kuttern, um die Sprottenweibchen beim Laichen (Eierablegen), wenn diese „bequem“ alle schön eng zusammen in die Buchten kommen, abzufischen. Falls sie dieses Jahr wieder zuschlagen, wird wieder eine Bucht in eine Todeszone verwandelt, denn die Bestände sind nach wenigen Jahren extrem dezimiert. Ich könnte jedes mal nur heulen. Denn es geht ja nicht nur um diese kleinen silbernen Fischlein, die für Laien kaum von einem jungen Hering zu unterscheiden sind.
Wer mich kennt, hat sicher schon öfters mitbekommen, wie ich immer wieder über eines der toxischsten Nahrungsmittel spreche und dass ich bereits vor fast 15 Jahren sehr aktiv war, dass nicht noch mehr dieser unsäglichen Lachskäfige die wunderschönen Küstenabschnitte Irlands (und meines Geburtslandes Chile, auch Kanadas und Norwegens) verunstalten. Überall wo Fjorde und recht ruhige Meeresgewässer sind, machen sie sich breit, die wenigen geldgierigen selbst ernannten Kaiser der Ozeane, die buchstäblich über Leichen gehen (denn auch die Arbeitenden sind ihnen nichts wert).
So gerne ich Lachs aß und auch „aus Gesundheitsgründen“ meinen Kindern als wirklich feine Lachs-Pasta zubereitete, musste ich mich mit den barbarischen Praktiken befassen – zusammen mit einigen „Mitstreitern“, die ursprünglich eher den Plastikmüll an unseren Stränden – ganz wie einst Sisyphus – immer wieder und immer wieder sammelten. Wir mussten zunächst sogar dafür kämpfen, dass der Abtransport dieser hunderte Kilo Müll, der ja nicht von uns verursacht war, nicht auch noch von uns bezahlt werden musste. Denn technisch wurden wir als „Beschmutzer der Öffentlichkeit“ gesehen, schließlich stapelten wir das vermeintlich Unsichtbare gut sichtbar und meterhoch am Wegesrand.
Wir hatten einen Arzt in unserer Lachs-Bewegung, der erstmal uns aufklärte: Es war sowas von schockierend zu lernen, was an Medikamenten, Impfungen, Farbstoffen sogar in vermeintlichem „Bio-Lachs“ enthalten sein darf (Käfiglachs ist grau, die Farbe kommt von künstlichen oder natürlichen Farbstoffen, die dem Futter zugesetzt werden). Dazu die Nicht-Möglichkeit dieser im einst natürlichen Leben weit wandernden Raubtiere, sich zu bewegen: Zwei Jahre lang müssen sie ihr Martyrium in engsten Tanks aushalten, wie auf einer Intensivstation brauchen sie die Krücken der Pharmaindustrie, um überhaupt am Leben zu erhalten zu werden. Ansonsten würden sie von Parasiten am lebendigen Leibe aufgefressen (was oft genug passiert, denn die Lachslaus, Lepeophtheirus salmonis, ernährt sich von Schleim, Haut und Blut der Lachse). Die schockierende Doku „Lachsfieber“ der Autoren Wilfried Huismann und Arno Schumann ist in fünf kurzen Teilen immer noch auf YouTube anzuschauen.
Was brauchen Raubtiere? Viel, sehr, sehr viel Futter!
Dafür werden die Meere jedes Jahr mehr geplündert, Tonnen an zu Pellets verarbeiteten Sprotten und anderen Kleinfischen werden sowohl den Bevölkerungen in südlichen Ländern geklaut, als auch den größeren maritimen Lebewesen weg genommen. Ihr Essen, ihre Lebensgrundlage, ihre Gesundheit – einfach entfernt. Aus circa 5 kg Sprotten und anderem Kleinfisch wird 1 kg Lachsfleisch produziert, was für eine fürchterliche Ratio! Seit einigen Jahren werden immer dünnere Wale, Delfine, Seehunde beobachtet. Sie verhungern und sterben vor unseren Augen! Bald wird es keine Wal-Beobachtungs-Touren mehr geben, zu unseren Gästehaus-Zeiten kamen einige unserer Gäste hauptsächlich deswegen nach Irland. Und all das passiert, weil Lachs als vermeintlich gesund vermarktet wird, dabei ist er eines der toxischsten Nahrungsmittel der Welt, Schwangere sollten ihn ganz vermeiden oder nur einmal pro Monat verzehren!
Wir, eine kleine Gruppe von Nachbarn, dachten uns: Einer muss doch den Anfang machen. Zumindest in unserer Bucht. In einigen anderen Buchten regt sich schon länger der Widerstand. Wir hoffen auf Vernetzung, auf Unterschriften, auf Aufmerksamkeit, denn so kann es nicht weiter gehen. Irgendwo muss also der Widerstand starten, um die Politiker, die die Augen verschließen, Schutzzonen mit fadenscheinigen Vorwänden für die Ausbeutung öffnen, Erlaubnisse zum Plündern erteilen – nicht nur in Irland, sondern in all zu vielen Ländern. Doch wir haben nur einen Planeten, wir haben nur ein großes Meer. Wir dürfen die Achtung vor diesem Wunder, aus dem wir letztendlich alle abstammen, wieder erlangen. Wir dürfen wieder staunen lernen, wir dürfen wieder achtsamer mit unserer Nahrung umgehen. Denn Fischabfälle landen in mehr Essen als uns bewusst ist.

In meiner Freizeit gehe ich oft Plastikmüll sammeln, wohl wissend, dass das rein gar nichts bringt. Sisyphus-Arbeit, kaum einen Sack voll, kommt der nächste stärkere Wind und es geht von vorne los. Aber ich kann es nicht sein lassen, ich könnte sonst nicht mehr am Meer spazieren gehen, die Brise genießen, den Sand und den Kies unter den Füßen spüren, dem Tanz der Meeresvögel folgen. Ich muss meinen Anteil beitragen, ich kann nicht anders.
Wir starteten also diesen Winter mit dem Erstellen unseres Logos, dem Knüpfen von Kontakten, dem Schreiben von Presse- und Anzeigentexten, dem Erstellen einer Website, dem Eröffnen eines Vereins-Kontos, dem Sammeln von ersten Spenden, dem Planen von Veranstaltungen, um die wichtige weitere Vernetzung zu erzielen, um möglichst viele Menschen anzusprechen und wach zu rütteln.
Unser erstes öffentliches Meeting am 18. Mai 2025 in unserem Städtchen Bantry, nach dem unsere Bucht benannt ist, wird der Auftakt für zahlreiche Proteste und Aktionen sein, die das Ziel haben, die Sprottenfischerei so schnell wie möglich zu beenden. Denn noch eine Saison (ab September) werden die hiesigen Bestände wohl nicht überleben. Klar, die Gier führt dann in die nächste Bucht, dann in die nächste und nächste, doch so kann es nicht weiter gehen!
In wenigen Tagen wird die Website von Save our Sprat online gehen: www.saveoursprat.ie
Die Facebook-Seite ist bereits live: Save Our Sprat on Facebook
Freunde der Natur, Schützer des Planeten, Irland-Urlauber:
Was können Sie, was könnt Ihr tun, um diese lebenswichtige Initiative zu unterstützen?
Wir haben eine Petition auf change.org gestartet. Wenn Ihr mit unseren Zielen sympathisiert und einverstanden seid, würden wir uns sehr freuen, wenn Ihr die Petition unterschreibt. Dies ist der Link:
Ihr könnt auch einfach den QR-Code mit dem Smartphone scannen und gelangt dann zur Petitions-Seite. Code und Link können auch an Freunde und Bekannte weiter gegeben werden. Vielen Dank schon jetzt für Euer Engagement.
Das ist der Text der Petition in deutscher Übersetzung:

Barrierefreie Übersetzung: Sprotten sind kleine, aber wichtige Fische, die ganz unten in der Nahrungskette des Meeres stehen. Alles Leben im Meer ist auf einen ausreichenden Bestand angewiesen, um zu überleben. Die Sprottenbestände in ganz Irland werden während der Laichzeit in großem Umfang und wahllos mit Schleppnetzen befischt, was sich noch verschlimmert hat, seit andere Futterfische wie Hering und Makrele auf ein kritisches Niveau überfischt wurden. Der größte Teil des Sprottenfangs ist nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt, sondern wird zu Fischmehl für die Lachszucht verarbeitet, die mit Tierschutzproblemen zu kämpfen hat. Für die Herstellung von 1 kg Lachs werden 3-5 kg Sprotten benötigt. Die Schleppnetzfischerei mit dichten Netzen in Innenhäfen und besonderen Schutzgebieten (SAC) führt zu erheblichem Beifang (u. a. Robben und Delfine) und beschädigt den Meeresboden, wodurch lebenswichtige Meereslebensräume zerstört werden. Der Rückgang der Sprottenbestände führt zum Verhungern von Meeresräubern, verändert die Wanderrouten der Wale und schadet dem lokalen Tourismus und der Kleinfischerei. Da es keine Quoten gibt, liegen keine Daten über die Biomasse der Sprotte vor, was eine Bewirtschaftung unmöglich macht. Wenn nicht eingegriffen wird, könnte Irlands einzigartiger Sprottenbestand vollständig ausgerottet werden und mit ihm die lokale Wirtschaft und die Meeresumwelt.
Wir fordern ein sofortiges Verbot des Sprottenfangs in allen irischen Küstengewässern vor der nächsten Laichsaison im September. Wir dürfen keine Zeit verlieren!

Unter dieser Illustration ist ein Artikel unserer Irland-Seite zum Thema zu lesen:
Im Folgenden könnt Ihr den Bericht auf unserer Irland-Website lesen, er erklärt, warum die Sprotte für das Leben in den irischen Buchten und Küstengewässern existentiell wichtig ist, und was wir tun, um unsere Buchten zu schützen.
Manche Alpträume durchlebe und durchleide ich hellwach, mitten am Tag und mit weit offenen Augen. Am 18. November vergangenen Jahres, einem Montag, saß ich am Scheibtisch und sah sie wieder stundenlang durch die Bucht pflügen: Vier jeweils 27 Meter lange irische Trawler: Die Fiona K III mit der Ocean Venture II, die Ocean Crest mit der Wavecrest, Fangschiffe der Fischerfamilien Kennedy (Dingle), Minihane (Castletownbere) und Sheehy (Baltimore). In Paaren zogen die Trawler, Synchronschwimmern gleich, durch das Wasser, bis das kleinmaschige Schleppnetz prall mit Sprotten gefüllt war. Ich hatte die Beutezüge der Sprottenfischer seit vielen Jahren beoabachtet und darüber geschrieben. Ich wusste: Bald würde der kleine silberne Fisch auch aus der Bantry Bay verschwunden sein – und mit ihm das meiste Leben: Fische, Säugetiere, Vögel. Hatten eine Handvoll wohlhabender Fischer das Recht, auch diese Bucht in eine Todeszone zu verwandeln? Es war der Tag, an dem ich mich entschied, doch noch einmal für die Natur anzutreten und für den Erhalt der Sprotte zu kämpfen.
Es ist eine bisweilen nervenzehrende und oft frustrierende Arbeit, mit begrenzten Mitteln gegen die zynischen Mächte der Zerstörung der natürlichen Welt anzukämpfen. Wir können aber nicht länger tatenlos zusehen: Ende vergangenen Jahres gründeten wir in der Bantry Bay die Kampagne „Save Our Sprat“ – Rettet die Sprotten. Eine Gruppe Gleichgesinnter hat sich zusammengefunden und bereitet sich für den Kampf der kommenden Monate vor: Wir knüpfen Allianzen, suchen Kooperationen, erstellen eine Website und Social-Media-Seiten, bereiten Presseveröffentlichungen und Medienauftritte vor; treffen Politiker und schreiben Briefe an die Regierung. Bald schon wird in Bantry eine große öffentliche Veranstaltung die Kampagne eröffnen. Wir haben ein klares Ziel: Die Schleppnetz-Schiffe und die Sprottenfischer dürfen in kommenden Herbst nicht in die Bantry Bay zurückkehren. Der Sprottenfang in allen Buchten und in den küstennahen Gewässern Irlands muss aufhören. Sofort.
Das ist der Stand der Dinge
Vor einigen Tagen schrieb ich diese kurze Zusammenfassung für unsere künftige Website. Ich teile sie hier, weil sie einen ganz guten Überblick vermittelt, um was es uns geht:
„Die Sprotte (Sprattus sprattus) ist ein kleiner, unscheinbarer Fisch, der die Weltmeere in riesigen Schwärmen bevölkert. Sie ist unauffällig, aber für das Leben im Meer unverzichtbar: Die Sprotte bildet die Grundlage des Nahrungsnetzes. Der 15 Zentimeter große Fisch, der einem jungen Hering ähnelt, ernährt sich von Plankton und wandelt es in Protein für zahlreiche Säugetiere, Meeresvögel und größere Fische um: Makrelen, Heringe, Seehechte, Kabeljau, Wale, Delfine, Seehunde, Papageitaucher, Seeschwalben, Basstölpel, Lummen, Kormorane, Dreizehenmöwen – und sogar die wieder angesiedelten Seeadler sind auf die Sprotte angewiesen.
Als die Sardinen, Heringe (und später Makrelen) durch Überfischung fast aus den irischen Gewässern verschwunden waren, begannen – wie sonst nirgendwo in Europas Meeren – einige einheimische Fischer Ende der 90er Jahre, die Sprotte im größeren Stil zu fangen.
Seit nunmehr eineinhalb Jahrzehnten fischen eine Handvoll riesige Trawler, alleine oder in Paaren, jedes Jahr mehr als zehntausend Tonnen Sprotten aus Irlands Buchten und küstennahen Gewässern. Sie warten auf den Herbst, wenn die Sprottenschwärme den Schutz der Buchten suchen, um dort in ruhigen Gewässern zu laichen. Von Oktober bis Januar sind die kleinen silbrigen Fische leichte Beute – und mit ihnen verschwinden die Eier der noch nicht abgelegten nächsten Generation aus den Meeren. Die Bestände sinken schnell und stetig dem Aussterben entgegen.
Die an Irlands Küsten gefangenen Sprotten werden aus dem Bauch der Trawler in verschlossene Container in Häfen wie Baltimore, Castletownbere oder Dingle gepumpt und mit Lastwagen zu den Fischverarbeitungsfabriken in Killybegs, County Donegal, transportiert. Menschen essen heute selten Sprotten. Stattdessen werden sie zu Fischmehl verarbeitet und als Futter an Lachsfarmen verkauft. Um ein Kilogramm Zuchtlachs zu „produzieren“, benötigen die Farmen fünf Kilogramm Wildfische. Ein kleiner Teil des Fangs wird als Haustierfutter und sogar als Dünger verkauft.
Für die Sprotte gibt es in Europa keine Fangquoten. Da die kleinen Fische nur als Tierfutter dienen, lassen sie sich nicht viel Geld verdienen. Sie werden zu 15 Cent pro Kilogramm oder 150 Euro pro Tonne gehandelt. Daher setzen die wenigen irischen Fischer, die der Sprotte nachstellen, auf möglichst große, bis zu 27 Meter lange Fangboote, um möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu fangen.
Buchten verwandeln sich in Todeszonen
Diese Praxis der Überfischung dieser völlig ungeschützten Art hat dramatische Konsequenzen: Die Sprottenbestände sind mittlerweile massiv dezimiert, und die kleinen Fische drohen aus den irischen Gewässern zu verschwinden. Die Bestände stehen vor dem Kollaps. Lokale Fischer von der irischen Südküste berichten, dass die Sprotte dort mehr oder weniger verschwunden ist – und mit ihr die Wale, die Delfine, das marine Leben.
Seit einigen Jahren plündern die Sprotten-Trawler systematisch die Bestände in der Bantry Bay. Jeden Herbst ziehen ihre dicht gewobenen Schleppnetze durch die Bucht und ziehen neben hunderten Tonnen Sprotte auch zahlreiche andere Meeresbewohner in den Tod: Seehunde, Delfine, Weißfische …
Die Buchten, in denen die Sprotten verschwinden, verwandeln sich langsam in Todeszonen: Räuber, die nicht mehr genug Nahrung finden, ziehen in andere Fanggründe oder verhungern und sterben langsam aus. Der ökologische Niedergang betrifft nicht nur die Tiere. Tote Gewässer sind schlecht für alle Menschen, die vom Fischfang abhängig sind. Fischer, deren Zielarten auf die Sprotte angewiesen sind, sehen einer düsteren Zukunft entgegen. Tote Gewässer sind schlecht für den Tourismus. Mehrere Aquatourismus-Betreiber haben bereits ihren Betrieb eingestellt oder müssen dies tun, da Touristen nicht für das Nichts – oder nur für Plastik – bezahlen. Tote Gewässer sind schlecht für die Anwohner und sogar für die Hafenbehörden, da auch deren Geschäft verschwindet.
Seit dem Jahr 2019 hat die irische Regierung erfolglos versucht, große Fangschiffe aus der Sechsmeilenzone und aus den Buchten des Landes zu verbannen. Die Richtlinien wurden erfolgreich von zwei Fischern aus Castletownbere und Dingle vor Gericht angefochten. Die Richter erkannten die Notwendigkeit des Verbots an, erklärten das Gesetz jedoch aufgrund formaler Fehler für ungültig. Seit dem Jahr 2023 verspricht die Regierung ein neues Gesetz, zögert ihre Entscheidungen jedoch bis heute heraus.
Deshalb haben wir, besorgte Bürger der Bantry Bay und Umgebung, beschlossen, die Umweltkampagne „Rettet unsere Sprotte“ zu gründen und uns für ein sofortiges Verbot des Sprottenfangs in unserer Bantry Bay und in allen Buchten und küstennahen Gewässern des Landes einzusetzen.
Wir wollen uns mit anderen Gruppen in anderen Buchten koordinieren und unsere Stimme erheben, damit wir in Dublin, im Dáil und in den Regierungsgebäuden laut und deutlich gehört werden: Die Ausrottung der Sprotte muss sofort aufhören.
Lasst uns den Sprottenfang stoppen, bevor es zu spät ist. Lasst uns den Sprottenfang stoppen, bevor unsere Buchten zu Todeszonen werden.
Lasst uns den Sprottenfang stoppen, damit die beutemachenden Trawler im nächsten Herbst, im Oktober 2025, nicht in unsere Buchten zurückkehren.
Schließt Euch uns an, um das Leben in der Bantry Bay und in allen irischen Buchten und Küstengewässern zu schützen!“
Auch Irland-Urlauber können uns unterstützen
Es kann gut sein, dass wir in den kommenden Monaten auch Eure Unterstützung, die Hilfe der vielen Irland-Freunde und Irland-Urlauber benötigen, die gerne ins Land kommen, um hier Ferien zu machen und die wilde Natur zu genießen. Denn wenn wir nicht schnell erfolgreich sind, wird es bald nicht mehr viel lebendige Natur an Irlands Küsten zu bewundern geben. Von den Veranstaltern von Wal- und Delfin-Beobachtungstouren im Land wissen wir: Ihr Geschäft ist stark rückläufig und akut bedroht. Überall dort, wo Fischer die Sprotte bereits ausgerottet haben, verschwinden auch die Wale. Die Zahl der Sichtungen der herrlichen Meeeressäuger an Irlands Atlantikküste ist stark rückläufig.
Diese Petition würde ich von Herzen gern unterschreiben ( was ich sonst NIE tue!)
Aber sie öffnet sich leider nicht mit dem Click
Danke!!! (Der Link stand auch weiter unten, jetzt habe ich den Link ganz oben auch eingefügt. Ich war wohl etwas müde beim Schreiben gestern Abend!)
Unterschrieben! Ich könnte verzweifeln, wenn ich täglich in größerem oder kleinerem Ausmaße sehe, wie achtlos über Umwelt und Natur hinweggegangen wird, als wäre nicht jede/r Teil davon.
Danke! Ja, ich war lange zu lahm und mutlos, gegen diese skrupellosen Riesen anzutreten. Doch nun ist ein Anfang gemacht!
Ich bin voller Bewunderung für Deinen Mut und die Kraft, die Du in dieses so wichtige Thema investiert! Danke für dieses außerordentliche Engagement und das Augen öffnen! Herzlich viel Kraft weiterhin!
Danke, ja, sowas kostet viel Zeit und auch Kraft, vor allem weil ich ja Teile der Zerstörung fast jeden Tag am Strandspaziergang mit Hund sehen kann.
Unterschrieben…..
Daaaanke!
Unterschrieben. Danke für deinen/euren Einsatz.
Super, großartig!
Liebe Eliane, mein Herz bricht einmal mehr, angesichts der maßlosen Gier des Menschen.
DANKE ♥ für deinen/euren Einsatz und dass du es hier veröffentlichst. Ist unterschrieben und wird an viele Menschen weitergeleitet.
Danke, die Petition läuft gut an, Hoffnung keimt…
Unterschrieben!
Hoffnung ist ein Handwerk. Sie lebt von Taten, hartnäckigem Dranbleiben!
Danke für dein Engagement und vieler anderer Menschen
Danke für diese Ermutigung!
Hallo liebe Eliane,
Wie gut, dass es Menschen gibt, die die Hoffnung nicht sterben lassen und den Mut haben zu kämpfen, auch wenn oder trotzdem der Kampf aussichtslos erscheint. Ich persönlich benutze gerne das Wort „Mitwelt“ anstelle von „Umwelt“, denn was mich umgibt betrifft mich ja nicht so direkt als wenn ich ein Teil des gleichberechtigten großen Ganzen bin.
Ich denke, dass wir das Thema Respekt und Fürsorge für unsere Mitwelt unbedingt noch stärker ab den untersten Klassen unserer Grundschulen einbringen müssen um das Bewusstsein für die Auswirkung unserer Lebensweise auf unseren Planeten und somit auf uns selbst zu verstehen und ggf. zu ändern. Es geht um die Zukunft von uns allen … von der unsere Jugend noch länger haben wird.
Danke für die Petition. Ich habe sie unterzeichnet.
Liebe Grüße und weiterhin viel Kraft und Erfolg!
Denise
Ich bin mit ganzem Herzen bei dir. Natürlich habe ich die Petition geteilt.
Liebe Eliane,
danke für deinen unermüdlichen Einsatz. Diese Petition und dein ausführlicher Post berühren mich wieder sehr. Ich drücke euch alle Daumen, habe unterschrieben und weitergeleitet.
Liebe Grüße
Katrin
Jedes Stück Plastik, dass man aus dem Meer entfernt, kann zumindest für ein einzelnes Tier eine Lebensrettung sein. Für dieses Tier macht es einen großen Unterschied, ob man den Müll aufhebt. Ich tue das auch, wenn ich ans Meer komme, und kann nur jeden ermutigen, das auch zu tun.
Die Petition habe ich unterschrieben und hoffe, dass sie erfolgreich ist!
Ganz lieben Dank für die Unterschrift und die Ermutigung (ich komme mir manchmal blöd vor, dennoch weiß ich, ich tue das Richtige)
Unterschrieben und geteilt. Herzlichen Dank für dein Engagement und den interessanten Artikel.
Danke! (oh, sogar „interessant“, nochmals danke dafür, ich komme mir schon wie die „Nörglerin vom Dienst“ vor mit meinem immer wieder beschriebenen „Kampf“ für eine gesündere Welt vor)
Danke für dein Engagement! Ich hab mich manchmal gefragt, warum so viel Lachs produziert wird. Essen wirklich so viele Leute Lachs? (Ich denke nicht!!). Aber bei Urlauben in typischen Ferienhotels (all inclusive) fielen mir die Unmengen an Lachs auf, die es dort zum Frühstück und oftt auch Abendessen gab. Und das an Orten bzw. Gegenden, an denen überhaupt keine Lachse vorkommen (sondern andere Meerwasserfische). Einmal pro Woche wäre ja vielleicht noch in Ordnung – aber es wird dort Lachs täglich auf den Buffettischen serviert! Wieviel von diesem billig produzierten Lachs, der ja nicht lange haltbar ist, dann wohl weggeworfen wird? Anscheinend denken viele Hotelbetreiber, wenn die Touristen keinen Lachs angeboten bekommen (galt früher ja als ein Zeichen für Hochwertigkeit), dann hagelt es Beschwerden. Ich denke, es müsste andersrum sein: die Hotelbetreiber (bzw. Tourismusbetreiber, in deren Auftrag die Hotels tätig sind) müssten befürchten, dass die Gäste sich beschweren, WENN solcher Billiglachs, von weiterher importiert, angeboten wird. Schließlich schreiben sich diese Tourismusketten ja mehr und mehr „Nachhaltigkeit“ auf die Fahne. Vielleicht, Eliane, hat jemand von eurem Verein ja eine clevere Idee, wie man die Touristenketten aufmerksam macht auf diese Problematik und sie für diese Thematik gewinnen kann (und sie auch darauf hinweist, dass viele Touristen gar nicht diesen ganzen Lachs wollen, bzw. ihn gar nicht mehr essen würden, wenn sie wüssten, was darin für Schadstoffe enthalten sind. Und dass „täglich Lachs“ sowieso völlig übertrieben ist, weil Lachs dann gar nichts Besonderes mehr ist!).
Wir waren früher sehr aktiv mit der Tourismusbehörde Irlands „verhandelt“, also recht aktiv. Nulllllll Interesse bei denen, absolut das Gegenteil von nachhaltig denkend, einfach die schnelle Vermarktungsnummer mit romantischen Sprüchen. Wirklich tragisch, die sägen am eigenen Ast.
Und ein großer Teil des Lachses soll nach China gehen, dort das neue tägliche Statussymbol. Pfui deibi…
Liebe Eliane,
Danke sehr für dein Engagement und ja, die Umweltzerstörung ist schwer auszuhalten. Ich habe unterschrieben und weitergeleitet. By the way, die Melodie des „Wellermann“ Songs für das Video aufzunehmen ist charmant!
Alles Liebe, Heike
Danke, liebe Heike! Ja, diese Schulklasse ist super engagiert (das ist, meine ich, ein sehr irdischer Song, wusste nicht, dass er Wellermann heißt)
Ich habe die Petition unterschrieben und geteilt.
Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz. Ich fühle mich angesichts der vielen Grausamkeiten auf der Welt oft hilflos und finde es einfach unerträglich…
Tausend Dank
Carmen
Vielen lieben Dank für diese Unterstützung (inzwischen immerhin 1784 Unterschriften, juhu!). Unsere erste öffentliches Info-Versammlung vorgestern hatte immerhin knapp 190 BesucherInnen (an einem sehr sonnigen Sonntag-Nachmittag!). Klar, dass wir von Treibnetzfischern angegiftet wurden und der Verbreitung von Falschinformation bezichtig wurden. Sie drohen mit juristischen „Angriffen“.
Tun so, als seien sie die armen Opfer, feilschen herum, dass sie doch nicht die 8-mm-Netze verwenden, sondern dass ihre Netze 16-mm-Öffnungen haben. Wir hatten ein Muster dieser Netze dort, es ist grausam, JEDES Tier, das im Herbst bei ihren wochenlangen Raubzügen in dieses sockenartige Gebilde kommt, erstickt (ähnliche Netzstruktur wie ein Obst- oder Gemüsenetz im Supermarkt, aber freilich viel, viel dicker, da es abends Tonnen von toten oder zappelnden Tieren heben muss).
Fungi, der berühmte wilde, freundliche Delfin, der 30 Jahre hier im Südwesten Irlands DIE Touristenattraktion war, ist Gerüchten zufolge in so ein Mordinstrument geraten, seine Leiche sei entsorgt worden…. Da wird gedroht wie bei der Mafia, keiner traut sich die Wahrheit zu sagen.