Warum ich mir immer größere Sorgen um die seriöse Aromatherapie mache: Ende November/Mitte Dezember 2024 schaffte es ein „Influencer“, der sich angeblich der Gesundheit von Frauen widmet, ins deutsche Fernsehen (SWR). Er hatte eine ohnehin nicht wirklich ernst zu nehmende Studie über Menstruationsschmerzen aus dem Jahr 2014 (als „brandneue Studie“ deklariert) zum Anlass genommen, seine (angeblich) 79 Tausend FollowerInnen (er ist erst seit dem 26. Februar 2024 auf Instagram…) zu informieren, dass mehrmals täglich („alle 6 Stunden“) einzunehmende 25 Tropfen Thymianöl bei Periodenschmerzen eine Alternative zu (200 mg) Ibuprofen seien (welches Thymianöl? welcher Chemotyp? scharfes oder mildes Thymianöl?). Ein Kommentar unter seiner gefährlich unpräzisen Empfehlung lässt ahnen, was viele schmerzgeplagte Frauen umgehend ausprobierten:
„Ich hab mir thymianöl geholt aus dem Reformhaus. Allerdings stand in der Anleitung, dass man maximal 1-2 Tropfen einnehmen soll. Ich habs auch mal mit 25 Tropfen mit viel wasser versucht, hab mir aber den Mund „verbrannt“. Aber Schafgabentee mit 2 Tropfen Thymianöl tat schon gut“.
Der „Influencer“ bittet in seinem Video (24. November 2024) seinen Beitrag zu teilen, bevor er mit den Halbwahrheiten in typisch „cool-aufgeregter“ Manier startet mit „wieso sagt euch kein Arzt, dass…?!“. Er berichtet also von einer „brandneuen“ Studie mit einzunehmendem Thymianöl bei Menstruationsschmerzen. Inzwischen veröffentlichte er eine leicht veränderte neue Version seines Videos, die Studie wird nicht mehr als „brandneu“ bezeichnet. Und er weist schriftlich darauf hin, dass das Thymianöl „NICHT pur genommen werden sollte“ und empfiehlt die 2%-ige Verdünnung der Studie. Er schlägt Kokosöl oder Mandelöl zur Verdünnung vor.
Eine „Faktencheckerin“, die für den SWR tätig ist, wurde am 14.12. 2024 hinzugezogen: Die Frauenärztin Dr. Med. Ina Ilkhanipur kritisiert als erstes nicht etwa die höchst bedenkliche Menge an zu schluckendem ätherischen Öl. Nein, sie bemängelt vielmehr zunächst das Design der Studie, also die nur 84 Probandinnen! Was mir zeigt, dass keine Kenntnisse über die Gefahren bei überdosierten ätherischen Ölen, die phenolische Verbindungen wie Thymol und Carvacrol enthalten, vorliegt. Sie sagt „Ich halte die Aussagekraft von so einer Studie für äußerst begrenzt, weil ganz wenig Probandinnen daran teilgenommen haben und diese noch in drei Untergruppen unterteilt wurden.“
Dass es in der erwähnten Studie „nur“ um leichte bis mittlere Schmerzen während der Menstruation geht, das wurde weder von der Faktencheckerin noch von dem „Influencer“ erwähnt („The women with primary dysmenorrhea grade 1 and grade 2 in their current cycle and at least in their past two cycles that did not use no only analgesic during 48 hours before the onset of the research entered the study > Grad 2 der Schmerzen werden definiert als nicht so schwer, als dass nicht Dinge des Alltags wie Schule oder Arbeit verrichtet werden könnten). Immerhin weist die Ärztin darauf hin, dass sie 200 mg Ibuprofen nicht für eine ausreichende Dosierung hält, um Unterleibsschmerzen wirksam zu lindern: „Oftmals reichen nicht mal 400 mg, ich verschreibe auch lieber Naproxen als Ibuprofen, weil das besser auf die Gebärmuttermuskulatur wirkt. […] Man muss schon mit 600 mg Ibuprofen behandeln, wenn es sich um richtige Regelschmerzen handelt.“

Es gibt viele Thymian-Arten, manche Öle-Anbieter haben sechs oder mehr zu Auswahl, allein von Thymus vulgaris können wir mindestens 5 Chemotypen erwerben, von mild bis extrem scharf ist alles dabei, zu mehr Infos im Öle-Lexikon hier auf dieser Seite einfach aufs Foto klicken!
Die Empfehlung der Gynäkologin-Faktencheckerin geht auch nicht auf die Gefahr des womöglich extrem hautreizenden Chemotypen von Thymianöl ein: „Einfach so“ durch Laien gekauftes Thymianöl könnte das „0815-Thymianöl“ aus Apotheken und Reformhäusern sein, wenn keine ausreichend gut geschulte Beratung vorhanden ist. Die Gynäkologin sagt lediglich „Am besten sollte das Thymianöl verdünnt verwendet werden. Außerdem ist es immer gut, so ein Öl zu emulgieren. Zum Beispiel, in dem man das Öl mit einem Löffel Sahne vermischt. Dadurch kann es besser resorbiert werden.“ Sie empfiehlt auch Magnesium und Omega-3-Fettsäuren noch vor der Periode einzunehmen, was wirklich alle betroffenen Frauen berücksichtigen sollten.
Die iranische Studie von 2014, um die es geht, ist wie viele Arbeiten im Bereich der Gynäkologie aus diesem Land nicht wirklich zufriedenstellend, sie ist oberflächlich, es fehlen mehrfach entscheidende Angaben. Ausgerechnet aus diesem Land, in dem Frauen geknechtet und unterdrückt werden, kommen regelmäßig gynäkologische „Studien“, auch solche mit Babys und Kindern (was im Westen niemals durch die Ethikkommissionen genehmigt werden würde). Einige Auszüge aus dieser Arbeit:
Zusammenfassung dieser klinische Studie: Sie wurde an 84 Studentinnen der Babol University of Medical Sciences mit primärer Dysmenorrhoe durchgeführt. Die Studenten wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt, die Thymus vulgaris, Ibuprofen und Placebo erhielten. In allen drei Gruppen wurden mit Beginn der Schmerzen 200 mg Kapseln und 25 Tropfen ätherisches Öl alle 6 Stunden für zwei aufeinander folgende Zyklen verabreicht. Die Schmerzintensität wurde anhand der visuellen Skala vor und eine Stunde nach jeder Dosis für 48 Stunden nach Beginn der Medikation gemessen.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen betrug 20,5±1,8 Jahre. Sowohl Thymus vulgaris als auch Ibuprofen waren wirksam, um die Schmerzintensität der Dysmenorrhoe zu reduzieren. Vor der Behandlung betrug die durchschnittliche Schmerzintensität in den Thymus vulgaris-, Ibuprofen- und Placebogruppen 6,57±2,02, 5,30±2,23 bzw. 6,18±1,78 und sank nach der Behandlung auf 1,21±1,06, 1,48±1,62 bzw. 3,54±2,26. Die Verringerung der Schmerzintensität war zwischen den beiden Medikamenten statistisch nicht signifikant, jedoch war sie für jedes Medikament im Vergleich zu Placebo signifikant (p<0,001). [übersetzt mit DeepL.com]
Details: Eine iranische pharmazeutische Firma hatte alle Tropfen des ätherischen Öls Thymus vulgaris 2 %-ig verdünnt und auch die Placebotropfen zubereitet. Die Probandinnen der drei Gruppen erhielten die visuell identischen Kapseln, diese wurden alle 6 Stunden eingenommen. Alle Medikamentenpackungen wurden von den Apothekern kodiert und den Probanden in drei Gruppen (A, B, C) ausgehändigt.
- Die erste Gruppe nahm: 200 mg Ibuprofen (Kapselform) + 25 Tropfen ätherisches Öl (Placebo)
Die zweite Gruppe nahm: 25 Tropfen ätherisches Öl aus Thymus vulgaris 2% + Placebokapsel
Die dritte Gruppe nahm: 25 Tropfen ätherisches Öl Placebo + Placebokapsel
Sie wurden gebeten, die Medikamente am ersten Tag ihres Menstruationszyklus und bei Beginn der Schmerzen einzunehmen und alle 6 Stunden weiter einzunehmen. Sie sollten ihre Schmerzintensität vor Beginn der Medikation, eine Stunde nach jeder Medikamentendosis, 24 Stunden und 48 Stunden nach Beginn der Medikation auf den ihnen zur Verfügung gestellten Formularen festhalten.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Thymus vulgaris als auch Ibuprofen die Schwere der Schmerzen und Krämpfe bei primärer Dysmenorrhoe (Grad 1 und 2) wirksam verringern können.
Meine Kritik an dieser Studie: Es ist dem Papier nicht zu entnehmen, um welches Thymianöl es sich handelte, es fehlte eine Analyse der Inhaltsstoffe. Zudem würde mich interessieren, was unter „placebo essential oil“ zu verstehen war, handelte es sich um extrem verdünnten Thymianöl? Wäre dieses trotzdem durch die Kapselhüllen zu riechen? Somit ist diese Arbeit nicht reproduzierbar und erfüllt nicht die Kriterien für seriöse wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Lokale und wärmende Auflagen können direkter wirken
Bei mir hätte Fenchelöl – neben Majoranöl – definitiv den Vorzug bekommen, erstens aus eigener Erfahrung beim Lindern von Schmerzen bei körperlichen (und seelischen) Krämpfen, zweitens gemäß einer weiteren iranischen Studie, auch aus dem Jahr 2012, auch mit der Einnahme von verblindeten Kapseln: Omidvar S, Esmailzadeh S, Baradaran M, Basirat Z. Effect of fennel on pain intensity in dysmenorrhoea: A placebo-controlled trial. Ayu . 2012;33:311–3. Eigentlich weiß das jede Mama, denn Fenchel(tee) wurde bis vor Kurzem bei Blähungen sowie Unruhe von Säuglingen empfohlen. Inzwischen gilt Fenchel in diversen Zubereitungen als „zu gefährlich“ für Babys: Als Orientierungswert für sensible Gruppen wie Schwangere und Stillende gelten nun laut Experten entsprechend der ICH-Leitlinie M7 eine maximale Estragol-Aufnahme von 0,052 mg/Tag. Kinder bis elf Jahre sollten den Experten zufolge nicht mehr als 1,0 µg Estragol pro Kilogramm Körpergewicht am Tag zu sich nehmen (Quelle und Quelle). Mehr zu diesem „EU-Hirnriss“ unter ‚Fenchel‘ im Öle-Lexikon hier auf dieser Seite.
Die Einnahme von ätherischen Ölen insbesondere bei lokalen Krämpfen ist bei den meisten Frauen weniger sinnvoll als eine Auflage mit wärmenden, krampflösenden ätherischen Ölen auf dem Unterbauch. Ich empfehle Majoran, Muskatellersalbei, Fenchel und Neroli, doch die Nase der von Dysmenorrhö, also schmerzhafter Menstruation, betroffenen Frauen sollte unbedingt über die Auswahl mit entscheiden. Auch kommt es auf die Art und Intensität der Schmerzen an, womöglich liegt Endometriose oder PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) vor, dann kann die Linderung nur sehr schwach ausfallen.

Werden wir in naher Zukunft überhaupt noch ätherische Öle im freien Handel kaufen können? Mit beliebig überteuerten, verschwenderisch und oft nicht sorgsam angewendeten Ölen wird derzeit viel Schaden angerichtet, u.a. werden durch ständige Überdosierungen Allergien regelrecht „gezüchtet“, so dass die Gesetzgeber womöglich noch strenger reglementieren werden.
Auch an Rosengeranie und/oder Rose ist zu denken, sowie an Römische Kamille und Petit Grain, die beiden „Spitzenreiter“, was lösende Monoterpenester anbelangt. Aber immer dran denken: Auch die mögliche URSACHE dieser Schmerzen berücksichtigen. Vermutlich sind – zumindest unter anderem – Prostaglandine im Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) aus der Balance geraten, höchstwahrscheinlich durch die heutzutage übliche viel zu hohe Zufuhr an Omega-6-Fettsäuren. Durch mehr Achtsamkeit in der Ernährung und die Einnahme von hochwertigen Omega-3-Produkten sollte nach 3-4 Monaten eine erste deutliche Verbesserung zu verspüren sein (weil dieses Thema so immens wichtig ist, haben wir ein kleines aber feines Sortiment und auch die Fettsäuren-Analyse für zu Hause im Shop). Eine ergänzende, äußerlich anzuwendende Mischung könnte folgendermaßen aussehen:
- 30 ml natives Bio-Olivenöl (denn nur dieses enthält schmerzlindernde Moleküle, die dem Ibuprofen ähnlich sind, sie heißen Oleocanthal, zahlreiche Studien u.a. diese Arbeit)
- 7 Tropfen Majoran, Origanum majorana Farfalla Feeling Primavera (nicht „Spanischer Majoran = Thymus mastichina!)
- 7 Tropfen Petit Grain Bergamotte (oder Bergamotte oder Bergamottminze)
- 3 Tropfen Fenchel Farfalla Jophiel Feeling
- 3 Tropfen Muskatellersabei Farfalla Bergila Primavera Feeling
Gut mischen und idealerweise bereits 1-2 Tage vor der zu erwartenden Menstruation circa 1/4 -1/2 Teelöffel davon auf den Unterbauch auftragen und abdecken (zB Taschentuch, Gästehandtuch). Beim Einsetzen der Schmerzen nach dem erneuten Auftragen und Abdecken mit einer angenehm warmen Wärmflasche bedecken. Der sanfte Druck kann auch wohltuend sein, ansonsten eher ein angewärmtes Dinkelkissen oder Ähnliches verwenden. Ich selbst hatte immer gute Erfahrungen mit dem spagyrisch-homöopathischen Mittel Upelva, das nicht nur die Bauchkrämpfe extrem lindern konnte, sondern auch die Mirgräne, die ich oft dazu hatte, zu verjagen (heutzutage kenne ich sie gar nicht mehr). Studie zu Majoran und Muskatellersalbeiöl bei Menstruationsschmerzen: Ou MC, Hsu TF, Lai AC, Lin YT, Lin CC. Pain relief assessment by aromatic essential oil massage on outpatients with primary dysmenorrhea: a randomized, double-blind clinical trial. J Obstet Gynaecol Res. 2012 May;38(5):817-22 Weitere Informationen und Links zu zwei weiteren Studien bei Dymenorrhö u.a. mit Lavendelöl in meinem Artikel von 2015.
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Während also gewinn- und aufmerksamkeitsorientierte „Influencerinnen“ und „Influencer“ die Branche der ätherischen Öle – teilweise erschreckend skrupellos und offenbar fast ohne Hintergrundwissen – gekapert haben und mit ihren teils wirklich gefährlichen „Tipps“ zu einer geldwerten Wellness- und Angeber-Oase gemacht haben, geht es aber weiter mit der „sich zuziehenden Schlinge“, was die nächsten Jahre rund um die Anwendungen von ätherischen Ölen anbelangt. Wegen des folgenden Themas mache ich mir also noch größere Sorgen um die Zukunft der Aromatherapie, wie ich sie einst lernte und kannte. Bislang hat es noch NIEMAND in unserer Branche thematisiert.
Demnächst müssen 82 vermeintliche Allergene auf die Etiketts von Kosmetika
Meinen Artikel über Allergien ergänzte ich bereits im September 2023 um eine grauenhafte Liste der vermeintlichen Allergene, [Verordnung (EU) 2023/1545 der Kommission vom 26. Juli 2023] deren Deklaration ist ab nächstem Jahr (2026 für neue Kosmetika) verpflichtend, bereits bestehende Produkte müssen ab 2027 mit entsprechenden Banderolen ausgestattet sein.
Mit den auf dieser Liste geführten Duftmolekülen und ätherischen Ölen wird dann also die gesamte Bandbreite auch der aller mildesten Naturdüfte als potenziell allergieerzeugend gelten. Ich wüsste auf Anhieb kein ätherisches Öl, was nicht eines dieser Moleküle enthält. Unaufgeklärte Laien sollen mit folgenden und vielen mehr Naturdüften verschreckt werden:
- Santalum album (Echtes [Weißes] Sandelholz)
- Vanillin bzw 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd > in Vanille, Benzoe
- Pelargonium graveolens (Rosengeranie)
- Linalylacetat > in Muskatellersalbei, Petit Grain Bergamotte und Bitterorange, Lavendel, Bergamotte
- Juniperus virginiana (Virginiazeder)
- Cedrus atlantica (Atlaszeder)
- Geranylacetat > in Bergamottminze, Citronella, Koriander, Lavendel und vielen anderen Düften
- Pogostemon cablin (Patchouli)
Viele davon empfehlen wir gerne bei sehr empfindlichen Menschen, Zeder sogar bei heftigen allergischen Beschwerden, mit teils wirklich erfreulichen Erfolgen. Das versteht man die (Duft-)Welt nicht mehr!!!! Wer die vollständige Liste und anderes Gesetzes-Bla-Bla nachlesen möchte, kann das hier machen. Allerdings: Da bekommt man als „alte Häsin“ wirklich schlechte Laune! Das ist wieder ein Puzzlesteinchen mehr des Abschussprozesses von natürlichen Produkten: Als Hersteller greift man bald sicher lieber zu pseudonatürlichen, synthetischen Düften – im Namen des Schutzes der Bevölkerung. Der Anteil der Bevölkerung in der Europäischen Union, der allergisch auf allergieauslösende Duftstoffe reagiert, wird übrigens auf 1 bis 9 Prozent geschätzt (erstaunlich breite Auslegung von einem auf fast 10 Prozent, Präzision sieht anders aus!).
Diese wieder einmal völlig realitätsfremde, dystopische, massenindustriefreundliche Maßnahme wird wieder mal viel absolut unnötigen Müll produzieren, viel unnötiges Klebepapier muss bald neu gestaltet und bedruckt werden, alte Fläschchen müssen entsorgt werden (Atlaszedern-, Sandelholz- und Patchouliöl beispielsweise könnten zu diesem Zeitpunkt sogar besser duften, also bei derzeitiger Destillation und Abfüllung).
Es wird also nicht darauf hingewiesen, dass die hochkonzentrierten Naturdüfte, die ätherische Öle nun mal sind, in physiologischer Verdünnung, d.h. 1-2%ig angewendet werden MÜSSEN, sondern es wird völlig undifferenziert angeprangert. Anstatt mal in den „unsozialen Medien“ rein zu schauen, was dort an gefährlichem Humbug verbreitet wird. Allergien können regelrecht „gezüchtet“ werden durch Empfehlungen wie (alles selbst gesehen):
Träufle deinem Kleinkind jeden Tag einige Tropfen Weihrauchöl auf die Kopfhaut (angeblich, damit es besser durch den Tag kommt, Weihrauchöl enthält bis zu 70 % Monoterpene, welche als Lösungsmittel agieren, wenn sie mit Fett/Hauttalg in Kontakt kommen)
- Gebe jeden Tag Lavendelöl auf deine Haarbürste, die Haare werden (angeblich) glänzender und wachsen besser
- Gebe, notfalls auch heimlich, schnarchenden Bettgefährten ätherisches Öl aufs Kopfkissen (wie übergriffig!)
- Kühle Verbrennungswunden nach Krebs-Bestrahlung mit „einigen“ Tropfen Pfefferminzöl (es waren um die 20 Tropfen)
- Trinke jeden Tag 1-2-3 Tropfen Zitronenöl in einem Glas Wasser, um Mikroplastik im Körper aufzulösen (ätherische Öle lösen sich übrigens nicht in Wasser!)
- Jeden Tag bis zu 15 Tropfen Oreganoöl eingenommen soll vor Infekten schützen (kann jedoch das Darmmikrobiom stark aus der Balance bringen)
Haptene und Prähaptene durch langfristige Überdosierung
Die Liste ist ellenlang, das sind nur einige Beispiele. Doch es wird nicht gesagt (bzw das Wissen darüber ist nicht vorhanden): Ätherische Öle können durch Prozesse wie Oxidation oder enzymatische Aktivierung Haptene bilden, die ihre Bestandteile in reaktive Verbindungen umwandeln, die an Proteine binden und Immunreaktionen auslösen können.
Einige Bestandteile ätherischer Öle, wie Limonen und Linalool, werden als Prähaptene eingestuft. Diese Stoffe sind zunächst nicht sensibilisierend, können aber nach einer abiotischen Aktivierung, z. B. durch Luftoxidation oder Photoaktivierung, zu starken Allergenen werden. Beispielsweise oxidieren Limonen und Linalool an der Luft und bilden Hydroperoxide, Aldehyde und Epoxide. Diese Oxidationsprodukte sind stark sensibilisierend und können bei Hautkontakt zu allergischer Kontaktdermatitis führen.
Bestimmte Bestandteile des ätherischen Öls, wie Eugenol und Zimtalkohol, wirken als Prohaptene. Sie benötigen eine biotische Aktivierung (enzymatische Umwandlung in der Haut), um sich in reaktive Haptene zu verwandeln. Enzyme wie Cytochrom P450 in der Haut wandeln diese Verbindungen in allergene Formen um, die sich an Proteine binden und Immunreaktionen auslösen können.
Einige Bestandteile ätherischer Öle sind von Natur aus reaktiv und können sich ohne vorherige Aktivierung direkt an Hautproteine binden. Dieser Prozess bildet Hapten-Protein-Komplexe, die das Immunsystem als Antigene erkennt, was zu einer Sensibilisierung führt. Und somit zu unangenehmen allergischen Reaktionen, die dann kaum noch umkehrbar sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ätherische Öle durch chemische oder enzymatische Umwandlungen Haptene bilden, die ihr Potenzial zur Auslösung allergischer Reaktionen erhöhen. Eine ordnungsgemäße Lagerung (um die Oxidation zu minimieren) und Verdünnung sind entscheidend, um diese Risiken zu verringern. Es gibt viel Literatur zu diesem Thema, nur leider wird es selten gelehrt, in Produktschulungen von MLM-Unternehmen, schon gar nicht. Zu einer wissenschaftlichen Arbeit ‚Activation of non-sensitizing or low-sensitizing fragrance substances into potent sensitizers – prehaptens and prohapten‘ von 2014 als Beispiel.
PS :: Derzeit wird seitens der EU auch angedacht, Alkohol (Ethanol) zur Händedesinfektion zu verbieten. Die Eurokraten bzw Lobbyinteressen-Unterstützer beziehen sich auf die Biozidprodukteverordnung und die sogenannte Classification, Labelling and Packagin“-Verordnung (CLP-Verordnung). Befürchtet wird eine Einstufung von Ethanol als reproduktionstoxisch oder krebserzeugend, auch eine Einstufung in die höchste Gefahrenkategorie 1 ist nicht ausgeschlossen. Sollte auch dieses „Gesetz“ durchgewinkt werden, würde nach deutschem Arbeitsrecht ein Beschäftigungsverbot für alle Frauen im gebärfähigen Alter folgen, und das extrem geschwächte Gesundheitswesen noch stärker beeinträchtigen. Quelle {Frage am Rande: Warum wird dann nicht das TRINKEN von Ethanol verboten oder zumindest eingeschränkt?! Richtig, beim Verkauf von Alkohol verdient der Staat unglaublich mit!}
Abbildung Frau: Danie Franco auf Unsplash • Abbildung Hand: Kelly Sikkema auf Unsplash
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liebe Eliane,
leider nur einige Beispiele. influencer teilen zum Teil unglaubliches für Klicks…
ist manchmal echt unglaublich.
doch mwrke ich auch, dass der Einfluss von gewissen Firmen mehr zunimmt. ich habe in 2 Fällen probiert solides Wissen zu vermitteln.. wurde beide Male wehement abgeblockt. und dies von im Grunde guten Menschen…
nun stellt sich die Frage warum dies so geschiwht… und bisher hab ich darauf keine wirkliche Antwort. doch mir wurde einmal cesagt, dass Leben, bzw die Zeit wie ein Pendel ist, das hin und her gleitet und an der äussersten Seite komische Dinge entwickeln kann…. so hoffe ich, dass wir durch solch abstruses Verhalten wir endlicj am äussersten Rand angekommen sind und dann das Pendel wieder in die andere Richtung geht. Dies wünsche ich den heutigen Kindern von ganzem Herzen…!
Ja, das Bild mit dem Pendel ist gut, wir sind derzeit auf der Seite, wo Wahrhaftigkeit nicht wirklich angesagt ist. Fakten gelten nicht (für viele Leute), erfundene und überzogene Dinge ziehen einfach mehr.
Und die beiden US-Unternehmen, die mit ätherischen Ölen fragwürdiger Herkunft und unwürdiger Behandlung der Anbauer steinreich geworden sind und ihre Anhängerschaft erst! In der letzten Zeit bin ich mehrfach auf diese beiden angesprochen worden, ob ich sie kennen und was ich von ihnen halten würde, sobald es aufs Thema ätherische Öle kam, die Menschen sind so unglaublich naiv! 🙁
Ein wieder einmal sehr lehrreicher Artikel, danke dafür! Besonders interessant fand ich den letzten Absatz mit der Beschreibung, was sich in den einzelnen Bestandteilen ätherischer Öle durch Oxidation so alles tut- und daß aus dem Grund eine entsprechende Verdünnung absolut sinnvoll und notwendig ist. Nur solches Hintergrundwissen hilft gegen die allgegenwärtig verbreiteten „Über“-Dosierungs-Empfehlungen, und nicht die immer extremere Reglementierung…
Sollte helfen, doch leider sind die meisten Personen, die dieser Sekte bewusst oder unbewusst folgen, völlig beratungsresistent, belegte Fakten gelten nicht.
Danke für den sehr umfangreichen Artikel!
Ich wünsche Ihnen ein Frohes Neues Jahr, Gesundheit und viel Erfolg!
Danke! Auch alles Gute für dieses frische neue Jahr!
Danke für den wieder sehr interessanten Artikel.
Selbsternannte Experten verbreiten leider so viel Falschinformationen im Netz und gefährden die Gesundheit von Menschen und schaden nebenbei leider auch der Aromatherapie.
Bin sehr dankbar, dass ich an ihrem unermesslichen Wissen teilhaben darf.
Ich empfehle jedem Interessenten ihre Bücher und Artikel.
Ich hoffe, sie sind nicht verärgert, wenn ich eine Kritik anbringe. Mich irritieren die Fotos, die Frauenthemen begleiten, weil ich sie sexistisch finde: Aktuell: asiatisch aussehende Frau, kniend auf dem Teppich. Aromatherapie bei Zysten, Fibroadenom
und Brustschmerzen: leichtbekleideter Frauenkörper mit Finger am Schmollmund. Aromatherapie bei Pap: Frauenhintern mit Zweigen??
Danke für diese Rückmeldung. Vielleicht liegt es daran, dass ich nur auf eine Datenbank für kostenfreie Fotos zurück greife, da ich nicht bei Foto-Datenbanken mit Bezahlfotos angemeldet bin. Ich versuche, bei der kleinen Auswahl noch die ästhetischsten Motive zu finden. Die Frau von heute gefällt mir sehr gut, also das Foto, das Licht, die Komposition, die Frau. Die Frau mit Finger am Mund: Kann Ratlosigkeit symbolisieren, so habe ich es aufgefasst. Und auch die ästhetischen Popos mit den Zweigen gefielen mir, weil nicht „zu viel“ gezeigt wird.
Es ist tatsächlich fast nicht möglich, „intime Themen“ irgendwie ästhetisch und ansprechend zu illustrieren. Ich gehe also nach meinem eigenen Geschmack und nach meinem Budget.
… also, ich als Frau wäre in hundert Jahren nicht darauf gekommen, diese Fotos als sexistisch zu betrachten. Man kann es mit der politischen Korrektheit vielleicht hin und wieder auch etwas übertreiben Was Sie persönlich als sexistisch betrachten, ist es für viele andere nicht.
Liebe Eliane
Vielen Dank für diesen Artikel und dass du nicht aufhörst aufzuklären!
Ich bin gerade in den Prüfungsvorbereitungen zum Aromatherapeut (habe die Prüfung im März beim Sela, Schweiz🤗). Repetiere gerade „Freundliche Moleküle“ und kann diesen Kurs/Modul allen wärmstens empfehlen. Du erklärst auf eine so einfache und logische Art die Chemie (und ich bin ja echt nicht so der Hirsch in Chemie🙈). Und total spannend 😊. Vielen, vielen lieben Dank, dass du dein grosses Wissen mit uns teilst!
Habe immer wieder Kunden in meiner Massagepraxis, welche von sehr fragwürdigen Anwendungen erzählen… gebe jedesmal von Herzen gerne Grundwissen weiter in der Hoffnung, dass dann mindestens ein bisschen was davon hängen bleibt…
Durfte letzte Woche bei einer „klassischen-Massage“-Kundin eine Aromamassage durchführen 👏🏻👏🏻👏🏻🥰. Sie war begeistert und fragte nach der Massage: was denkst du, soll ich jetzt zu Hause noch so 1-2 Tr. Zitronenöl im Wasser einnehmen, so als innerliche Unterstützung?… ähm, nein, eher nicht😩🤪.
Auf geht’s, munter weiter auf dem steinigen aber so herrlich duftenden Weg…
Liebe Grüsse aus der Schweiz und bis bald im Sela😉
Vielleicht noch 5 Tropfen Weihrauchöl auf dem Kopfchakra??? 😉 Oh ja, dann guten Lern-Endspurt. Und danke für das dicke Lob zum Freundliche-Moleküle-Kurs, er hat soviel Freude gemacht!
Vielen Dank liebe Eliane für den superinteressanten,ausführlichen Artikel.Es ist schon haarsträubend was unkritische Menschen sich alles aufschwatzen lassen ohne nachzudenken und zu hinterfragen.Mir kommt so oft die gute Vera Birkenbihl in den Sinn.“Vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer“ das wär mal was. Herzliche Grüsse und ein Gutes Jahr 2025 ! So gut es eben werden kann… Bauke L.
Danke für die guten Wünsche, dir auch alles Gute für dieses frische neue Jahr. Dieser Satz von Verena Birkenbihl gehört seit den achtziger Jahren zu meinen Lebensmottos, ich habe ihn schön öfters in meinen Schriften und Sendungen zitiert. Doch Schulen lehren was nicht mehr. In meiner Gymnasialzeit war das lernen über die Meta-Ebene sehr wichtig, es wurde immer wieder appelliert, „Transferdenken“ einzusetzen, also alles zu überprüfen, zu vergleichen, über den Tellerrand hinaus zu denken. Das hat mich sehr geprägt und so kam es zu meinem Interesse und meinen Kursen in Neurolinguistik (NLP), in denen auch Verena Birkenbihl und ihre Lernansätze relevant waren. Leider ist sie so extrem jung verstorben.
…einfach unfassbar!!!!
Vielen Dank und bitte, bitte nie aufhören mit schreiben.
Danke! Ja, ich muss irgendwie regelmäßig dazu schreiben und sprechen, bin aber inzwischen etwas zu sehr die Überbringerin der „schlechten Nachrichten“ geworden (weil die meisten anderen dieser Branche „den Kopf in den Sand stecken“).
Liebe Frau Zimmermann,
vielen Dank für diesen super ausführlichen Artikel und Ihren wirklichen FAKTENCHECK!
Es ist beängstigend wieviel Unwissen, Halbwissen, Lügen und Fake News (egal welches Thema betreffend) ins Universum geblasen werden und die Menschheit zunehmend verblöden lässt – Dank den „assozialen Medien“! Leider ist gegen Dummheit kein Kraut gewachsen…….
Alles Gute für 2025 und herzliche Grüße aus Wien!
Hier waren es ja sogar die öffentlich rechtlichen Medien (der SWR), aber ja, Unsocial Media ist da gruselig – und Onlineshops verkaufen sich wuschig an dem, was dort gepusht wird.
Danke für die guten Wünsche, die ich auch gerne über den Atlantik nach Wien schicke! Ja leider, ich kann ja hier auf meiner Plattform nur einen Hauch von dem nennen, was abgeht (und leider keinerlei Beispiele zur Illustration verwenden). Ich bin nur kurz auf Insta unterwegs, Facebook füttere ich schon lange nicht mehr, TikTok kenne ich gar nicht, manche andere Plattformen kenne ich noch nichtmal beim Namen. Es ist oft zum Weinen, zB wie Millionen junge Frauen zwanghaft glauben, exakt wie die plastifizierten „Influencerinnen“ aussehen zu müssen… Schönheitschirurgen können sich vor Aufträgen nicht mehr retten (ich sah dazu dieser Tage eine hervorragende, jedoch sehr bedrückende Doku auf Arte). Ist ähnlich „toxisch“ wie Kindern jeden Tag unverdünnte ätherische Öle aufs Köpfchen zu schütten oder eben 25 Tropfen irgendeines Thymianöles zu schlucken (erinnert mich an die Amerikaner, die Chlorbleiche gegen „das“ Coronavirus tranken)
Liebe Eliane,
vielen Dank für deinen wieder sehr aufklärenden Titel. Da wird mir richtig übel, wenn ich das alles lese.
Leider habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass diese MLM-Firmen immer mehr Raum einnehmen.
Ich arbeite an einer Heilpraktikerschule und darf – nach einem „Probelauf“ im letzten Jahr- in diesem Jahr zwei Kurse über ätherische Öle geben (nach 30-jähriger Öleerfahrung und Kursen bei Sabrina, Christine und Primavera). Mit dabei sind eure Bücher, die Empfehlung für eure Homepages und Podcasts und eine Liste mit empfehlenswerten europäischen Öleanbietern. In zwei Wochen haben wir bei uns an der Schule eine kleine Gesundheitsmesse, bei der ich mit einem Infostand über ätherische Öle dabei bin. Ich hoffe sehr, dass ich einige Leute vom sinnvollen, verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Öle-Schätzen überzeugen kann. Mit deinem Artikel hast du mir wieder sehr gute Argumente an die Hand gegeben.
Mit herzlichen Grüßen aus Bayern
Ute
In Zeiten, in denen ätherische Öle reine Handelsware (commodity wie bei den Aktiengesellschaften) geworden sind, ist es sicher nicht einfach, auf einer Heilpraktikerschule verantwortungsvolle Anwendungen zu unterrichten. Viel Freude und Erfolg damit!
Liebe Eliane,
ganz lieben Dank für deine wertvolle Arbeit.
Ich halte es für immens wichtig das wissende Menschen wie du, immer wieder Stop rufen…
Ich verzweifele oft an dieser, „ach es ist ja alles so simpel-Haltung“!
Damit wird den Menschen die sich lange und intensiv mit Themen auseinandergesetzt haben und gelernt haben das Wasser abgegraben und die Glaubwürdigkeittin Frage gestellt.
Bitte mach weiter!
Herzliche und verbundene Grüsse, Nicole.
Schmunzel, ich bin die Stop-Ruferin! Danke für dieses nette Kompliment. Es ist jedoch nicht einfach, das alles zu sehen, zu hören, WAHRzunehmen, und Menschen daran teilhaben zu lassen, wenn sie es so wünschen…
Liebe Eliane
Herzlichen Dank für deine unermüdlichen Recherchen/Aufklärungen und die Unterstützung, die du uns dabei bietest. Es ist haarsträubend was sich immer mehr in den Vordergrund drängt und nun auch von den Medien aufgenommen und verbreitet wird. Ende letzten Sommer war in unserer Regionalzeitung zu lesen, dass man gegen Läuse den Kindern in der ersten Zeit nach Schulbeginn Lavendelöl auf Haarscheitel und die Kopfhaut träufeln soll. Keine Angaben von Alter, Menge oder Verdünnung… fehlen diese Aussagen, weiss man sofort aus welcher Ecke diese kommen.
Ich begegne immer wieder solchen Aussagen. Das frustrierende ist aber wirklich, dass fundierte Aufklärung von uns intensiv über Jahre ausgebildeten Aromapraktikern ( Experten, Therapeuten..) gegen die kaum oder nur oberflächlich informierten Anwendern/selbsternannte Experten zum Grossteil einfach nicht greift. Ich habe das Gefühl, dass dies auch mit einem allgemeinen Problem unserer Gesellschaft zu tun hat. Ein Grossteil der Menschen ist nicht bereit sich tiefer mit Themen zu beschäftigen. Es zählen nur die Headlines, die Aufmacher. Artikel, Themen wie z. B. Deine Artikel werden nicht mehr gelesen, weil man dann Zeit investieren und sich auch ab und zu mit sich selber auseinandersetzen müsste.
Ich wünsche uns allen, dass unsere tägliche Arbeit und Aufklärung auf lange Sicht Früchte trägt, und wir weiter mit diesen so wertvollen Pflanzenenergien arbeiten können.
Herzlichen Dank und farbenfrohe Grüsse nach Irland
Gaaaanz genau so beobachte ich es auch. Ich leide mit den Pflanzen, die halt wie so vieles andere („Mode“-Näher/innen, Spargelerntende, Bananen-Pestizidspritzende, Schnittblumen-„Gärtner“ in Südamerika, Milchkühe, Rekordeier-Hennen etc) tüchtig und ohne nachzudenken ausgebeutet werden. Ich habe heute noch einige kostbare Fläschchen, zumindest sind sie für mich extrem kostbar, die 20 Jahre und mehr alt sind, wie Ginster, Frangipani, Osmanthus, Eichenmoos, Oud…
Liebe Eliane,
ganz herzlichen Dank für diesen aufklärerischen Artikel. Ich habe auch feststellen müssen, dass ÄÖ von einigen Menschen in sehr leichtfertiger Art und Weise verwendet werden. Daher empfehle ich immer wieder Fachliteratur (wie z. B. deine oder die von Sabrina) zu konsultieren. Und Danke, dass du diesen Blog und den Podcast mit deinem Fachwissen zur Verfügung stellst.
Für das Neue Jahr 2025 wünsche ich dir und allen Mitlesenden alles Gute, viel Glück und Gesundheit und weiterhin viel Kraft und gutes Gelingen bei deinen vielfältigen Aktivitäten.
Alles Liebe aus Münster,
Heike
Vielen herzlichen Dank, liebe Heike. Meine Erfahrung in dieser immer schnelllebigeren Welt, dass die Mehrheit der Menschen nicht mehr gerne in Büchern nachschlägt, sondern die schnelle Info erwarten, eben wie in den unsozialen Medien gelernt. Schnell, bunt, leicht verdaulich.
Danke für deinen mal wieder wunderbar ausführlichen Artikel, wenn es auch leider zu einem bescheidenen Thema ist. 😢
Dieser Influencer hat also wirklich im ÖRR 25 Tropfen pures Thymianöl empfohlen, obwohl in der Studie von 2%ig die Rede war?! Das mutet so übertrieben an, als würden solche Leute präsentiert, um Verbote zu rechtfertigen. 😳
Auch, wenn man bedenkt, was für eine Bandbreite an Thymian (und anderen Pflänzlein) es gibt, ist es Wahnsinn, was da so pauschal rausgehauen wird! Entsprechend unterschiedlich sind sie ja in Wirkung und Milde/Aggressivität. 🙈 Nach dem einen Thymianöl (Th. serpyllum, Quendel) für mich habe ich ebenso lange gesucht wie nach Eucalyptus (Sieberii) und Minze (M. piperita var. nana, nicht var. crispa), die anderen duften mir zu kühl (Thymian, Minze, teils Euca) bzw zu „kuhdungig“ (Eucalyptus).
Ja, das hat er (zunächst), hat dann wohl nach ersten Reaktionen etwas mehr differenziert… Lach, Kuhdung, die meisten Leute, die viele Eukalyptusöle als zu „herausfordernd“ empfinden, sprechen eher von Katzenklo!!! Aber ich weiß genau, was du meinst! Einmal bekam ich ein sensationelles Eukalyptusöl: von Eucalyptus gunni, in einer kleineren Destille vom italienischen Naturheilkunde Marco Valussi sorgfältig destilliert, das war wirklich super.
Immer wieder klasse, dass du mein Duftempfinden nachvollziehen kannst, meist werde ich dafür doof angeguckt. Katzenklo habe ich noch bei keinem Öl gerochen, dafür Stinkwanze schon einige Male. 😅
Schade, vom E. gunnii finde ich in DE + EN kein ätherisches Öl. Hatte auf eine potenzielle Alternative zum seit Längerem nicht erhältlichen E. sieberi gehofft. 😢 Bis auf eindeutig sehr cineollastige Eukalyptussis habe ixh alle durch, Sieberi fand ich so facettenreich, wie eine ausgewogene Duftmischung – warm und kühl zugleich, würzig, ja, leicht ledrig – und eben keinerlei Kuhdung. 😄
Marco Valussi hat eine kleine Seite: https://www.magnificaessenza.it/products/eucalipto-gunni-eucalyptus-gunii-hook-f und noch zu empfehlen ist der Erdbeer-Eukalyptus von Maienfelser, wirklich mit einer eindeutigen Erdbeere-Note, einfach unglaublich!!! https://maienfelser-naturkosmetik.de/Eukalyptus-Erdbeer-Eukalyptus-3ml
Leider kursieren immer mehr solche unhaltbaren und .T. völlig abstrusen Anwendungsformen oder -gebiete aus fragwürdiger Herkunft und torpedieren so die jahrelange Arbeit ernstzunehmender Aromatherapeuten, welche diese Therapieform einst salonfähig gemacht haben. Das ist nicht nur traurig sondern zum Teil hochgradig fahrlässig. Was steckt dahinter? In aller Regel die Gewinnmaximierung amerikanischer Großkonzerne mit psychologisch geschicktem Marketing, welches flux einen unhaltbaren Therapeutenstatus suggeriert oder schlicht nur die Zugehörigkeit zu irgendeiner „Gemeinschaft“.
Ja vielen Dank für diese Einschätzung, liebe M., das GEFÜHL, zu einer Gemeinschaft zu gehören, ist sicher ein sehr, sehr ernst zu nehmender Aspekt (und wenn man sich dann im amerikanischen Internet umsieht und „cult“ [also Sekte] als Suchbegriff dazu schreibt, ist zu erfahren, wer dahinter steckt). Auch zieht das laute Angebot nach „du bekommst alles zum Einkaufspreis“ extrem, tja von 100 € für ein Nicht-bio-Weihrauchöl liegt der so genannte „Einkaufspreis“ immer noch deutlich höher als von ehrlichen Bio-Weihrauch-Ölen (mal abgesehen von den in The Guardian, immerhin einer der renommiertesten Zeitungen der Welt) beschriebenen sexuellen Übergriffen auf Weihrauch-sammelnde Frauen bei deren Lieferanten).
Aber sowas wird nicht recherchiert oder hinterfragt, Hauptsache das eigene GEFÜHL ist wohlig und mehr oder viel Taschengeld klingelt in der Kasse.
Dass fast jede(r) auch bei etablierten, ehrlichen Bio-Anbietern im deutschsprachigen Gebiet bekommt, wenn er/sie ein Gewerbe anmeldet, ist nicht bekannt (und sicher auch ein Versäumnis der europäischen Anbieter). Dafür muss ein Gewerbeschein nachgewiesen werden, diesen müssten diese im illegalen Bereich verkaufenden Damen (und wenige Herren) auch vorweisen. Das ist also die dritte Säule dieser Art des Vermarktens, und schon fast genial von der Führerschaft dieser Anbieter, dass die DistributorInnen keinerlei Problem damit haben, illegal weiter zu verkaufen… Das wäre mit europäischen Anbietern fast unmöglich, dafür sorgt das Finanzamt.
Liebe Eliane
Mit diesem Artikel trifft du bei mir einen Punkt, der mir schon lange sehr zu schaffen macht. Das was im Naturkundebereich seit ein paar Jahren abgeht, das Zerstören von Vertrauen in die Naturmedizin durch diese Falschinformationen und begleitend durch Verbote und Verordnungen das Verschwinden von guten naturbasierten Mitteln ( zuletzt die Solunate) macht wütend und hilflos. Wie andere auf deiner Plattform auch glaube ich, dass diese Entwicklung in größeren Zusammenhängen zu sehen ist. Das Pendel steht kurz vor dem Maximum, der Bogen ist in der Spannung kurz vom dem Abschuss. Wahrscheinlich braucht es diesen Knall, das Loslassen nach der Extremspannung, damit im besten Fall wieder Platz ist für das Neue und Bessere. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die dunkle Seite im Moment alle Register zieht, sich noch mal aufbäumt, weil dahinter sich schon das Helle zeigt und darauf wartet, kommen zu dürfen. Was unseren Bereich angeht – die Naturheilkunde, die ätherischen Öle – gibt es immer mehr Menschen, die genug vom mechanistischen Weltbild und demzufolge der mechanistischen Medizin haben, die nach neuen ( alten ) Lösungen suchen. Die sind nicht so laut. Stehen aber bereit. Dies ist meine Hoffnung. Es gibt Namen und Organisationen, um die sich viele Menschen versammeln, in Resonanz gehen, die bereit stehen, wenn ein Neuaufbau ansteht. Diese Gedanken habe ich und sie lassen mich weitermachen trotz Phasen von Mutlosigkeit und fast schon Depression angesichts von all der Dummheit, Oberflächlichkeit, Brutalität, Unverfrohrenheit und dass dem (scheinbar) keiner was entgegensetzt. Also werde ich zum Beispiel im Kleinen mein Kursangebot z. B. für die Volkshochschule überarbeiten, erst mal kürzen, mehr auf den Punkt bringen und überlegen, wie es sich besser “ verkauft“. Aussagen wie “ die Info find ich auch im Netz, schneller und kostenlos“ dürfen nicht entmutigen. Im Kleinen sich nicht entmutigen lassen und weitermachen. Gar nicht so leicht.
Vielen Dank Eliane, dass du durch deine Artikel einen großen Teil dazu beiträgst. Lasst uns weitermachen, jede/jeder an ihrem/seinen Platz.🌱🍀 Mit Zuversicht ins neue Jahr.🤗
Oh was für eine schöne und optimistische Beschreibung. Ja, „das Pendel“ muss und wird umkippen, diese mechanistische Betrachtungsweise der Welt und auch der Menschen kann doch so nicht weiter gehen. In diesem Zusammenhang finde ich es extrem bedrückend, dass Menschlein mit Downsyndrom schon als Embryo abgetötet werden, und dann wird den Nicht-mehr-Eltern vorgegaukelt, dass der Weg für ein „gesundes Kind“ frei sei. Doch es gibt niemals eine Garantie für Gesundheit (noch können Babys mit Autismus, ADHS, Allergien, schielend, Ohren abstehend etc nicht aussortiert werden). Wie las ich dieser Tage: Wenn du eine Garantie suchst, dann kaufe eine Waschmaschine.
Liebe Frau Zimmermann,
zuerst mal alles Gute zum neuen Jahr und viel Erfolg. Machen Sie weiter mit dem Blog. Er ist sehr interessant und informativ.
Zu den jetzigen Blog: Solchen „Idioten“, die sich „Experten in Aromatherapie“ nennen sollte man definitiv das Handwerk legen. Diese „Empfehlungen“ grenzen ja schon an „Aufforderung zur Körperverletzung“. Ich bedaure die Frauen, die an sich selbst solche Tipps ausprobieren. Was übrigens nicht nur für Frauen, sondern insbesondere auch Kinder betrifft. Ich selbst habe doch mit guten Ergebnissen meine Enkelkinder (jünger als 14 Jahre) bei verschiedenen Erkrankungen mit Aromatherapie geholfen. Aber NIEMALS mit unverdünnten Ölen! Im Übrigen ist es traurig, wie wenig Verkäufer*innen über die Wirkungsweise von etherischen Ölen wissen UND damit auch keine Hinweise über die Gefährlichkeit der unverdünnten Anwendung geben können.
Ich wünsche uns allen einen besseren und aufgeklärteren Umgang mit Aromatherapie. Vielleicht sollten sich auch die Pharmaindustrie mal an solche Frauen, wie Hildegard von Bingen, erinnern, die bereits mit Aromatherapie Krankheiten geheilt habe , als es noch nicht einmal die Bezeichnung „Pharmaindustrie“ gab!
In diesem Sinne liebe und duftende Grüße aus Berlin
Vielen Dank für die guten Wünsche, die ich gerne auch nach Berlin sende. Oh ja, es findet weit verbreitet Körperverletzung mit ätherischen Ölen statt. Erst gestern schrieb mir eine Kursabsolventin, dass sie bei einer Bekannten ein Fläschchen Thymian einer amerikanischen Marke stehen sah, die junge Mama berichtete, dass sie oft ihrem Kleinkind damit die Brust einreiben würde. Wie, nicht verdünnt? Nein, wieso, wie soll ich das verdünnen und warum?
Die schwarzen Schafe in der Aromatherapie, die sich halt mit ihrem vermeintlichen Wissen profilieren wollen und dann noch die Influencer, denen es meist nur um die Klicks und das Geld dahinter geht. Sie sorgen durch ihr falsches Teilwissen leider dafür, dass die Aromatherapie in der Ecke der Unseriösität verschwindet. Ich habe durch die Aromatherapie gerade im Bereich der Frauenheilkunde sehr viel Hilfe erfahren. Dank Dir liebe Eliane. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Schmerzen, die ich früher immer während dem ersten Tag der Menstruation hatte. Der Muskatellersalbei hat mir da sehr geholfen, weil er mir diese krampfartigen Schmerzen genommen hat. In den letzten Jahren der Menstruation konnte ich dadurch auch viel entspannter und angstfrei durch diese Tage gehen.
Danke für dieses positive Feedback, liebe P, stimmt, bei dir hatte dieses Öl eine sehr überzeugende Wirkung!
Liebe Eliane, danke für deine unermüdliche Arbeit+Aufklärung und auch Aufzeigen von sehr Unerfreulichem … LG
Gern geschehen! Oder vielleicht doch nicht so gerne ;-), denn warum bin ich eine der ganz wenigen, die es versucht mit möglichst oft evidenzbasierter Aufklärung – für alle frei zugänglich – diesem körperverletzendem Wahnsinn entgegenzutreten….
Liebe Eliane, auf den Artikel gibt es bereits so viele Reaktionen.Da ist es gar nicht leicht, nicht wieder in Wiederholung zu verfallen. Mich regt diese Influncermanie ganz furchtbar auf. Jeder „Hirsch“ kann mit einer blinkenden und reißerischen Aufmachung den größten Müll als vermeintlich Wahrheit und als Heil verbreiten. Anscheinend glaubt die Spezies Mensch tatsächlich, dass es nur dann „wahr“ ist, wenn es leuchtet, blinkt, der Mensch fast unmenschlich perfekt aussieht und auch noch in kleinen Filmchen daherkommt.
Es gab Zeiten, da waren wir sehr stolz darauf, nicht beeinflussbar zu sein, sondern unseren Verstand und das gesunde Bauchgefühl zu nutzen, um uns eine Meinung zu bilden und möglichst der Wahrheit nahe zu kommen. Nun rennen viele wie die Lemminge irgendwelchen Beeinflussern hinterher und feiern dies auch noch. Egal zu welchem Thema. Und das ist nicht selten so gefährlich. Das zeigt dein Beitrag und ich sehe das z.B. bei Menschen mit massiven Essstörungen, welche sich dann einreden lassen, dass sie nur diesem oder jedem Ernährugstrend (inkl. Geräteausstattung) folgen müssen. Schon seien alle Probleme gelöst… Und auch wenn diese folgenden Menschen eigentlich kluge Wesen sind, manch eine/r mit div. Hochschulabschlüssen, tun sie blind, was ihnen vorgebetet wird. Oh Grusel!!!!!
Doch es gibt Menschen wie dich, Sabrina, all meine „Vorschreiberinnen“ und „Vorschreiber“ und mich. Und so lange es uns gibt, besteht noch ein wenig Hoffnung. Man hat im Laufe der Jahrhunderte oft versucht, Menschen auf grausamste Arten zum Schweigen zu bringen oder gar auszurotten, welche über Heilwissen und Wissen über Pflanzenkräfte verfügten. Doch es ist ihnen nicht gelungen. Wir machen weiter.
Alles Liebe und Gute für dieses noch junge Jahr. Liebe Grüße, Tanja
Ganz lieben Dank für diese ausführliche Einschätzung, ich habe kein Problem damit, wenn es hier und da Wiederholungen gibt. So fühle ich mich zudem nicht so allen „auf weiter Flur“, Sabrina und ich gehören ja zu den wenigen, die versuchen evidenzbasiert mit tiefe und Hintergründen Wissen zu vermitteln. Und weil es so wichtig in dieser verRÜCKTen Zeiten, sogar ganz viel davon kostenfrei.
Ist es in dieser seltsamen Zeit so, dass wer am lautesten und buntesten schreit, die effektivste Therapie verbreitet?! Lautstärke und quackeluige „Musik“, um das Nicht-Geschultsein zu verbergen…Kommt mir manchmal so vor!
Apropos Hochschulabschluss. Einst wandte sich eine Ärztin an mich, sie war einer dieser Firmen verfallen, sie wunderte sich, warum bei ihr die Kopfschmerzrezeptur nicht half: Jeweils ein Tropfen Pfefferminzöl IN die Augen, ja in die Augen, das Öl würde dann über den Sehnerv zum Ort des Kopfschmerzgeschehens „wandern“ und dieses wäre dann weg. Denn Pfefferminzöl ist ja tatsächlich schmerzlindernd, in vielen Studien belegt. So weit so richtig. Aber in die Augen!!! Ich musste schlucken, nicht nur weil ich mir die armen Augen gar nicht vorstellen konnte, auch weil eine Ärztin diesem Unsinn (zunächst) Glauben schenkte.
Liebe Eliane, ich bin wieder einmal dermaßen Sprachlos und gleichzeitig sowas von verärgert. Wie können die nur…. es ist wirklich unglaublich.
Deshalb ist es meiner Meinung nach so wichtig in unserer Zeit richtig Aufzuklären und den richtigen Menschen (so wie Dir, Sabrina und vielen anderen ) zuzuhören und Euch zu unterstützen.
Danke Dir sehr liebe Eliane und alles Liebe aus Wien
Liebe E, vielen Dank für diese Rückmeldung und für deine abermalige großzügige Spende! Du gehörst ja inzwischen auch zu den gut geschulten und verantwortungsvollen Aufklärerinnen, vielen Dank auch dafür!
Liebe Eliane Zimmermann,
vielen, vielen Dank für diesen Artikel. Er spricht mir aus der Seele. Ich beschäftige mich privat, nicht therapeutisch, seit über 30 Jahren mit Aromatherapie und liebe sie. Auch gebe ich öfter Tipps im Familien- oder Freundeskreis weiter. Als erstes immer mit dem Hinweis, Achtung! niemals in die Augen. Nach der Verwendung sofort die Hände waschen. Nicht einnehmen (obwohl man das hier in Frankreich sehr anders sieht und für mich selbst bin ich da auch manchmal etwas forscher) und, ausser bei Lavendel- und Helichrysumöl, niemals pur auftragen. Ätherische Öle haben mir schon so oft geholfen. Wenn ich dann aber sehe wie selbst in sogenannten „professionnellen“ Kreisen damit umgegangen wird, rollen sich mir alle Fussnägel hoch.
Ich wurde in einem Telegramkanal ungebeten zu ätherischen Ölen angeschrieben. Von Deutschen, die aber im Ausland für eine Firma, die mit diesen Ölen handelt, tätig sind. Mir wurde erklärt, wie rein all ihre Öle sind, die reinsten, die es überhaupt gibt … Ich bekam dann einige Proben zugeschickt, das war ja sehr nett. Etikettiert mit ‚Orangenöl‘, ‚Weihrauchöl‘ etc. Auf meine Nachfrage zu Herkunft, Art der Pflanze, destillierter Teil der Pflanze, CT etc. konnte man mir keinerlei Auskunft geben. Das Weihrauchöl z. B. war eine „Zusammensetzung verschiedener Sorten“. Sie wussten noch nicht einmal, ob der Weihrauch aus Indien oder einem arabischen Land oder Afrika kam.
Ich bekam dann auch eine Preisliste zugesandt. Ich weiss, dass gute Öle nicht immer preiswert sind, aber das war wirklich Wucher und wurde mit der angeblichen Reinheit begründet.
Ich merkte, dass die Personen, die diese Öle bewerben absolut keine Ahnung haben. Bei ihnen werden Babies mit ätherischen Ölen behandelt, pur aufgetragen, wie auch in ihrem Artikel beschrieben. Ich habe mir ein paar Videos von ihnen auf Telegram und Instagram angesehen. Niemals gab es auch nur einen einzigen Warnhinweis. Alles waren superverträgliche Öle ohne Nebenwirkungen. Ich habe dann den Telegramaccount geschlossen bzw. verlassen und auch bei Instagram gesperrt, weil es einfach nur noch nervte. Die Behauptungen, die dort abgegeben wurden waren haarsträubend und ich frage mich, wie so etwas sein kann, wo doch sonst alles andere hundert mal kontrolliert und zertifiziert werden muss, nach ausgiebigen Prüfungen. Für mich ein Ding der Unmöglichkeit.
Um so mehr hat mich jetzt dieser Artikel gefreut, der mir bestätigt, dass ich nicht allein mit den Erfahrungen bin.
Ganz herzlichen Dank noch einmal.
Oh seufzzz, einfach nur furchtbar. Beim Traktieren von Babys und Kleinkindern werde ich wirklich sauer (manchmal muss ich mich auch „nur“ fremdschämen über die Videos mit „medizinischen Tipps“). Und ja, man muss sich eigentlich aus all dem dümmlich-gierigen Geschrei rausziehe. Aber dann treiben die ihr gefährliches Unwesen noch mehr… eine muss doch mal Klartext reden (warum gerade ich?!)
Liebe Eliane
Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht.
Es ist unfassbar was da im Bereich Aromatherapie und Naturheilkunde aufgebaut wird.
Umso wichtiger ist dein und Sabrinas Engagement um aufzuklären. So können eure Leserinnen und Zuhörerinnen ihrerseits auf diese unglaublichen Irreführungen hinweisen und den korrekten Umgang mit und den Einsatz von ätherischen Ölen erklären.
Herzlichsten Dank für diese so wertvolle Arbeit.
Liebe Eliane, habe den Artikel gelesen, und kann dir bei vielem nur beipflichten. Die Eingangsfrage, dass seriöse Aromatherapie in Gefahr sei – hab ich jetzt nicht so im Feeling, aber wer weiß. Die Aromatherapie in unseren Breitengraden hat sich mühsam aus der Eso-Ecke bewegt (auch wenn ich das nicht unbedingt soooo mega finde 😉 ), und hat so betrachtet eine Zeit lang ein Schattendasein gefristet, bis die MLM-Firmen Aromatherapie mit ’nem Hipster-Anstrich versehen haben. Daher auch die unseligen Empfehlungen die euch und uns immer wieder sauer aufstoßen und sogesehen auch eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. Doch wie ihr in eurem Feedback oftmals wiedergebt, gibt es einige die aufwachen bzw. sich nicht „an der Nase herum führen lassen“. (doppelter Wortwitzwert?) Und darum seid ihr zwei so wertvoll, als Leuchttürme in der Dunkelheit. „Und darum lasst uns nicht die Stimme erheben gegen die Dunkelheit, sondern lieber das eigene Licht bewahren und weitergeben!“ – Weißt nicht mehr von wem das Zitat ist, aber dachte es passt. …. wobei ich ja durchaus der Meinung bin, dass man einen Kothaufen auch als solchen bezeichnen sollte, und nicht pink anmalen und schönreden.
Euer Buch „Aromatherapie für Frauen“ bin ich gerade am „durcharbeiten“ und bin begeistert!
Vielleicht sollte man das über den Verlag mal auf persisch übersetzen und in den Iran schicken 😉
Herzliche Grüße,
Marc
Hach, lach, schmunzel, liebe Marc, danke für deinen Leuchtturmspruch! Ich vermute allerdings, dass unser Frauenbuch in der Heimat dieser Studie verbrannt werden würde, zu eindeutige Bezeichnungen von „bösen Körperteilen“, viel eindeutiger und „schlimmer“ als die drei Fotos, die in einem Kommentar weiter unten als „sexistisch“ empfunden worden sind…
Vielen Dank für die wertvolle Arbeit und den informativen Artikel. Motiviert mich selber wieder mehr aufzuklären in diesem Bereich.
Ja bitte, unbedingt immer fleißig aufklären!!!
Liebe Eliane,
danke für Deinen aufklärenden Artikel. Zufällig habe ich in den letzten Tagen ähnliches gedacht. Auf der Suche nach einer Datei habe ich meine externe Festplatte durchforstet und habe dabei „entdeckt“, dass es schon über 20 Jahre her ist, dass es in unserer Klinik noch Aromapflege gab. Auch der Kongress hier im Norden ist schon 12 Jahre her – soviel ist in der Aromatherapie passiert in der Zeit. Es gibt zwar zunehmend verwertbare Studien zur Anwendung ätherischer Öle (die Du dankenswerter Weise verlinkst), aber es wird auch immer einfacher, sich als Experte zu profilieren ohne auch nur den blassesten Schimmer der Materie zu haben. Und wie so oft in der letzten Zeit, ist die „Vogel-Strauß-Taktik“ eine überaus beliebte Bewältigungsstrategie bei Vielen (zumindest empfinde ich das so). Es wird nicht mehr differenziert, kontrolliert, hinterfragt. Es wird nachgeplappert, ohne seine Nervenbahnen im Gehirn zum Denken zu aktivieren. Natürlich gibt es viel negatives um uns rum – angstmachendes und Unsicherheit verbreitendes. Also eine Situation, in der sich viele Menschen nach Unterstützung und Hilfe sehnen und somit eine Goldgrube für manch ein „Geschäftsmodell“ von Menschen auf Insta und anderen Kanälen. Ich bin völlig perplex, dass man pure ätherische Öle einfach so als Daueranwendung auf der Haut oder auch innerlich anwendet, nur weil irgendjemand im Internet das empfiehlt (und ein Vermögen damit macht). Ich bin mit den 1968ern und den Hippies erwachsen geworden, habe in der berüchtigsten Kneipe des Stadt die Schule geschwänzt (LSD und Heroin waren da völlig normal), aber ich wäre nie auf die Idee gekommen auch nur eins von beiden zu probieren – dank guter Aufklärung in der Schule und zu Hause. Auch diese Zeit war eine Zeit des Umbruchs und der weitreichenden Veränderungen und ich denke, so eine Zeit steht uns wieder bevor. Irgendjemand hatte das Beispiel mit dem Pendel beschrieben – eine wunderschöne Erklärung.
Es ist schön, dass es viele „dufte“ Menschen gibt, die für die Öle kämpfen – im Großen und im Kleinen. Dank Dir finden wir uns alle hier zusammen.
DANKE
Liebe Frau Zimmermann,
den zahlreichen beipflichtenden Kommentaren kann ich mich nur anschließen. – Was den letzten Abschnitt (Ethanol) angeht, stehe ich allerdings voll hinter den EU-Bestrebungen und hoffe, dass demnächst dann auch das Thema Alkoholkonsum (das Wort ‚Genuss‘ wirkt in diesem Zusammenhang grotesk) noch ernsthaft angegangen wird. Alkoholhaltige Getränke jeglicher Art sollten analog zu Zigaretten mit abschreckenden Warnhinweisen/Bildern versehen werden. Denn über eines herrscht in der Wissenschaft wohl Einigkeit: Ethanol ist in JEDER Dosis für den menschlichen Organismus toxisch. Oder anders formuliert: es gibt keine ‚gesunde‘ oder ‚unbedenkliche‘ Menge Alkohols, die man zu sich nehmen könnte. – Die WHO hat das seit 2023 begriffen und in ihren Empfehlungen berücksichtigt.
Liebe Eliane, es gibt ganz ganz viele von uns, die wertschätzend mit den Ätherischen Ölen umgehen und die spüren es von Anfang an im Bauchgehirn, wo professionell unterrichtet und wo gelogen und betrogen wird. Eine Bekannte, die ich lange nicht gesehen hatte, erzählte mir vor ca. vier Jahren, dass sie sich mit den Ätherischen Ölen beschäftigt. Ich war höchst erfreut über diese Gemeinsamkeit und war auf fruchtbaren Austausch eingestellt. Dann kam gleich als erstes ihre Frage, welche Öle ich benutze. Ich zählte auf: Farfalla, Feeling, Oshadi, Primavera … Ihr Gesicht vedunkelte sich und sie erwähnte nur eine Firma, von der sie alles hat: Y… L…, aha, alles klar. Damals sagte mir YL noch nichts. Als sie mir aber erzählte, dass sie da bei Online-Kongressen teilnimmt, wo Spezialisten bewiesen hätten, dass „meine“ Öle nicht naturrein wären, weil bei deren Anwendung „in der Duftlampe Rückstände verbleiben würden“ (??*:;%&!!!!), da kam mir das schon sehr komisch vor. Dann der hohe Preis, dann das Geschäftsmodell, wo man jeden Monat um 50€ Öle kaufen muss … also ehrlich, da schalteten sich bei mir alle Alarmglocken ein.
Beim nächsten Treffen (nach vielen Monaten und ca. 6 Modulen bei Vivere) war es dann sehr unangenehm über ÄÖ zu reden, denn sie hatte sich, so mein Eindruck, radikalisiert. Es gibt Leute, die sind anfällig für Sekten, nichts anderes ist das für mich. Sie erzählte mir dann noch stolz, dass sie ihrer Tochter heimlich nachts Öle auf die Fußsohle schmiert, weil bei Bewusstsein würde sie es nie zulassen. Prost, Mahlzeit!
Wir kriegen alle sehr viel über die Medien mit, vor allem den ganzen Irrsinn. Ich schau mir deshalb immer weniger an, fokussiere tief mein Vertrauen, dass es mehr Vernünftige Anwender als Crazy-Aroma-Freaks gibt. UND es ist 2025, ein Jahr das energetisch gesehen, alle Hüllen fallen lässt. Die Wahrheiten kommen ans Tageslicht, auch in diesem Bereich! Und da freu ich mich drauf 🙂
Viele liebe Grüße und einen kräftigen Drücker aus Ö, Sabine