Bursera delpechiana Poiss. ex Engl.
Syn. Bursera glabrifolia (Kunth) Engl.
Das fein blumig-holzig duftende Holz-Öl eines tropischen Baumes aus Mexiko und Indien, auch aus dem Nordwesten Südamerikas, wird gerne als Ersatz für Rosenholzöl genommen. Es kann bei sehr empfindlichen Menschen als hervorragendes Mittel bei diversen Infektionen hilfreich sein.
Pflanzenfamilie: Burseraceae (Balsambaumgewächse)
Pflanzenteil: Holz, Zweige und/oder Früchte
Haupt-Inhaltsstoff(e): im Holz-Öl 94 % Linalool; im Beeren-Öl 41 % Linalool, 22,5 % Linalylacetat, je nach Destillation auch 92 % Linalylacetat
Haupt-Wirkungen körperlich: antiseptisch, ausgleichend, Linalool hat sich in etlichen Studien als antitumoral erwiesen
Haupt-Wirkungen seelisch: ausgleichend, das Beerenöl entspannend und entkrampfend bei Burn-out und Stress-Symptomen
Besonders effektive Anwendung: Raumspray, Trockeninhalationen im edlen Riechstift bei HNO-Infektionen, in antiseptisch wirkenden Ölmischungen und Balsamen bei kleinen Wunden
Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: 2-3 Jahre
Preisniveau: preiswert bis mittel
Diese Gattung, zu der auch die Weihrauchbäume aus Somalia, Oman und Indien gehören sowie die stark vom Aussterben bedrohten Palo Santo-Bäume in Equador, sind nach dem deutschen Arzt und Botaniker Joachim Burser (1583–1639) benannt. Das Öl wird oft aus Indien und/oder Mexiko importiert.
Die Empfehlung, Linaloeholzöl statt Rosenholzöl zu verwenden, erscheint fragwürdig, denn so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Linaloebaum auch auf der Liste der bedrohten Arten stehen wird. Zumindest sollte man sein Öl sparsam einsetzen. Darum gehen Anbieter, die auf Nachhaltigkeit achten, zunehmend dazu über, allenfalls das Öl aus den Früchten (Beeren) anzubieten.
Der auch als ‚Indischer Lavendel‘ bekannte Baum ist eine wichtige Quelle für natürliches Linalool. Er wurde zwecks Gewinnung des ätherischen Öles zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Mexiko nach Indien gebracht. Die Herkunft aus Mexiko war zunächst ungewiss, da der Name Bursera delpechiana seit vielen Jahren taxonomisch veraltet ist. Molekulare, phylogenetische und chemische Daten wurden untersucht, um zu bestimmen, zu welcher derzeit anerkannten Art er gehört. Diese Hinweise auf die Identität des Linaloebaums deuten alle auf die mexikanische Art Bursera linanoe hin.
Das Öl aus diesen Früchten hat ein leicht blumiges, leicht süßes, auch etwas frisches, etwas zitrusartiges weiches Aroma, es wird weltweit in der Parfümindustrie eingesetzt. Die Blüten sind sind grünlich, die fleischigen, dunkelgrünen Beeren werden von Juli bis August geerntet, sie färben sich während der Reifung rötlich-braun. Indien ist der größte Produzent von Linaloe-Beerenöl, es werden jährlich etwa 50 Tonnen Öl produziert. In Indien wird der Baum hauptsächlich in Karnataka, Maharashtra und Andhra Pradesh kultiviert.
Die chemische Analyse zeigt, dass Linalylacetat der Hauptbestandteil des Linaloe-Beeren-Öles (‚indisches Lavendelöl‘) sowie des mexikanischen B. linanoe ist und nicht – wie bisher angenommen – Linalool. Zumindest wenn sehr schonend destilliert wird. Denn Linalylacetat zerfällt durch thermische Hydrolyse in Linalool (Noge K, Shimizu N, Becerra JX. (R)-(-)-linalyl acetate and (S)-(-)-germacrene D from the leaves of Mexican Bursera linanoe. Nat Prod Commun. 2010 Mar;5(3):351-4).
Dieser feine Naturduft eignet sich für infektiöse Krankheiten schon bei Kleinkindern, vor allem, wenn sie dabei unruhig und ängstlich sind. Da das Öl ähnliche Inhaltsstoffe wie Lavendelöl hat, ist es auch zur Hautpflege geeignet. Es ist im Duft und Einsatzgebiet auch dem Öl des Ho-Baumes ähnlich, siehe da.
Der Monoterpenalkohol Linalool ist im letzten Jahrzehnt in den Fokus von Vorsichtsmaßnahmen geraten, dieser Monoterpenalkohol oxidiert schneller als bis dahin bekannt war, darum sollte versucht versucht, linaloolreiche Öle innerhalb eines Jahres nach erstmaligem Öffnen zu verbrauchen, insbesondere wenn sie auf empfindlicher Haut angewendet werden.
Linaloebeeren von Oshadhi
Linaloeholz von Maienfelser
Linaloebeeren von Florentia (nur Schweiz)
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Abbildung Wikipédia Creative Commons CC BY-SA 3.0: J.M.Garg, fruits & leaves at Hyderabad