Araucaria araucana (Molina) K.Koch und Neocallitropsis pancheri (Carriere) de Laub.
Ein besonderer Baum mit einer ungewöhnlichen Form sowie mit zahlreichen umgangssprachlichen Namen: Araukarie, Affenschwanzbaum, Andentanne, Chiletanne, Schirmpinie, Schlangenbaum, Schuppentanne, Affenbaum, Chilenische Schmucktanne
Pflanzenfamilie: Araucaria: Araukariengewächse (Araucariaceae), Neocallitropsis: Zypressengewächse (Cupressaceae, Synonym Callitropsis araucarioides Compton)
Pflanzenteil: Zweige mit steifen stark stechenden lanzettförmigen Blättern/Nadeln; Neocallitropsis: Holzspäne
Haupt-Inhaltsstoff(e): Araucaria: Geraniolen, Limonen, (+)-γ-Cadinen, (−)-α-Cadinol, (+)-Hibaen, (−)-Trachyloban, (−)-Kauren, (−)-Atisiren und Isokauren/Isoatisiren Quelle Das Harz von Araucaria heterophylla Salisb enthält rund 98 % Terpene: α-Pinen (62.57%), β-Pinen (6.60%), Germacren D (5.88%) und etwas β-Caryophyllen (3.56%) Quelle Das Holz von Neocallitropsis: 26 % β-Eudesmol, 19 % gamma-Eudesmol, 13 % α-Eudesmol, jeweils circa 5 % Guaiol, Elemol und α-Bisabolenol sowie kleine Mengen weiterer Sesquiterpene
Haupt-Wirkungen körperlich: beide Arten > entzündungshemmend und schmerzlindernd, Neocallitropsis > blutdrucksenkend, leicht lokal antikoagulierend (blutverdünnend)
Haupt-Wirkungen seelisch: Raumluft desinfizierend, für wald-ähnliches Raumklima
Besonders effektive Anwendung: Raumspray, in Schmerzmischungen
Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: unbekannt
Preisniveau: teuer, Rarität, kaum erhältlich, alle Varianten dieses Baumes sind stark gefährdet
Der Gattungsname Auraucaria kommt aus der örtlichen Sprache Mapundungun von der indigenen Bevölkerung Pewen oder Pehuén. Im englischsprachigen Raum ist es der Monkey Puzzle Tree: Der Affe wundert sich, wie er die sehr leckeren und nahrhaften Früchte hoch oben erreichen kann, wenn die Zweige scharf wie Stacheldraht sind. Diese Bäume können bis zu 50 m hoch und bis zu 200 Jahre alt werden.

Austreibender Zweig eines Baumes in Süd-Deutschland im März
Da ich im Staat Paraná in Süd-Brasilien aufwuchs (in der Hauptstadt Curitiba/Curytiba), verbindet mich eine besondere Liebe zu den dort einst massenweise vorkommenden überaus ästhetischen Bäumen mit ihrem hoch wachsenden kerzengeradem Stamm. Inzwischen gehört Araucaria angustifolia, die dort wachsende Art, zu den stark bedrohten Bäumen. Das einst weltweit gehandelte Holz heißt im Englischen parana pine. Die stärkereichen Früchte schmecken fast genau wie Maroni (Edelkastanien), sie wurden zur Wintersonnenwende rund um den 21. Juli, oft bei Tänzen rund um hoch getürmte Feuer, feierlich gegessen (nachdem sie in gesalzenem Wasser gekocht wurden). Zu einer kleine Studie über die biologischen Aktivitäten der Araucaria angustifolia geht es hier. Ich lernte in der brasilianischen Grundschule jedes Jahr aufs Neue, dass ein wunderschöner blau schillernder Rabenvogel (gralha azul = Cyanocorax caeruleus, Corvidae) die Früchte liebt, sie oft vergräbt und dann vergisst und so für das einst weit verbreitete Aufkommen dieser Bäume verantwortlich ist. Ich zeichnete die unterschiedlichen Varianten des Wappens meiner Kindheits-Heimatstadt, das mit einem Araukarienbaum geschmückt ist.

Zweigspitze eines jungen Baumes (Araucaria araucana)
Ich kam wiederum in Chile auf die Welt, dort ist Araucaria araucana zu Hause, dieser Baum kann immer wieder in Gärten in Mitteleuropa und in meiner Wahl-Heimat Irland bewundert werden, er hält etliche Minusgrade aus.
In der englischsprachigen Aromatherapie wird vorwiegend Neocallitropsis pancheri aus Neukaledonien als Araukarienöl angeboten, ein Verwandter der Zypressen, er sieht mit seinem schirm-ähnlichen Aussehen der „echten“ Araukarie ein wenig ähnlich.

Die leckeren, stärkehaltigen Früchte der Araucaria araucana: Sie kommen als runde „Knolle“ am Baum vor und werden kann getrennt und in gesalzenem Wasser gegart
Das Öl ist fest wie Sirup bzw bei kühlerer Umgebung als 20 Grad fast butterartig. Bei Oshadhi gibt es das in 10 % Alkohol verdünnte Öl von Neocallitropsis pancheri, bei Maienfelser wird 1 ml des unverdünnten Öles angeboten. Maienfelser führt auch das Öl aus den Zweigen von Araucaria angustifolia, dem Baum meiner brasilianischen Heimat. Es wird beschrieben als Duft nach Gewürzen mit minziger Kopfnote, die dann später abgelöst wird von einer Kreuzkümmelnote.
Die Araucaria heterophylla mit ihren eher zarten „Nadeln“ steht übrigens in vielen Wohnzimmern, sie ist als „Zimmertanne“ bekannt. Wie ihr anderer Name ‚Norfolktanne‘ verrät, stammt sie von den Norfolkinseln östlich von Australien. Dort wurde sie 1775 von James Cook entdeckt; mehr Infos zur Zimmertanne hier.
Abbildung Früchte: Marcelo Träsel über Wikipedia commons CC
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