Spartium junceum L.
An diesem sehr kostbaren und nicht überall erhältlichen Absolue scheiden sich die Geister. Die einen riechen Honig, gelbe Blütenfelder in Süd-Frankreich oder Italien, verspüren Wärme und umhüllendes Wohlbefinden. Andere erinnern sich mit Freude an wilde Stunden auf ihrem Pferd, sprechen von warmen und schwitzenden Tieren. Wieder andere nehmen eher “Bäh-Toilette” wahr.
Diese Empfindung liegt vermutlich am in hoher Konzentration enthaltenen Methylanthanilat (bis zu 32 Prozent), das in großer Menge nur im ätherischen Öl aus den Blättern der Mandarine (Petit Grain Mandarine) vorkommt. Wenig oder gar unverdünnt sind beide Düfte für kaum eine Nase auszuhalten. Für beide gilt: Weniger ist mehr, dann können sie hervorragende Unterstützer bei seelischen Anspannungen, Unruhe oder gar Hyperaktivität sein.
Auch die weiterhin enthaltenen gut 10 Prozent Aminobenzaldehyd, eine Stickstoffverbindung, plus circa 5 Prozent Indol, ein stickstoffhaltiger Fäkalgeruch, könnten zu gerümpften Nasen führen. Frühere sehr positive Assoziationen – eventuell aus einem Mittelmeer-Urlaub – können also durchaus wichtig sein, um diesen Duft annehmen zu können.
Der “echte” Ginster gehört zur Gattung Genista (circa 80 Arten je nach Autor und Zählung), doch auch andere ähnliche Verwandte werden als Ginster bezeichnet, zB der Besenginster (Cytisus scoparius), der Stechginster (Ulex europaeus) und der hier vorgestellte Pfriemenginster (Spartium junceum).
Alle Ginster gehören zur Familie der Fabaceen (Hülsenfrüchtler/Schmetterlingsblütler wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Mimose, Wicken, Klee etc), sie gehen immer eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein und reichern mageren Boden mit Stickstoff an, machen ihn also fruchtbarer.
Der biblische Prophet Elija legte sich laut Bibel in seiner Verzweiflung zum Schlafen unter einen Ginsterstrauch (1. Könige 19,5). Doch Martin Luther übersetzte das hebräische ROTEM fälschlicherweise mit Wacholder, was bis 1984 in der Luther-Bibel beibehalten wurde. Erst ab 2017 wurde der Wacholder durch den Ginster ersetzt.
Primavera bietet Ginster-Absolue als eine 15%-ige Verdünnung an, auch bei Oshadhi ist eine sinnvolle Verdünnung aus dem “normalen” Ginster erhältlich (Spartium junceum, Pfriemenginster, Binsenginster oder Spanischer Ginster). Es gibt auch ein kostbares Ginster-Absolue aus dem Färbe-Ginster von Maienfelser (Genista tinctoria).
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