Cinnamomum camphora (L.) J.Presl Chemotyp 1,8-Cineol
Ravintsara ist eines der effektivsten ätherischen Öle, wenn es um Viren geht. Egal ob Lippenbläschen und anderen durch Herpesviren ausgelösten Erkrankungen wie die Gürtelrose (Herpes zoster) oder auch zum Abwenden oder wenigstens Abmildern von winterlichen Infekten, dieser Eukalyptus-ähnliche Duft ist wirklich unschlagbar. Umso erstaunlicher ist es, dass keinerlei Studien dazu zu finden sind.
Pflanzenfamilie: Lauraceae (Lorbeergewächse)
Pflanzenteil: Blätter/Zweige
Haupt-Inhaltsstoff(e): bis 65 % Eucalyptol, knapp 20 % Monoterpene
Haupt-Wirkungen körperlich: stark antiviral, Schutz vor Infektionen, stark sekretolytisch (schleimlösend), entzündungshemmend, bei Herpes zoster
Haupt-Wirkungen seelisch: konzentrationsfördernd, klärend, hilft unangenehme Gedanken loszuwerden, klärt auch geistig/seelisch
Besonders effektive Anwendung: Vernebler, Inhalierstift, Inhalation, Nasensalbe
Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: circa 2 Jahre
Preisniveau: preiswert/mittel
Einst wurde dieses ätherische Öl als „Ravensara“ auf dem deutschsprachigen Markt angeboten, das ist jedoch ein anderer Baum namens Havozo (aus der Rinde von Ravensara aromatica Sonnerat, auch: Agathophyllum aromaticum), der allerdings auch seine Heimat auf Madagaskar hat. Das ätherische Öl duftet extrem nach Anis und Lakritz, es gibt also eine gute Möglichkeit, beide Öle olfaktorisch zu unterscheiden. Der lokale Umweltschützer Olivier Behra klärte einst energisch darüber auf, so dass inzwischen nur noch der korrekte Begriff Ravinsara zu finden ist.
Der Inhaltsstoff Eucalyptol (1,8-Cineol) wurde während der Sars-Cov-2-Krise gründlich unter die Lupe genommen und als antivirale Substanz bestätigt. Dieses Molekül kann das Andocken von Viren erschweren (zur Studie hier, weitere Studien zum Haupt-Inhaltsstoff Eucalyptol auf der Seite von Eukalyptus). Alle deutschsprachigen Anbieter haben diesen wertvollen Helfer für die kalte Jahreszeit im Programm, beispielsweise Feeling und Farfalla, dort gibt es auch einen feinen Brust-Balsam, der genau so gut an die Naseneingänge aufgetragen werden kann, um das Eindringen von Viren zu erschweren und das wertvolle Raumspray Ravinstara Schutzspray für solche Zeiten.
Auch bei wiederkehrenden Herpes-Ausbrüchen (H. labialis, H. zoster) ist dieses Öl ein unverzichtbarer Begleiter. Besonders empfehlenswert ist die hervorragende Kombination mit dem fetten Öl names Calophyllum, das auch antiviral wirkt, beispielsweise:
- 5 ml Johanniskrautöl
- 5 ml Calophyllumöl
- 5 Tropfen Ravintsara
- 3 Tropfen Melisse 10 % oder 1 Tropfen Melisse
Gut in einem 10 ml-Braunglasfläschchen mischen und mehrmals täglich vorsichtig mit einem Wattestäbchen auf die betroffenen Stellen auftragen. Vorab mit gekühltem Melissenhydrolat besprüht kann die Wirkung noch verstärkt werden.
Um abzuwechseln kann das noch nicht so bekannte ätherische Öl des Saro-Baumes – auch er wächst ausschließlich auf Madagaskar – in Mischungen gegeben werden, es wirkt ähnlich, duftet ähnlich (vielleicht einen Hauch würziger), es enthält nicht ganz so viel Eucalyptol, ist also auch gut für Kinder anzuwenden. Hier geht es zum Lexikon-Text über Saro.
Zur Hintergrund-Info der Verwechslungen beider Bäume schrieb einst Robert Harris (der die Fachzeitschrift International Journal of Aromatherapy heraus gab und eine umfassende Datenbank über Studien über ätherische Öle führte):
Ravensara aromatica wurde 1782 von Sonnerat entdeckt, der Baum erhielt den Namen Ravensara aromatica. Im Jahr 1950 beschrieb Danguy eine Art mit dem Namen Ravensara anisata wegen ihres Anisgeruchs. Neuere Studien haben gezeigt, dass R. aromatica und R. anisata technisch gesehen dieselbe Art sind, und Ravensara aromatica wurde als korrekter botanischer Name gewählt. Ein möglicher Grund für die Annahme, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt, ist, dass sich das aus der Rinde von Ravensara aromatica gewonnene ätherische Öl stark von dem aus dem Blatt gewonnenen ätherischen Öl unterscheidet. Das aus der Rinde gewonnene Öl ist unter dem Namen Havozo bekannt und hat einen starken Anisgeruch, der auf den hohen Gehalt an Methylchavicol und manchmal Anethol zurückzuführen ist. Als De Medici 1992 Ravensara anisata untersuchte, stellte er fest, dass Methylchavicol mit rund 90 % sein Hauptbestandteil ist. Obwohl aus seiner Studie nicht hervorging, ob es sich um das untersuchte Blatt- oder Rindenöl handelte, ging man aufgrund späterer Informationen davon aus, dass die von ihm untersuchte Probe höchstwahrscheinlich aus der Rinde stammt. Dieses Öl wird im Allgemeinen nicht in der Aromatherapie verwendet. Ravensara aromatica weist eine völlig andere Zusammensetzung als Cinnamomum camphora ct 1,8-Cineol auf, es enthält Sabinen, Myrcen, 1,8-Cineol, Linalool und Limonen als Hauptkomponenten. Es wirkt stark antiviral und wird auch als allgemeines Tonikum und Antistressmittel anerkannt. Darüber hinaus gilt es als wirksam bei Entgiftungs- und Verdauungsbeschwerden sowie bei Stress. Sein Aroma ist sehr viel weicher als das von Cinnamomum camphora ct 1,8-Cineol und wird als lakritzartig mit einer erdigen Zitrusnote im Hintergrund beschrieben.
Cinnamomum camphora ist dagegen nicht auf Madagaskar heimisch. Der Baum wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Insel eingeführt. Dieser Baum stammt aus China, Japan und Taiwan. Interessanterweise gibt es eine Reihe verschiedener Unterarten oder Chemotypen dieses Baumes, und man hat festgestellt, dass das chemische Profil des destillierten ätherischen Öls sehr unterschiedlich ist, je nachdem, wo der Baum gewachsen ist. Das in Taiwan und Japan angebaute Cinnamomum camphora ist als Formosan Ho Oil, Ho Oil Taiwan oder Japanese Ho Oil bekannt und enthält als Hauptbestandteil Linalool (80-85%). Die Produktion des Linalool-Typs steht in Japan an erster Stelle, während in Indien und Sri Lanka der Kampfer-Typ am wichtigsten bleibt. Cinnamomum camphora, das auf Madagaskar angebaut wird, enthält einen hohen Anteil an Cineol und keinen Kampfer. Dies ist das Öl, an dem wir interessiert sind. Um jede Verwechslung zu vermeiden, sollte dieses Öl als Cinnamomum camphora ct. 1,8-Cineol bezeichnet werden. Ravintsara ist dafür bekannt, dass es starke antivirale und antimikrobielle Eigenschaften hat und gleichzeitig ein ausgezeichnetes Nerventonikum ist. Außerdem wird ihm eine atemwegs- und immunstärkende Wirkung zugeschrieben. Sein Aroma ist ziemlich stark, kampferartig und eukalyptusähnlich.“
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