Rhododendron anthopogon D. Don

Das ätherische Öl aus den zart duftenden Blättchen des Rhododendron anthopogon ist selten geworden, vermutlich liegt es an einem Mangel an Wissen über diese in Nepal zu heiligen Räucherzeremonien eingesetzten Pflanze.

Pflanzenfamilie: Ericaceae (Ericagewächse)

Pflanzenteil: Zweige/Blätter

Haupt-Inhaltsstoff(e): fast nur Monoterpene: knapp 40 % α -Pinen, 16 % β-Pinen, 13 % Limonen, circa 10 % δ-Cadinen (Sesquiterpen)

Haupt-Wirkungen körperlich: Schmerzen des Skelettes, Entzündungen der Gelenke

Haupt-Wirkungen seelisch: ausgleichend, beruhigend, vermittelt Klarheit, zur Meditation

Besonders effektive Anwendung: Duftlampe, lokale Anwendungen (Entzündungen der Gelenke)

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: circa 1,5 Jahre

Preisniveau: mittel

Dieser Strauch – ich habe ihn im Garten – ist eher zart-zierlich und für die Ölgewinnung offenbar nur aus Wildsammlung (Berge!) erhältlich (Primavera zeigt in schönen Bildern ihren Anbaupartner in Nepal). Außerdem hält es sich dieses Öl nicht wirklich lange, ohne zu oxidieren – circa ein knappes Jahr nach Anbruch.

Der ungewöhnliche grün-grasige Duft ist zudem nicht jederfraus und jedermanns Sache, es schwingt auch ein Hauch Weihrauch mit, Noten von Zweigen von Nadelgehölzen sind definitiv auch wahrnehmbar. Bei manchen Chargen ahnte ich auch bereits einen würzigen Hauch von Lorbeeröl. Diese seltene Kostbarkeit ist im Anwendungsgebiet und in der Haltbarkeit den Nadelölen durchaus ähnlich.

Das Öl enthält

  • 23-33% α-Pinen
  • 10-15% β-Pinen
  • 7-20% Limonen
  • noch etliche andere Monoterpene in jeweils kleinen Mengen
  • circa 20% unterschiedlichster Sesquiterpene wie delta- (7.26%) und gamma-Cadinen (2.78%)

Da ich immer wieder mit den Spätfolgen eines Kreuzbandrisses zu tun habe, mein Knie also regelmäßig mit diversen Schmerzölen pflege, greife ich gerne zu diesem Öl. Der hübsche klein wachsende Strauch ist zudem ein recht neuer Zugang in meinem Duftgarten, der aufgrund seiner sauren Erde fast nur für Moorpflanzen geeignet ist. Selbst die Inhaberin meines Lieblings-Gartencenters, ein spezialisierter Familienbetrieb, erkannte diesen niedlichen Strauch nicht als Rhododendron. Er sieht also sehr anders aus, als das, was man als typischen Rhodo erwarten würde. Vor allem, weil man hier im doch eher subtropischen Klima Südwest-Irlands auch Rhododendren sieht, die viele Meter hoch sind (10 Meter und mehr sind keine Seltenheit) und welche Blätter mit Schuhgröße 65 haben! Ich bin gespannt, ob ich nächsten Frühling bereits die kleinen cremeweiß-gelblichen Blüten erleben darf.

Eliane Zimmermann Schule für Aromatherapie

Dieses Öl wirkt leicht entzündungshemmend (dazu gibt es eine Studie) und wird gerne bei seelischen Turbulenzen eingesetzt, es erdet und beruhigt, ohne schwer zu machen. Ihm wird auch eine „reinigende“ sowie klärende Wirkung zugeschrieben, „dicke Luft“ verschwindet, alter Ballast kann eher abgelegt werden, dadurch kann auch der Schlaf verbessert werden.

Ich beziehe mein Rhododendron-Öl vom kleinen Schweizer Anbieter Florentia. Ich habe Rhododendronöl auch bereits von Maienfelser gekauft, gefunden habe ich es ferner bei Tiroler Kräuterhof und bei Oshadhi. Meines Wissens nach wird das Öl IMMER aus Nepal importiert, ich konnte auf einer der Botanica-Konferenzen einmal einen Rhodo-Destillateur aus diesem Himalaya-Staat kennen lernen.

Eine meiner wirksamen Gelenkschmerzen-Rezepturen:

Ich gebe übrigens dieses besondere intensiv wirkende Majoranöl in alle meine Schmerzrezepturen, da sich diese meine Knieschmerzen durch eine minimale Fehlstellung nach der brachialen Knie-Operation entwickelt haben. Majoranöl wirkt angenehm lösend und wärmend auf die angespannte Muskulatur, es ist eines der sanftesten Anti-Schmerzöle und extrem sparsam. Zudem kann ich damit hervorragende vegane „Leberpasteten“ zubereiten (aus Kidneybohnen, Räuchertofu, Kokosfett, viel Pfeffer und eben einem Hauch dieses Öles). Übrigens gibt es in jeder deutschen Apotheke auch eine sanft wirkende Rhododendronsalbe, die bei rheumatischen Schmerzen und bei Fersensporn empfohlen wird.

Eine ausführliche wissenschaftliche Arbeit über dieses Öl ist hier runterzuladen. Ruth von Braunschweig und Monika Werner empfehlen es für leere „psychische Batterien“, wenn man gebeugt läuft (oder sich so fühlt) und die Schultern hängen lässt. Auch hilft es, eingefahrene und starre Gedankenmuster etwas aufzuknacken. Ein Öl, auf das man sich einlassen muss! Herb-frisch und etwas an Nadelöle erinnernd.

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