ÄTHERISCHE ÖLE sind nur einer der wirksamen Bestandteile von Heil- und Genusspflanzen.

Wer pflegend oder therapeutisch mit ätherischen Ölen arbeiten möchte, sollte über ausreichende Kenntnisse über deren Zusammensetzung verfügen. Zum einen kennt er/sie dann die Anwendungsgebiete genau, zum anderen erleichtert dies das Nachvollziehen der Wirkungsweise anhand von inhaltsstoffbezogenen Beschreibungen. Auch wenn die Leitsubstanz nicht ausschließlich verrät, wofür oder wogen das betreffende ätherische Öl eingesetzt werden kann.

Zunächst schauen wir uns ganze Heilpflanzen an, sie enthalten ein Gemisch aus chemischen Stoffen:

| Wasser
| anorganische Salze
| Kohlenhydrate
| Eiweißstoffe
| Anthrachinone
| Gerbstoffe
| Flavone
| Alkaloide
| Saponine
| Glycoside
| Bitterstoffe
| ätherische Öle, etc…

In der Aromatherapie, die ein Teilbereich der Phytotherapie ist, konzentrieren wir uns nur auf die vielseitigen Wirkungen dieses einen Bestandteiles einer Pflanze. Ein ätherisches Öl wiederum kann aus vielen hundert Bestandteilen zusammengesetzt sein. Durch die Wasserdampfdestillation, der wichtigsten Methode zur Gewinnung von ätherischen Ölen, werden der Pflanze nur die fettlöslichen und flüchtigen (ätherische) Stoffe entzogen. Sie bestehen aus sehr kleinen Molekülen. Während dieses Prozesses entsteht auch das sogenannte Hydrolat, in dem wir die wasserlöslichen Stoffe finden. Andere wertvolle “Bausteine” wie Zucker und Säuren sowie Stoffe aus großen Molekülen, deren Gewicht zu hoch zum Verdunsten ist, gelangen nicht in das ätherische Öl.

Komplexe Wirkmechanismen

Die Wirkung von natürlichen ätherischen Ölen beruht auf zweierlei Faktoren:

>>> Die psychologische und mehr subjektive Beeinflussung eines Individuums wird durch den Kontakt der Duftinformation mit dem Limbischen System im Zentrum des Gehirns hergestellt. Die Riechschleimhaut in der Nase ermöglicht diesen sehr schnellen Vorgang, für den sehr geringe Mengen an ätherischem Öl ausreichen.

>>> Die primär körperlichen und objektiv messbaren Veränderungen, wie Blutdrucksteigerung, Senkung der Herzfrequenz oder Vernichtung von Bakterien, Pilzen und Viren werden durch die pharmakologische Komponente der Essenzen gesteuert — also die chemische Zusammensetzung eines ätherischen Öles spielt hier die entscheidende Rolle. Diese Vorgänge lassen sich reproduzierbar nachweisen, zum Beispiel am EEG, EKG und per Aromatogramm.

Anhand der Auflistung der Bestandteile einer Essenz kann der/die Sachkundige feststellen, auf welche Organe sie besonders wirkt, bzw. welche Prozesse sie im Körper anregt, stabilisiert oder verlangsamt. In guten Büchern sind die wichtigsten bekannten Inhaltsstoffe aufgelistet. Sehr viele sind allerdings noch nicht identifiziert. Es besteht jedoch nicht immer ein zwangsläufiger Zusammenhang zwischen der Wirkung des Hauptbestandteiles eines Öles und der Wirkung des gesamten Öles. Es scheint, als ob das Zusammenspiel (Synergie) der einzelnen Substanzen wesentlich an der Wirkung beteiligt ist und dass Bestandteile, die im isolierten Zustand reizend oder sonstwie schädigend sind, im Zusammenspiel an Aggressivität verlieren.

Ich kenne und schätze etliche Öle-Firmen – teilweise seit 25 Jahren – aus dem deutschsprachigen Raum. Hier (klick!) finden Sie die Liste meiner Lieblingsfirmen. Denken Sie daran, dass der biologische Anbau die Gewinnung von naturreinen Düften aufwändig ist, für zwei oder drei oder vier Euro bekommt man keine gute Qualität. Manche Öle kosten sogar zwei Euro und mehr pro Tropfen (!), wie Rose oder Melisse, wie Adlerholz (Oud) und Iriswurzel.