Wie soll sich unsere wunderbare Tätigkeit oder gar unser Traumberuf, das Pflegen und Heilen mit natürlichen ätherischen Ölen, endlich in good old Germany (and Austria and Switzerland) etablieren, wenn die zuständigen Verantwortlichen/Chefs (Pflegedienstleitungen/Chefärzte) durch Werbung für solche Produkte zu völlig falsche Annahmen verleitet werden??? Und KonsumentInnen für blöd verkauft werden?

Als ob sich mit dem letzten Waschmaschinengang etwas therapieren lässt! Als ob natürliche ätherische Öle den Duft dieser Weichspüler ausmachen würden! Vielmehr würden die Kunden die Nase rumpfen, denn natürliche Duftstoffe würden sich wenige Stunden nach der Wäsche aus dem Gewebe verflüchtigen, jedoch das Gegenteil ist gewünscht: Der Duft soll tagelang (oder am liebsten noch länger) im Schrank vor sich hin duften und möglichst lange das Gefühl von Sauberkeit und Frische suggerieren. Würde man diesen Effekt auch nur annähernd mit natürlichen Öle erzielen, wäre das Produkt viel teurer und würde aufgrund der hohen Dosierung sogar hautreizend sein.

 Auf der Website des Chemie-Riesen befindet sich sogar eine Erläuterung zu “Aroma Therapie” und zum menschlichen Geruchssinn, (man beachte den Tippfehler in der Überschrift!). In einem esoterisch anmutenden Gesäusel (“Ätherische Öle sind in ihrer Feinstofflichkeit das Essentiellste, was die Natur dem Menschen überlassen kann“) wird – zumindest indirekt – suggeriert, dass das Produkt natürliche Duftstoffe enthielte und sogar stress- und angstlösend wirken könne. Wenn demnächst der Chefarzt am pflegend-heilenden Einsatz unserer ätherischen Öle zweifeln sollte, kann man es ihm fast nicht verübeln. Ach, hätten wir doch einen Berufsverband, der solche irreführenden Produktnamen und Behauptungen eindämmen würde!

Etwa 570 Millionen Euro setzt die Industrie mit Weichspülern und anderen Waschhilfsmitteln jährlich in Deutschland um. In jedem zweiten deutschen Haushalt werden regelmäßig Weichspüler eingesetzt. Früher waren kationische Tenside, die aus Erdöl gewonnen wurden, für den Weichmacher-Effekt verantwortlich. Immerhin wurden inzwischen diese giftigen, gewässerschädigenden und hautreizenden Stoffe durch Esterquads, die aus Tier- oder Pflanzenfetten gewonnen werden, ersetzt (Ökotest). Doch die langlebigen Duftmoleküle können nach meiner Information nur sehr unzureichend in Kläranlagen aus dem Abwasser heraus gefiltert werden. Die winzigen Parfüm-Moleküle gelangen in die Gewässer und beduften die Lebensräume der Fischwelt reichern sich im Fettgewebe von Fischen an. Wir essen dann die Fische oder nehmen deren hochkonzentrierte Omega-3-Fettsäuren als gesundheitsfördernde Kapseln zu uns.

Warum eigentlich überhaupt weichspülen? In den meisten Haushalten werden heutzutage stromfressende zeitsparende Wäschetrockner eingesetzt, diese machen die Wäsche so extrem fluffig, dass sie mir wie bereits getragen vorkommt. Ich trockne unsere Klamotten lieber in Wind und Sonne, trotz des wesentlich höheren Aufwandes. Und wenn ich Lust auf Duft habe, gebe ich einige Tropfen Lavandinöl in etwas Solubol (erhältlich bei Ronald Reike) vermischt in die Weichspülerkammer unserer Waschmaschine. Ich habe sogar eine Wäscheduftmischung parat stehen, von dieser verwende ich ab und zu einige Tropfen:

  • 8 ml Lavandin (Lavandula latifolia)
  • 1 ml Patchouli (Pogostemon cablin)
  • 1 ml Ylang Ylang (Cananga odorata) [blumig/flowery]
  • oder/or 1 ml Rosmarin (Rosmarinus officinalis Ct. Borneon) [frisch/fresh]

Statt Solubol kann man übrigens auch einen Esslöffel eines möglichst wenig bedufteten Haare-Conditioners verwenden. Übrigens: Keine monoterpenreichen und monoterpenaldehyd-haltigen ätherischen Öle, vor allem Zitrusöle (und Lemongrass, Zitroneneukalyptus etc), in die Waschmaschine geben, die Kunststoffteile könnten angegriffen und verklebt werden.

Why do so many people use conditioners for their laundry? (Fifty percent of all households in Germany). Besides being harmful to the marine life (the long living perfume molecules cannot be cleared in the sewage treatment plants and contaminate rivers and fishes) they are not necessary. Some manufacturers even claim that their products are “aromatherapy” which is not the case – of course. You can make your natural laundry perfume with the above essential oils if you disperse a few drops of this mixture in a spoon full of an unscented hair conditioner and place it into the compartment for the last rinse of your washing mashine. But do not use essential oils which are rich in monoterpenes and aldehydes, especially not citrus oils and lemongrass (and the likes), they might destroy the plastic parts of your indispensable domestic helper.