Passend zum Artikel über Mazerate gibt es heute zwei Rezeptideen, die sowohl zur Schönheitspflege als auch für die feine Küche verwendet werden können. Zudem sind sie schöne Geschenkideen. Kaffeemazerat für Cellulite-Massagen 250 g Bio-Kaffeebohnen (ungemahlen) in einem schönen Schraubglas mit soviel  nativem Sesamöl (ungeröstet) übergießen, dass die Bohnen ganz bedeckt sind. Jeden Tag vorsichtig schwenken und nach zwei Wochen die Bohnen mit einer Schaumkelle entnehmen und wegwerfen (oder zerstampfen, in 10 Liter Wasser einige Tage ziehen lassen und als Spritzmittel gegen Läuse im Garten verwenden).
Eine prima durchblutungsfördernde und “entschlackende” Anti-Cellulite-Rezeptur kann auch mit dem wundervollen CO2-Extrakt aus Kaffeebohnen in Sekundenschnelle hergestellt werden.

Wer empfindliche Haut hat, sollte die Tropfenanzahl halbieren (und peinlich genau darauf achten, dass das Orangenöl nicht älter als 1 Jahr nach Öffnen ist und auch das destillierte Ingweröl sollte nicht älter als zwei Jahre nach Öffnen sein). Jeden Tag ein- oder zweimal auf die (feuchte) Haut der betroffenen Stellen einmassieren. Vorher Trockenbürsten erhöht den straffenden Effekt beträchtlich, da der “reinigende” Lymphfluss angeregt wird. Wer kein Centella-Mazerat bestellen möchte, kann freilich jedes gute fette Pflanzenöl für diese Rezeptur verwenden. Centella hat einen reparierende Einfluss auf beschädigtes Bindegewebe und ist ein mächtiges Anti-Ageing-Kraut. Es wird in herkömmlichen Narbensalben verarbeitet und befindet sich auch im oral einzunehmenden Mittel gegen juckende Hauausschläge Ekzevowen.

Wer gerne Kakao trinkt, kann sich eine Prise (mit Zahnstocher entnehmen und das Getränk damit umrühren) des Kaffeebohnenextraktes in den warmen Kakao geben oder vorab das Kakaopulver aromatisieren – auch mit Orangenöl köstlich. (Kakao möglichst aus Fairtrade, es werden zu viele afrikanische Kinder für die Schoko-Industrie entführt und versklavt, um den Hunger des Westens nach Kakao und Schokolade zu stillen, der Film dazu ist hier zu finden). Der Kaffeebohnenextrakt passt auch prima zu Schlagsahne (Schlagobers) und um Torten sowie Tiramisu fast koffeinfrei zu aromatisieren.

Vanillemazerat für Massagemischungen und zum Kochen:

  • 2 kleine oder eine große Vanillestange(n) (kbA) klein schneiden und in
  • 100 g nativem Kokosfett oder in 100 ml Sesamöl ausziehen.

Es können bereits ausgekratzte, für Süßspeisen “ausgeschlachtete” Stangen verwendet werden. Nach circa 14 Tagen die Stangenstückchen (mit peinlich sauberer Gabel) entfernen, eventuell noch in Kompott oder Apfelmus auskochen. Dieses Hautpflegeöl ist sehr reichhaltig und sollte nur auf feuchter Haut dünn aufgetragen werden. Da es eine eher kühlende Wirkung hat und zudem sehr wohltuend und ausgleichend für die verstimmte Seele wirkt, ist es ein gutes Mittel bei Neurodermitis. Zudem kann es appetitregulierend wirken, da der Inhaltsstoff Vanillin, ein aromatisches Aldehyd, vermutlich das Belohnungszentrum im Gehirn anspricht; es wirkt innerlich (durch Süßigkeiten) und auch äußerlich aufgetragen beispielsweise in Form eines speziellen Abnehm-Pflasters (ich hatte 2009 bereits hier darüber geschrieben).

Dieser Vanilleauszug kann tropfenweise zum Abrunden von Kuchen, Süßspeisen, Zuckerguss, Kompott etc verwendet werden.

PS Nach Veröffentlichung des Artikel über Mazerate in Facebook kam ein Einwand zum Ausdruck ‘köcheln’, den ich bislang offenbar falsch verwendet habe. Ich meine damit langsames und schonendes Simmern, also keinesfalls kochen im Sinne von 100 Grad oder mehr, vielmehr weit unter dieser Temperatur, welche hochwertige Öle zerstört. Der korrekte Ausdruck war mir nicht geläufig, er heißt ‘digerieren‘.