Cajeput ist ein sehr hilfreiches ätherisches Öl bei Ohrenschmerzen, das erzähle ich oft in meinen Seminaren. Heute heute war ich – ehrlich gesagt – mal wieder über die extrem starke „Wunderwirkung“ des feinen und kindertauglichen vietnamesischen Duftes überrascht. Aber der Reihe nach.
Um 3 Uhr nachts heimatlicher Zeit, um 12:30 Uhr japanischer Zeit, trat ich die erste Etappe des Rückflugs nach Europa an (11 Stunden). Hinter mir hustete unentwegt ein kleiner vielleicht knapp vierjähriger japanischer Junge. Trockener, fast rasselnder Husten. Die jungen Eltern schienen daran gewöhnt zu sein, ich dachte, vielleicht liegt es an der enorm trockenen Luft.
Nach einem gepflegten Schläfchen wachte das Kind schreiend, zuckend, hechelnd, strampelnd auf. Ich bekam mit, dass es sich um Ohrenschmerzen handelte, da die Mutter zwei verschließbare Papp-Kaffeebecher bekam (vermutlich mit heißem Wasser gefüllt), die sie dem Kleinen an beide Ohren drückte. Doch er schrie wie am Spieß, muss unermessliche Schmerzen gehabt haben. Ich erinnerte mich, dass sich in meinem Reise-Dreiset mit Mini-Fläschchen ätherischer Öle ausnahmsweise Cajeputöl befindet (sonst eher Ravintsara, das beim Einpacken zum Abflug verschollen war).
Ich fasste ein Herz und ließ die einzige japanische Flugbegleiterin bei den Eltern, die wohl so gut wie kein Englisch verstand, anfragen, ob sie eine schnelle Schmerzlinderung mit „einer Art Eukalyptusöl“ wünschen und ob etwas Olivenöl zum Verdünnen an Bord sei. Nein, nur mit Balsamico für die First Class-Gäste, informierte man mich.
Da gerade in diesem Moment das Essen serviert wurde, ließ ich die japanische Margarineverpackung übersetzen, das Zeug sah seltsam aus und roch auch eigenartig. Es standen jedoch keinerlei Inhaltsstoffe drauf. Egal, das Kind fühlte sich hörbar wie gefoltert an und so mischte ich einen guten Teelöffel dieser weißen öligen Substanz mit je etwas Cajeput- und Lavendelöl und trug es sehr sanft auf die glühend heißen Öhrchen, die sogar pochten, auf. In die Ohrmuschel und vor allem drumherum. Die Mutter hielt dann wieder die warmen Kaffeebecher drauf.
Nach schätzungsweise zehn Minuten brüllte der Kleine nicht mehr wie am Spieß, nach circa zwanzig Minuten sprach er ein paar Worte, nach 45 Minuten lachte er mich an und legte sich dann zum Schlafen. Überraschenderweise schien er beim Landeanflug, nachdem seine Mutter die ungewöhnliche Mixtur noch zweimal aufgetragen hatte, keine Schmerzen zu haben, denn er kommentierte die Dinge, die er draußen sah und strahlte mich an.
Was ich aus der Geschichte lernte: nimm IMMER auch etwas fettes Öl mit (ich habe nur Johanniskraut mit ein paar Erwachsenen-Schmerzlinderungsölen wie Wintergrün dabei, falls meine Knie das Kofferheben übel nehmen).
Dazu für euch ein wichtiger Tipp, der für die bevorstehende Osterferien-Reisesaison wichtig sein könnte: Ätherische Öle mit all den „hübschen“ Gefahrensymbolen werden euch bei den Sicherheitskonttrollen abgenommen, sofern sie entdeckt werden, auch wenn sie im „Terroristenbeutel“ für das Handgepäck stecken. Also das Originaletikett entfernen und selbst beschriften und ggfs. bei Fragen einfach sagen, dass es sich um Parfüm handele. Oder in Mini-Fläschchen umfüllen.
PS Lustigerweise habe ich vorgestern an einer Hecke an einem Haus in Kyoto etliche (vermutlich) Cajeputstäucher entdeckt (könnte auch Niaouli gewesen sein, sie sehen fast identisch aus).
Wow! Eliane, klasse Artikel (wie auch sonst immer ;-)). Ich fliege demnächst gen Westen zu den Para…., danke für den Hinweis mit dem Umfüllen und selber Beschriften. Das werde ich machen (und ganz sicher Cajeput und etwas Öl dabei haben).
Liebe Eliane, einmal mehr eine tolle Geschichte, die uns die Kraft der Öle so klar bestätigt. Danke auch für die Tipps mit den kleinen Fläschchen… Seit Wochen trage ich eine Frage in mir herum und die möchte ich nun dir gerne. Wo kriege ich (auch in der Schweiz) die tollen Schlüsselanhänger mit drei kleinen 1 ml Fläschchen? Für einen Hinweis bin ich dir sehr dankbar. Danke für den tollen Blog und dein Arbeit!
Ops, bisher habe ich meine Öle einfach in die Klarsichttasche gepackt … Das werde ich jetzt besser vermeiden!
Ich finde es total toll, dass Du Deine Hilfe angeboten hast (und dann auch noch erfolgreich warst!). Das ist ja aufgrund der Kulturunterschiede nicht immer so ganz einfach.
Lieben Gruß
Susanne
Danke für den Reisetipp? Jetzt eine Frage in eigener Sache: ich las “ Knie“. Haben Sie einen Tipp für mich gegen Kniebeschwerdn? Vielen Dank
Ulrike
Die Eltern werden sich sehr lange und dankbar an Deine Hilfsbereitschaft erinnern. –
Ich kann nur aus eignen Kindertagen berichten, dass der warme Wasserdampf sich in meinen Ohren sehr negativ ausgewirkt hatte. Meine Eltern schwörten auf Kamillendampf. Meine Ohrenschmerzen wurden unerträglich und es durfte niemand auch nur mein Bett berühren. Letztendlich konnte damals in den 1960er Jahren nur noch der HNO-Arzt helfen. – Wie gut, dass es Dich und die äther. Öle heute gibt. DANKE
Alberte
Liebe Eliane, ich gehe fahre fliege nie ohne fette und ätherische Öle im Gepäck. das hat mir am Flughafen schon öfter einen totalen Check gekostet. Ich habe auch die ätherischen Öle in andere kl. umgepackt, aber das hat sie leider auch neugierig gemacht. Na ja irgendwie bin ich aber damit durch gekommen. Für irgendein Wehwehchen brauche die ich die Öle immer. Nicht nur für mich;-) meistens für andere. Genauso wie bei deiner Situation ist es einfach klasse mit so einfachen Mitteln helfen zu können. Man ist immer wieder fasziniert über die Wirkungen der Öle….
Liebe Grüße vom Niederrhein
Martina Düpetell
Danke, wie immer für deine vielen Informationen. Auch gut zu wissen, die Fläschchen umzufüllen, da ich auch immer eine Notfall-Aroma-Apotheke dabei habe. Schöne Frühjahrszeit, Agnes
Eliane, die Gute Fee!